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Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Titel: Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Revolution ist nicht das Ende von Unterdrückung, sondern macht nur ihre Grenzen deutlich! (Summacum Cader im Jahr der Philosophie 2224)
     
    Die Kälte seines Gemüts war nicht vollkommen. Das spürte der Gardist deutlich, als der Schauer von Angst über seinen Rücken rieselte. Abrupt blieb er stehen. Seine Augen suchten. Wind wisperte in den Ruinen von Alt-Berlin. Oder war da noch mehr als nur der Wind? Waren da nicht schleichende Schatten, bedrohlich nahe?
    Der Gardist kauerte sich nieder und beobachtete. Bei dem operativen Eingriff, der ihn zu einem Angehörigen der Grauen Garden machte, hatte man seinen intellektuellen Widerstand gelähmt, seine Gefühle ausgeschaltet – aber nicht sämtliche! Die Instinkte waren wach, denn als Kämpfer war er darauf angewiesen. Er witterte die Gefahr, und sie erzeugte diese Angst.
    Der Adrenalinspiegel in seinem Blut kletterte auf phantastische Werte. Der Graue war längst zu einer Kampfmaschine geworden, die jeden Gegner vernichtete – gnadenlos. Graue kannten für ihr Handeln zwei Hauptmotive: Ausführung von Befehlen und Abwehr von Bedrohungen, die sie selbst betrafen!
    Und dann kamen die Gegner von allen Seiten: Hunderte! Krieger, bis an die Zähne bewaffnet, in altertümliche Lederrüstungen gekleidet. Dazwischen Fabelwesen. Eines glich einem miniaturisierten Drachen. Er riß sein Maul auf, spie einen meterlangen Flammenstrahl.
    Der Graue war keinen Augenblick lang irritiert. Die Gefahr gegen sein Leben wurde konkret. Jetzt hatte er den Gegner vor sich, den es zu bekämpfen galt.
    Seine Waffe spie Tod und Verderben. Er hielt mitten in die Reihen der Angreifer hinein, und seine Waffe war auf höchste Leistung gestellt.
    Die Wirkung war niederschmetternd – nicht für die Gegner, sondern für den Gardisten: Die vernichtende Energie fuhr einfach durch die Angreifer hindurch!
    Sie selbst setzten ihre Waffen nicht ein. Sie rückten nur immer näher. Wortlos schritten die Krieger heran, mit beiden Händen Schwerter, Dolche und anderes Gerät haltend, deren Zweck nichts Gutes verhieß. Die Fabelwesen knurrten drohend. Der Drache spie Feuer, das über den Grauen hinwegzischte.
    Noch fünf Schritte waren sie entfernt. Der Graue versuchte es ein zweites Mal.
    Mit dem gleichen Erfolg! Seine. Waffe bot ihm keinen Schutz.
    Aus der Hocke heraus schnellte er sich nach vom. Drei Krieger versperrten ihm den Weg. Im Sprung zog der Gardist sein eigenes Kurzschwert und aktivierte die Vibro-Klinge. Die Strahlwaffe steckte längst wieder im Halfter. Das Schwert wirbelte. Einer der Krieger blockte den Schlag ab. Doch der Gardist war stärker, durchbrach die Deckung. Die messerscharfe Klinge traf ins Ziel.
    Der Krieger lachte nur. Er zeigte keinerlei Verletzung.
    Der Gardist brüllte auf. Von den drei Feinden wurde er zurückgeschleudert. Er landete am Boden, federte wieder empor.
    Es gab nicht nur keine wirksame Gegenwehr, sondern auch kein Entrinnen!
    Der Gardist war verloren.
    Und sie wollten ihn nicht töten, sondern wollten ihn lebend, sonst hätten sie seinem Leben längst ein Ende bereitet.
    Die Konditionierung des Grauen wurde wirksam. Sein Schwert hatte er verloren. Deshalb zog er blitzschnell seine Strahlwaffe.
    Um sie gegen sich selbst zu richten!
    Er drückte ab.
    Auch diesmal geschah nichts in seinem Sinne. Die Waffe funktionierte nicht.
    Trotzdem sah der Gardist einen gleißenden Strahl, der sonnenhell aus der Abstrahlöffnung hervortrat und lichtschnell auf seinen Kopf zuraste, um alles auszulöschen – sein Leben, seine Gedanken.
    Er brach zusammen …
     
    *
     
    »Unfaßbar!« murmelte der Mann. Er war in ein grobes, anscheinend selbstgeschneidertes Gewand gekleidet. Kopfschüttelnd sah er auf den zusammengebrochenen Gardisten hinab.
    »Wie habt ihr das gemacht?« Sein Blick wanderte zu dem großgewachsenen, hageren Mann an seiner Seite. Das war Summacum Mühlherr. In seinen Augen flackerte ein undefinierbares Feuer.
    »Du hast es gesehen, Nobody!«
    Der Noman fuhr sich mit den Fingern durch sein verfilztes Haar. Nobody, so nannte er sich. Seinen wahren Namen wußte niemand. Nobody, so nannten sich auch viele andere Nomans auf der ganzen Welt. Denn sie waren Ausgestoßene, Vogelfreie. Sie hatten ihre Existenzberechtigung verloren und hausten in einsamen Gegenden und in den verfallenen Ruinenstädten, in denen vor dem Exodus zu den Sternen Millionen Menschen gelebt hatten.
    »Nichts habe ich gesehen!« Nobody machte auf dem Absatz kehrt. Aus dem halbverfallenen Haus trat

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