HOCHZEITSGLOCKEN AUF MALLORCA
habeâ, verkündete Marcusâ Mutter, die nicht zurückstehen wollte. âSie hatte diesen unverkennbaren Gesichtsausdruck.â
Lucy schloss die Augen und lieà ihren Tränen freien Lauf. Sie war so müde, so erschüttert, und Johnnys Gerede über Andrew Walker hatteâ¦
Andrew Walker!
Abrupt setzte sie sich mühsam auf.
âLeg dich bitte wieder hin, Lucy.â
âWo ist Marcus?â
âDr. Holland hat gesagt, du sollst dich ausruhen und später ein bisschen essen.â
âEine gute nahrhafte Suppe ist genau das, was sie braucht.â
âHühnerbrühe.â
âJa. Mein Kindermädchen hat immer behauptet, dass Hühnerbrühe alles kuriert.â
Deprimiert schloss Lucy wieder die Augen und schlief endlich ein. Als sie aufwachte, saà Marcus neben dem Bett.
Wieder Tränen. Das mussten die Hormone sein. âMarcus, wir bekommen ein Baby.â
âJa, ich weiÃ.â
Noch mehr Tränen.
âWas meinst du dazu?â, fragte er sie.
Lucy sah ihn an. âIch â¦, ich freue mich. Und du?â
âIch möchte dich in die Arme nehmen und für immer festhalten. Ich liebe dich.â
âMarcus!â, flüsterte sie ungläubig. Dass er diese drei Worte gesagt hatte, musste sie sich eingebildet haben. âDu liebst mich? Aberâ¦â
âJa, ich liebe dich, Lucy. Ich war nur ein zu groÃer Narr, um zu erkennen, was mit mir passiert. Und zugeben konnte ich es schon gar nicht. Aber ich liebe dich so sehr. Bitte lass mich dir zeigen, wie sehr. Ich weiÃ, dass du lieber mit Nick zusammen sein möchtestâ¦â
âNein! Niemals! Ich kann noch immer nicht glauben, dass du mich liebst, Marcus. Dass du mich im Bett willst, wusste ich ⦠Nick mag mir ja vorgeworfen haben, ich sei frigide und langweilig, aber bei dir habe ich mich wie eine Frau gefühlt.â Sie sah ihn sehnsüchtig an. âOh Marcus, ich will mich nicht scheiden lassen, und ich will ganz bestimmt nicht mit Nick zusammen sein. Es war so ein Schock für mich, als ich ihn auf dem Flughafen getroffen habe. Ich hatte gehofft, er hätte mich nicht gesehen, doch er ist sofort zu mir gekommen und hat gesagt â¦â Sie verstummte und biss sich auf die Lippe. âIch bin so froh, endlich mit dir allein zu sein. Vorhin war ich so müde, während unsere Mütter und Beatrice hier waren. Sie haben alle behauptet, sie hätten es erraten. Ich nicht. Ich dachte, mir sei ständig schlecht wegenâ¦â
âAndrew Walker?â
âOh Marcus! Ich habe dir nichts von ihm erzähltâ¦â
âSchon gut, Lucy. Ich weiÃ, was vorgegangen ist. Zumindest ungefährâ, erwiderte er freundlich. âIch habe mich gerade mit Johnny unterhalten, und er hat mir ganz zerknirscht erzählt, Andrew Walker habe ihn gebeten, dich mit ihm bekannt zu machen, weil er Geld in deine Agentur investieren wollte.â
âWird er wirklich lange ins Gefängnis gehen?â
âSehr lange, nach Georges Meinung. Anscheinend wussten die Behörden schon seit einer ganzen Weile, was er treibt, mussten aber warten, bis sie genug Informationen zusammenhatten, um ihn und die anderen Bandenmitglieder zu überführen.â
âGeorge? Was weià er denn darüber? Ich dachte, er sei Staatsbeamter.â
âIst er auch â ein hohes Tier im Innenministerium. Das ist das Ministerium, das für Arbeitserlaubnisse und Einwanderungsdokumente zuständig istâ, erklärte Marcus spöttisch.
Missbilligend sah Lucy ihn an. âDas weià ich auch. Ich bin schlieÃlich nicht dumm. Marcus, ich hatte solche Angst. Andrew Walker wollte Prêt a Party benutzen, um Geld zu waschen und den illegalen Einwanderern, die er ins Land geschleust hat, Arbeit zu geben. Nick war auch darin verwickelt.â
âAber warum hast du mir das alles verschwiegen? Um Nick zu schützen?â
âNein. Mir ist völlig gleichgültig, was aus ihm wird. Ich hätte ihn niemals heiraten dürfen. Ich habe es nur getanâ¦â
âWarum?â
âWeil ich dich so geliebt habe und du dir nichts aus mir gemacht hast. Ich hatte Angst, eine Dummheit zu machen, zum Beispiel, in dein Büro zu platzen und dich zu bitten, mit mir zu schlafen. Und da habe ich mir gedacht, mit einem Ehemann würde ich mich eher wie eine Erwachsene benehmen und nicht wie ein alberner verknallter Teenager. AuÃerdem bin
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