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Honky Tonk Pirates - Zurück in der Hölle - Band 3

Honky Tonk Pirates - Zurück in der Hölle - Band 3

Titel: Honky Tonk Pirates - Zurück in der Hölle - Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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sonst überhaupt nicht ängstliche Piratin zitternd in ihr Gefängnis führen.
    Dort saß sie im Halbdunkel zwischen Kisten und Fässern im Steuerbordrumpf des Katamarans und starrte auf die Eisenringe, die viel zu eng für ihre Knöchel waren. Sie starrte auf die schweren Ketten, die von diesen Ringen zum Hauptmast führten, und verfluchte die Ratten um sich herum. Sie verfluchte die Kakerlaken, die über sie hinwegkrochen und gegen die sie – die beinahe beste Piratin der Welt – sich mit nichts als Flüchen wehren konnte. Dabei steckte der Ring der Witwe Chen, dieses vielleicht wertvollste Schmuckstück der Welt, das sie auf der Stelle in einen unbesiegbaren Helden verwandeln würde, zum Greifen nah unter ihrem Mieder. Doch ihre Hände waren in Kürbis große Kugeln aus Stoff geschnürt und damit sie diese mit ihren Zähnen nicht einfach aufreißen konnte, hatte man ihren Kopf auch noch in einen Vogelkäfig gesperrt.
    »Ich hasse euch alle und ich hasse die Welt!«, schimpfte Honky Tonk Hannah. Dann gab sie auf. Sie wehrte sich nicht mehr gegen ihr Schicksal. Sie ließ die Ratten Ratten sein und versank schließlich in einen fiebrigen Schlaf.
    Sie träumte französisch. Doch sie war in Berlin und sie trug Perücken und Kleider, die selbst für einen Traum zu schön und prächtig waren. Sie war eine Königin, ja, genauso fühlte sie sich, und sie wollte gerade beschließen, dass sie nie mehr aufwachen würde, als diese Kerle, die herumliefen, als steckte ihnen ein Spazierstock im Hintern, sie kichernd begrüßten:
    »Willkommen zu Hause!«
    »Willkommen Agate.«
    »Agate Augustina Adelph …«
    Hannah schrak aus dem Schlaf. Sie bekam keine Luft. Sie schwitzte und fror. Sie zitterte, bebte und dann schrie sie so laut, als müsste sie sterben.
    »Nein! Hört bitte auf. Ich bitte euch, bitte!«
    Sei schluchzte und weinte, doch sie hatte verloren. Es gab keinen Ausweg …
    … Da sah sie den Fetzen Stoff vor sich auf dem Boden. Den hatten die Soldaten liegen gelassen. Sie hörte das Knirschen von Glas auf Holz, und als sie den Kopf im Käfig drehte, entdeckte sie die leere Flasche, die im Rhythmus der Wellen über den Boden rollte.
    »Verfuchst und verteufelt«, schniefte Honky Tonk Hannah. »Jetzt brauche ich nur noch was zum Schreiben.«
    Sie schaute sich um und erblickte die Lampe, die über ihr an der Decke hing. In der glühten Kohlen in einer eisernen Pfanne.
    »Holzkohle!«, zischte Hannah. »Ja, Holzkohle ist gut.«
    Sie stand langsam auf und streckte die Arme, doch sie kam mit ihren eingewickelten Händen nicht an die Lampe heran. Sie versuchte zu springen, aber die Ketten waren zu schwer und die Eisen schürften an den wund gescheuerten Knöcheln.
    »Dafür werdet ihr büßen!«, verwünschte Hannah den Schmerz.
    Sie sprang wieder und wieder …
    »… Dafür werdet ihr büßen! Ihr büßt dafür, hört ihr!«
    … und als sie zum einhundertelften Mal sprang, berührte sie mit ihrer Hand endlich die Lampe. Die schwankte ganz langsam hin und her und dann, ja, dann, fiel ein Stück Glut aus der eisernen Pfanne.
    »Ja-mahn!«, rief Hannah.
    Sie zog den Stofffetzen mit ihrem Fuß hinter sich her, hockte sich vor die Kohle und packte sie mit den Zehen. Mit den blutigen Zehen. Sie hörte das Zischen. Sie spürte den Schmerz. Sie roch, wie Haut roch, wenn sie verbrannte. Doch das war ihr egal. Das nahm sie in Kauf. Das ignorierte sie so wie die drei weiteren Warzen, die aus ihren Pobacken platzten, als sie den Brief mit der rußigen Kohle auf den Stofffetzen schrieb.
    Mein lieber Freund Will,
    oh, ich muss mich erklären. Ich wollte euch niemals im Leben verraten. Das war nur ein Scherz. Ja-mahn. Ehrlich. Das schwöre ich dir … Ich wollte zurückkehren. Und wie ich das wollte.
    »Ja. Das ist gut: Und wie ich das wollte.«
    Sie biss die Zähne zusammen und packte die Kohle.
    Ich wollte wirklich zu dir zurück. Zu dir, Will, zu dir … Doch dann wurde ich selber verraten und jetzt bringen sie mich in die Hölle …
    »Ja-mahn!«, seufzte sie glücklich, schrieb …
    … Deine dich bewundernde, nein, liebende Hannah! …
    »Oh ja, das wird der kleine Will fressen! Und wenn er es frisst, kommt er nach Berlin und wird mich befreien.«
    Sie freute sich diebisch und trotz ihrer blutenden Knöchel, trotz der verbrannten Zehen begann sie zu singen.
    »Was schert es den Teufel, wenn man ihn in die Hölle schickt?
    Was schert es den Teufel oder Honky Tonk Hannah?
    Denn Honky Tonk Hannah ist in der Hölle zu Haus.«
    »Hey,

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