Holy Shit
»Hajzl« ist ein deutsches Lehnwort für das »Häuschen«, die Toilette, und kann in der Umgangssprache auch »Miststück« bedeuten.
Türkei: »Seytan yüzünü görsün!« (»Satan soll dein Gesicht sehen!«)
Italien: »Mortacci tua in carriola!« (»Deine Gestorbenen/ Vorfahren in einer Schubkarre!«) In einem Land, in dem die Totenverehrung durch Seelenmessen und Ähnliches so lebendig ist, ein besonders böser Fluch.
Großbritannien/Schottland: »Ile make garters of thy guttes, Thou villaine.« (»Ich mache Strumpfbänder aus deinen Gedärmen, du Schurke.« In englischsprachigen Gebieten bis heute verbreitet, natürlich in moderner Schreibweise.)
Finnland: »Vittu! Perkele! Saatana! Helvetti! Paska kulli, paina vittun!« (»Möse! Teufel! Satan! Hölle! Scheißschwanz, fuck!) Die »fuck« etwa entsprechende Wendung »paina vittun« heißt wörtlich »in eine Möse sinken«. »Geh, zieh dir eine Möse über den Kopf!« (»Vedä vittu päähäs!«) bedeutet hingegen: »Hau ab!«
Ungarn: »Rosseb egye meg!« (»Möge eine schwärende Wunde dich bei lebendigem Leib auffressen!«)
Schweden: »Mina fjærtar luktar bættre æn dig!« (»Meine Fürze riechen besser als du!«)
Indien/Pakistan (Hindi): »Chippkali ke jhaant ke paseene!« (»Schweiß der Eidechsenschamhaare!«)
»Cabeca d’alho xoxo!« Seltsame Tabus und überraschende Schimpfwörter
»Fakki, apiswa« heißt nicht, was Sie vielleicht und noch wahrscheinlicher ein Amerikaner vermuteten. Es handelt sich um die schlichten Wörter für »Erde« und »Fleisch« aus der Indianersprache der Creek, die sie selbst inzwischen lieber vermeiden, weil sie zu oft falsch verstanden wurden. Sie sind heute so tabu wie manche Zahlen in Japan, die man in vielen Bereichen ungern oder gar nicht verwendet, weil sie ähnlich oder genauso klingen wie »Tod« (»shi«, »vier«), »Sorgen, Schmerzen«(»ku«, »neun«), »sterben« (»shi-ni«, »42«), »toter Geist« (»shi-ni-rei«, »420«), »doppelter Tod« (»ni-shi«, »24«) und schließlich »Totgeburt« (»shi-zan«, »43«).
Ach, Sie vermissen noch die Übersetzung des Kapiteltitels. Dann sind Sie kein Portugiese, die einem »Deppen« mit diesem Ausdruck einen »Kopf aus verdorbenem Knoblauch« bescheinigen. Verstünde ein Grieche so einen Satz, antwortete er wohl mit: »Tha fas bouketo!« Das heißt: »Du wirst einen Blumenstrauß fressen!« Und wenn er Persisch könnte, fügte er als Drohung noch »irgham« an, was »jemandes Nase im Dreck reiben« bedeutet. Wie wäre es mit einer kantonesischen Beleidigung? »Nie hochi yat gau faan gam.« Das heißt wörtlich: »Du siehst aus wie ein Klumpen gekochter Reis.«, bedeutet aber: »Du bist sehr dumm!« Wenn jetzt eine jiddische Schimpfkanonade »Nudnick!« (»Schwätzer!/Langweiler!«), »Putz!«(»Einfaltspinsel!«), »Nebbisch!« (»Niemand!«) folgte, sollte man doch lieber das Weite suchen, ehe man als »googly-eyed roadkill« (»glubschäugiges überfahrenes Tier«) endet. Nettere Schimpfwörter gibt es zum Glück auch, etwa in Ghana bei den Waali, wo man einen faulen Landwirt mit »nubie yam« neckt, was wörtlich »Fingerbauernhof« bedeutet. Er zeigt nur auf das, was zu tun wäre, handelt aber nicht.
Mit drei bis vier Buchstaben um die Welt
Kurioserweise gibt es eine besondere Klasse von Schimpfwörtern und ordinären Ausdrücken in vielen Sprachen: Vierbuchstabenwörter. Im Englischen werden sie offiziell seit der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts so genannt, um sie elegant zu umschreiben. Schon 1934 kommt der Ausdruck in Cole Porters genialem Musical Anything goes im Titelsong vor, wo es über den Verfall der USA heißt, Autoren hätten früher prima Prosa geschrieben, jetzt nur noch Tabuwörter:
»Good authors too who once knew better words,
Now only use four-letter words.
Writing prose,
Anything goes.«
Wenn Joan Baez dreißig Jahre später in ihrem berühmten Lied singt, »Love is just a four letter word«, heißt das neben dem wörtlichen Sinn übertragen: »Liebe ist ein obszönes Wort.«
In der Schule, aber auch in Filmen, Büchern, bei offiziellen Auftritten und im Fernsehen sollten in den USA folgende Vierbuchstabenwörter nach Ansicht der Sittenwächter unterbleiben: »fuck«, »shit«, »damn«, »arse«, »hell«, »cock«, »cunt«, »piss«, »dick«. Es gibt noch ein paar mehr, doch dies sind die häufigsten und stärksten.
Wir kennen im Deutschen den Ausdruck »sich auf seine vier Buchstaben setzen«, womit »Popo«
Weitere Kostenlose Bücher