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Hoellenfeuer

Hoellenfeuer

Titel: Hoellenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Conrad
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dieses Medikament ist! Menschen könnten in die Welt der gefallenen Engel eindringen. Bete zu Gott, Raphael, dass Samael nie herausbekommt, dass dieses Mittel die Welt in ihren Grundfesten erschüttern könnte!“
    Das Licht b eider Engel flackerte bei diesem Gedanken.
    „Du hast recht, Uriel “, setzte Raphael schließlich an. „Aber einstweilen will ich nur, dass Eleanor nichts geschieht. Sie kann nichts für diesen Krieg, der seit Jahrtausenden zwischen Gut und Böse auf dieser Welt tobt. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn sie diesem Konflikt zum Opfer fiele.“
    Uriel sah Raphael mit einem zweifelnden Lächeln an. „Ich verstehe, warum du das nicht willst. Ich verstehe nur nicht, warum du ausgerechnet für einen Menschen so empfindest.“
    „Es scheint, als hätte sie mich aus einem bösen Traum befreit“, antwortete Raphael beinahe wie zu sich selbst. „Und dann ist da noch etwas... Ich weiß nicht, was es ist. Aber wenn ich bei ihr bin, scheint die Welt ein wenig heller zu sein.“
     
    Der folgende Tag brachte eine Überraschung für Eleanor. Sie hatte sich zum Frühstück in den großen Speisesaal begeben, als Raphael plötzlich neben ihr stand.
    „Was machst du hier?“, fragte sie überrascht.
    „Ich frühstücke“, lachte Raphael. „Dafür ist dieser Ort doch gedacht, oder?“
    „Aber du isst doch nichts “, raunte Eleanor ihm zu.
    „Stimmt, aber das wird heute niemand mitbekommen.“
    Raphael griff nach einem Teller und begann ziemlich wahllos Essen darauf anzuhäufen. Schließlich blickte er zufrieden auf sein Werk und setzte sich zu Eleanor an den Tisch. Er vergewisserte sich noch einmal, dass einige Leute im Saal in seine Richtung gesehen hatten, dann begann er, sich leise mit Eleanor zu unterhalten.
    „Ich hatte letzte Nacht Besuch von einem Freund. Sein Name ist Uriel. Er kam, um mich vor Samael zu warnen. In der Nacht, in der Samael uns beide besucht hat, hat er anschließend Uriel aufgesucht und ihn gebeten, ein Auge auf mich zu haben. Es scheint ihm offenbar wichtig zu sein, dass hier keine Entwicklung in Gang kommt, die nicht mehr aufzuhalten sein könnte.“
    „Was für eine Entwicklung?“, fragte Eleanor. „Wie meinst du das?“
    „Denk doch einmal nach “, setzte Raphael nach. „Zum ersten Mal haben Menschen die Möglichkeit, mithilfe einer Droge in die Welt der gefallenen Engel einzudringen. Samael muss das wie eine gefährliche Waffe erscheinen. Wenn ihr Menschen die Fähigkeit erlangt, mit uns Engeln nach Belieben Kontakt aufzunehmen, wird das weitreichende Folgen haben. Ihr werdet nicht mehr an unserer Existenz oder der Gottes zweifeln können. Aber wenn niemand mehr an Gott zweifelt, wie soll man ihn dann verführen können? Letztendlich basiert jede Sünde auf den Zweifeln an Gott.“
    Raphael schob seinen leeren Teller von sich. Eleanor konnte sich nicht daran erinnern, ihn essen gesehen zu haben. Aber ebenso wenig hatte sie den Teller sich von allein leeren sehen.
    „Ich weiß nicht, wie du das gemacht hast“, sagte sie mit einem Blick auf den Teller. „Aber es war definitiv zu schnell. Kein Mensch kann so schnell essen.“
    Raphael verzog beleidigt den Mund. „Dann werde ich beim nächsten Mal langsamer vorgehen“, lachte er. „Es kann nicht sehr schwer sein, sich ein paar menschliche Eigenarten abzuschauen.“
    Schlagartig wurde er wieder ernst. „Es wäre gut, wenn du dieses Mittel nicht mehr benutzt“, flüsterte er. „Wenn du noch etwas von dem Zeug hast, solltest du es so verstecken, dass es von niemandem gefunden werden kann. Und sorge dafür, dass du es auch nicht mehr verschrieben bekommst. Ich werde versuchen, ein wenig mehr über diese Droge in Erfahrung zu bringen.“
    Unbewusst hatte Raphael beim Sprechen seine Hand auf die Eleanors gelegt und beide zuckten nun zusammen, als eine Stimme hinter ihnen erklang.
    „Es ist schön, wenn sich Freundschaften zwischen den Menschen in Stratton Hall bilden. Eine gute Freundschaft ist oft hilfreicher als hundert Therapiesitzungen.“
    Mit einem freundlichen Lächeln ging Dr. Marcus am Tisch der beiden vorbei und setzte sich einige Meter entfernt an einen anderen Tisch. Er lächelte Eleanor und Raphael noch einmal zu, dann vertiefte er sich in sein eigenes Frühstück.
    „Hat er uns gehört?“, fragte Eleanor. Raphael schüttelte unmerklich den Kopf. Einen Augenblick schloss er die Augen schien in sich hineinzuhören.
    „Er wundert sich nur über uns “, flüsterte er. „Ich war ihm immer schon

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