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Höllenhund

Höllenhund

Titel: Höllenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Atemzüge tat. Doch meine Zuflucht war nicht für lange: Hände packten mich am Nacken und zerrten mich grob aus der Nische. Zorniges Knurren schlug auf mich ein, und ich wurde über den Boden gezerrt, ohne dass man mein protestierendes Aufheulen beachtete. Ich bekam ein paar Schläge auf den Kopf, aber ich glaube nicht, dass ich irgendwelchen Schmerz empfand. Ich erreichte den hellen Türeingang und versuchte meine Pfoten in den glänzenden Boden einzustemmen, der aber keine Hilfe bot. Ich hatte nicht die geringste Lust, wieder dort draußen inmitten jener mörderischen Geschöpfe zu sein.
    Eine dunkle Gestalt erschien unter der Tür, und vertraute Gerüche drangen an meine Nase. Ich hatte mir immer noch keine endgültige Meinung über den Riesen gebildet, aber der Instinkt sagte mir, dass er alles war, was ich hatte. Er kam auf mich zu, und ich erlaubte ihm, ohne zu protestieren, mich hochzuheben. Ich suchte wieder den beruhigenden Schlag seines Herzens und bemühte mich, die zornigen Geräusche rings um mich auszuschließen. Das Pochen aus dem Inneren seines Brustkastens hatte jetzt einen anderen Rhythmus, ein wenig schneller, aber es bereitete mir immer noch großes Behagen. Dann fand ich mich wieder im Freien, diesmal fester gehalten, wobei sich Finger wie Eisenstäbe in meinen weichen Körper bohrten. Andere Schweißdrüsen waren an meinem Beschützer aktiviert und damit neue Gerüche freigegeben worden; ich sollte bald lernen, dass dies die Gerüche des Zornes und der Unruhe waren. Er schleppte mich die Straße entlang, und seine Stimme machte mir Vorhaltungen.
    Mit der Zeit verlangsamte sich sein Herzschlag auf ein angenehmeres Tempo, und sein Griff verlor etwas von seiner Starre. Eine Hand fand wieder die Stelle hinter meinem Ohr und begann mich dort zu streicheln, was mit der Zeit meinen zitternden Körper beruhigte. Bald hatte ich genügend Mut beisammen, um meine Nase aus seinem Jackett hervorzuschieben und zu ihm aufzublicken. Als er den Kopf senkte, leckte ich ihm die Nase und schnüffelte wieder die Gerüche der Zuneigung. Sein Gesicht veränderte sich auf seltsame Weise, und in diesem Augenblick begann ich das erste Mal Ausdrücke zu erkennen und sie mit Gefühlen in Zusammenhang zu bringen. Das war der Anfang für mich, das, was mich von den anderen meiner Art absonderte. Vielleicht war es wirklich der Schock des brüllenden Verkehrs, der auf irgendeine Weise in mir Erinnerungen ausgelöst hatte; aber ebenso gut war möglich, dass es zu gegebener Zeit ohnehin geschehen wäre. Damals wusste ich jedenfalls, dass die großen Geschöpfe, die sich so schnell auf runden Beinen bewegten, etwas waren, vor dem man Angst haben musste — und für mich etwas, das man verachten musste.
    Plötzlich verlangsamte der Mann seine Schritte und bog nach links, schob ein schweres Stück Holz auf und trat ein. Eine abgestandene Atmosphäre hüllte mich ein; der Kontrast zwischen dem hellen Sonnenlicht draußen und dieser kühlen, düsteren, von Rauch erfüllten Kaverne war schlimm. Die Geräusche waren zwischen Wänden gefangen und hallten von ihnen wider; die Gerüche, besonders der übelriechende Rauch, waren hier festgehalten und ausgeprägt, und über allem lag ein kraftvoller Geruch, der jede Ritze und jeden Winkel füllte, auffällig und bitter.
    Der Mann trat vor und setzte mich zwischen seinem Fuß und einer mächtigen hölzernen Wand ab, eine Wand, über die er sich lehnen konnte, so dass sein Körper zur Hälfte nicht mehr zu sehen war. Ich spähte um seine Beine herum und studierte die anderen Tiere, die in Gruppen herumstanden und deren Erregung laute interessante Geräusche erzeugte, ganz anders als die schärferen, weniger freundlichen Töne des Marktes. Alle schienen durchsichtige Schalen mit Flüssigkeit in den Händen zu halten, die sie jetzt an ihre Lippen führten und ihren Inhalt in sich hineinschütteten. Es war faszinierend. Ich sah andere an den Wänden entlang sitzen, und die verschiedenfarbigen Flüssigkeiten standen auf einer Art Plattform vor ihnen. Wieder regte sich etwas Vertrautes in mir, aber ich war noch nicht bereit, die Gedanken zu verfolgen.
    Etwas Feuchtes traf mich am Kopf, und ich zuckte instinktiv zusammen. Einige große Tropfen Flüssigkeit klatschten vor mir auf den Boden, und ich schob mich zurück, auf die Wand zu. Weit kam ich nicht, denn ich war von Beinen umgeben, die rings um mich wie Baumstämme aufragten. Aber bald besiegte meine Neugierde meine Vorsicht. Meine Nase

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