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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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finster an. »Worauf wartet ihr noch?«, blaffte er. »Meint ihr, der Dämon kommt anspaziert und stellt sich euch vor?«
    »Irgendwann wird er schon auftauchen. Das tun sie immer«, erwiderte Riley und versuchte, nicht die Beherrschung zu verlieren. Dann hätte Beck gewonnen.
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Weil ich hier bin«, sagte sie. »Dämonen können der Versuchung, mich umzubringen, nicht widerstehen.«
    Das brachte ihr einen misstrauischen Seitenblick von Simon ein.
    »Hey, das stimmt. Und zwar nicht, weil ich für die Hölle arbeite, okay?« Na ja, nicht so richtig jedenfalls .
    »Ich habe doch gar nichts gesagt«, murmelte er.
    »Aber gedacht.«
    »Seit ihr zwei fertig?«, wollte Beck wissen.
    Riley bedachte den älteren Fänger mit einem vernichtenden Blick, der umgehend zu ihr zurückgeschickt wurde. So war Beck, seit er sie in einem Anfall von Märtyrertum aus seinem Haus geschmissen hatte. Gerade als sie einander nahegekommen waren, hatte irgendetwas aus seiner Vergangenheit ihn dazu veranlasst, sie wegzustoßen. Doch dieses Mal würde Riley nicht still und leise verschwinden, nicht seit sie wusste, dass sie diesen Mann liebte.
    Sie schob sich vor die anderen und bahnte sich ihren Weg durch die Menge. Es war eine gute Zeit, um hier unten zu sein – in ein paar Tagen würden die Züge gedrängt voll mit Leuten sein, die von oder zu Basketballspielen unterwegs waren, herausgeputzt in den Farben ihrer Lieblingsteams. Oder im Fall der Clemson University mit orange-schwarzen Tigerschwänzen.
    Die Leute, die auf den nächsten Zug warteten, warfen ihr beunruhigte Blicke zu. Das überraschte sie nicht sonderlich, nachdem ihr Gesicht in den letzten Wochen ständig im Fernsehen und in den Zeitungen zu sehen gewesen war. Es könnte auch an der kleinen, weißen Kugel liegen, die sie trug.
    »Seid ihr Dämonenfänger?«, rief jemand laut.
    »Klaro«, erwiderte Beck.
    »Ich nehme lieber den Bus«, sagte der Typ, der gefragt hatte, machte auf dem Absatz kehrt und steuerte auf den Ausgang zu.
    Riley seufzte. Vielleicht wäre es besser gewesen, die U-Bahn-Station zu evakuieren, aber wenn sich das hier als falscher Alarm erwies, würde man ihnen im Rathaus die Hölle heißmachen.
    Als sie den Bahnsteig weiter entlangging, fuhr ein Zug ein, und die Fahrgäste stiegen aus, darunter ein Mann mit einem riesigen Plüschpanda, der einen Footballhelm trug.
    Aus einem Mülleimer in der Nähe stieg eine dünne, kringelige Rauchsäule empor und erregte Rileys Aufmerksamkeit. Könnte das der Pyro-Dämon sein? Sie warf Beck einen Blick zu, doch der zuckte nur die Achseln.
    Die Dämonenfänger bauten sich um den Mülleimer herum auf.
    »Fertig?«, fragte Beck. Als die anderen beiden nickten, stieß er den Eimer mit einem Tritt um, und der Müll rollte heraus, zusammen mit einem Haufen schwelender Taschentücher. Offensichtlich hatte jemand eine brennende Zigarette hineingeworfen, und jetzt durften sie den Dreck wieder einräumen. Und sich von den Fahrgästen auslachen lassen.
    Riley trampelte das Feuer aus und schob den Müll mit den Schuhen zurück in den Eimer. Während sie sich nützlich machte, fluchte Beck leise vor sich hin, dass dieser ganze Trip vermasselt war. Als sie sich vorbeugte, um eine leere Donut-Schachtel in den Mülleimer zu schubsen, spürte sie das Prickeln, als ihr etwas in den Sinn kam. Etwas Dämonisches.
    Blackthornes Tochter , rief die Stimme.
    Mit einem Ruck richtete sie sich auf. »Er ist ganz in der Nähe. Er hat meinen Namen gerufen.« Zu ihren Füßen raschelte Papier, und ein roter Dämon kroch aus dem Müll. Er war etwa zwanzig Zentimeter groß, hatte einen gespaltenen Schwanz und scharfe Zähne. Eine Flamme züngelte aus seiner rechten Hand empor.
    »Fänger!«, schrie er und schleuderte einen Feuerball direkt auf Simon. Der ließ sich fallen und presste sich gegen den schmutzigen Beton, während die Flammen über seinen Kopf hinweg schossen.
    »Hey, Blödmann!«, schrie Beck, aber der Dämon ignorierte ihn und schuf eine neue Flamme, um sie auf Simon zu schleudern.
    Riley stellte sich ihm in den Weg, warf eine weiße Kugel in die Höhe und wartete darauf, dass es anfing zu schneien. Doch stattdessen hörte sie ein Splittern, und ein Graupelschauer ging auf sie nieder – die Magie im Inneren der Kugel hatte versagt. Kalter Regen prasselte herunter, und der Dämon begann zu heulen. Abgelenkt ließ der Höllendiener seinen Flammenball fallen, der daraufhin wie ein glühender Tennisball über den

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