HOCHZEITSGLOCKEN AUF MALLORCA
selbstgefälligen Blick.
âMich überrascht es nicht, dass du es bereust, Marcus Canning geheiratet zu haben. Wenn du ihn mit mir vergleichst, musst du ihn ja unzulänglich finden â besonders im Bett.â Er lächelte affektiert. âSchlieÃlich ist das Bett meine Spezialität, erinnerst du dich?â
Wie gern hätte sie ihm gesagt, wie öde und unbefriedigend seine so genannte Spezialität gewesen war, doch natürlich durfte sie das nicht tun. âDu warst mein erster Liebhaberâ, erwiderte sie stattdessen ruhig.
âJa, und ich schätze, du hast es für selbstverständlich gehalten, dass alle Männer so gut sind wie ich. Dumme kleine Lucy. Mach dir nichts draus. Bald können wir anfangen, die verlorene Zeit wieder aufzuholen. Eigentlich â¦â Dabei sah Nick zur Treppe. âWarum legen wir nicht sofort los? Ich komme mit dir nach oben und schenke dir ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk.â
Verschwinde, bevor ich mich übergeben muss, wollte Lucy ihn anschreien. Aber wenn er wüsste, wie sehr sie Marcus liebte, brächte sie Marcus damit in groÃe Gefahr. Und Andrew Walker hätte etwas, womit er sie erpressen konnte.
âNicht hierâ, wandte sie mit gespieltem Bedauern ein. âVielleicht, wenn ich zu dir komme â¦â Niemals!
âZu mir? Wie wäre es, wenn ich dich stattdessen dazu bringe, für mich zu kommen, Lucy? Es würde nicht lange dauern, stimmtâs? Ich sehe dir an, wie sehr du mich begehrst.â Nick nahm ihre Hand und zog Lucy zu sich.
âNein! Ich wollte gerade weg, um mich mit meiner Mutter zu treffenâ, flunkerte sie.
Abrupt lieà er sie los. âIch soll dir von Andrew etwas ausrichten. Du hast ihm gesagt, du würdest dich von Marcus trennen, und jetzt wohnst du noch immer mit ihm zusammen.â
âIch kann doch nicht einfach abhauenâ, protestierte Lucy.
Abschätzend sah Nick sich in der Eingangshalle um. âVermutlich willst du sichergehen, dass du einen fetten Anteil an seinen Millionen bekommst, bevor du ihn verlässt, und das nehme ich dir nicht einmal übel.â
âJa. Genau das habe ich vorâ, log sie. âUnd im Moment kann ich mich nicht mit Andrew treffen. Dann schöpft Marcus vielleicht Verdacht. Tatsächlich ist er schon misstrauisch, weil ich ihn nicht als Teilhaber bei Prêt a Party haben will.â
âAber Andrew wird allmählich ungeduldig, und das gilt auch für die Leute, die er vertritt. Ich soll dir von ihm ausrichten, dass er es für dich erledigt, wenn du Marcus nicht selbst loswirst. Ach ja, und er lässt dir sagen, du sollst nicht einmal daran denken, Marcus von dieser Sache zu erzählen â denn das, meine SüÃe, wäre sein Todesurteil.â
Lucy wusste nicht, wie lange Nick schon weg war. Sie spürte auch nicht, dass ihr Körper vom langen Sitzen auf der Treppe verkrampft und steif war. Nur, dass es inzwischen drauÃen und in der Eingangshalle dunkel war, nahm sie vage wahr.
Die verschiedensten Gedanken und Bilder schwirrten ihr durch den Kopf. Der Abend, an dem Marcus und sie das erste Mal miteinander geschlafen hatten. Am Wochenende wollten sie einen Weihnachtsbaum aussuchen. Lucy wünschte sich einen echten, und Marcus hatte zwar das Gesicht verzogen, aber nachgegeben und versprochen, mit ihr zusammen einen zu besorgen. Die Espressomaschine, die Marcus ihr gekauft hatte. Die elektrisierende Freude, die sie an dem Morgen empfunden hatte, an dem sie zum ersten Mal als seine Ehefrau aufgewacht war. Wie viel Vergnügen es ihr machte, ihn einfach nur anzusehen. Und der Schmerz, den sie spürte, während sie jede Sekunde im Gedächtnis speicherte, die sie noch mit ihm zusammen verbringen konnte.
Bald war alles vorbei. Es musste ein Ende haben. Sonst â¦
11. KAPITEL
âWie bitte?â
âDu hast mich gehört, Marcus. Ich will die Scheidungâ, wiederholte Lucy zittrig. Trotz der dezenten Schlafzimmerbeleuchtung sah sie, wie schockiert und blass er war.
âWir sind gerade einen Monat verheiratet.â Es tat unglaublich weh, als würde er auseinander gerissen.
âIch habe jeden Tag davon gezählt. Jede Stundeâ, sagte Lucy wahrheitsgemäÃ. âUnsere Ehe funktioniert nicht. Und ich will nicht weiter in einer Beziehung leben, die mich nicht glücklich macht. Ich werde mir eine Wohnung suchen, und dann können wir die Scheidung
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