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Honky Tonk Pirates - Zurück in der Hölle - Band 3

Honky Tonk Pirates - Zurück in der Hölle - Band 3

Titel: Honky Tonk Pirates - Zurück in der Hölle - Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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diese erschrocken auf und genauso erschrocken drehten sich die Soldaten, das preußische Fußvolk und die französischen Reiter zum König und zu Prinz Gagga um.
    Sie stutzten und wollten sich gerade wundern. Erste Zweifel schossen ihnen durch ihre Köpfe und auch wenn sie sich nicht erklären konnten, woher ein falscher König und ein falscher Marquis so urplötzlich herkommen sollten, fragten sie sich doch trotzdem, ob diese beiden Männer wirklich die richtigen waren.
    Da kicherte Will wie der verrückte Gagga.
    »O, o mon Dieu. Das ging aber schnell. Da haben wir uns aber schnell verändert.«
    Er lachte verlegen und obwohl Moses versuchte, so streng und finster zu blicken wie der französische König, konnten sie die Zweifel der Soldaten nicht wirklich zerstreuen.
    »O, o, Onkel Lou-Lou«, kicherte der falsche Marquis, doch in seinem albernen Kichern klang ein drohender Unterton mit. »Ich meine, König Lollipopp! Sollten wir uns nicht überlegen, was wir mit diesen Soldaten machen? Sie haben versagt. Sie haben nur zugeschaut und wenn diese fliegenden Kinder uns nicht mit Blumen, sondern mit Bomben beworfen hätten, wären wir jetzt tot. Dann lägen Prinz Gagga und Louis, der Böse, jetzt zerfetzt und gar nicht mehr lustig hier auf dem Boden.«
    Der Hauptmann der Preußen wurde nervös.
    »Ja, vielleicht sollten wir genau das mit ihnen machen. Wir sollten sie alle exekutieren. Die Preußen und unsere. Die waren nicht besser.«
    Er blitzte den französischen Kavallerieleutnant an.
    »Oder seid Ihr anderer Meinung?«
    Der Leutnant senkte verlegen den Kopf.
    »Dann bringt Ihr uns besser ins Schloss, bevor ich Euch hier auf der Stelle erschieße«, drohte Moses mit versteinerter Miene und tastete nach dem Pistolenknauf aus silber beschlagenem Elfenbein, der in seinem Gürtel steckte.
    Rachel und Sarah, die kaum fünf Meter über ihnen flach auf dem Torbogen kauerten, konnten die Spannung kaum noch ertragen. Sie pressten dem richtigen König und seinem richtigen Neffen die Sensenschwerter an ihre Kehlen.
    »Pst! Einen Mucks und Ihr werdet sterben.«
    Sie schauten zu den Soldaten hinab.
    »Und wenn wir Euch einen Rat geben dürfen, betet dafür, dass Eure Männer gehorchen, denn sonst sterbt Ihr auch.«
    Da pinkelte sich der Marquis in die Hosen. Rachel sah das kleine Rinnsal, das sich aus seiner Knickerbocker über die Schuhe auf die Dachziegel schlängelte. Es würde dem französischen Leutnant gleich auf den Helm und die Nase tropfen, da hob dieser endlich die Hand.
    »Los! Weiter! Beeilt euch! Wir reiten ins Schloss!«
    Hannah war unterdessen fertig angekleidet. Sie trug das mit echten Rosen bestickte Kleid und balancierte die Perücke, die sich anderthalb Meter hoch als Feen umtanztes Wolkengebirge zur Decke türmte.
    »Gefällt es dir?«, grinste Ophelia, als sie ins Zimmer kam, um zusammen mit Salome Hannahs Aussehen zu inspizieren. »Dann warte, bis du das Hochzeitskleid siehst. Dagegen ist das hier nur eine Kutte.«
    »Ein schäbiger Kittel!«, gab ihr Salome recht, warf sich demonstrativ aufs Bett und schlug die Stiefel übereinander. Die krokodilledernen Stiefel wohlgemerkt. Denn sie trug wie Ophelia eine exakte Kopie von Hannahs Piratenkostüm, das Will ihr besorgt hatte, als sie im Westturm saß.
    »Ich hoffe, du wirst das Leben als Prinzessin genießen«, seufzte Salome, griff in die Schärpe, die sie als Gürtel trug, zog den Ring der Witwe Chen heraus und hielt ihn verführerisch ins Licht. »Du musst es wohl oder übel genießen, während wir endlich und an der Seite von Will aus diesem verstaubten Europa fliehen.«
    Hannah kochte vor Wut.
    Das war der Albtraum, der sie seit Jahren verfolgte, und obwohl sie in dem viel zu eng geschnürten Mieder ihres Kleides schon bei der geringsten Bewegung in Atemnot geriet, stürzte sie sich auf Salome, um ihr den Ring zu entreißen. Doch die Perücke auf ihrem Kopf war so hoch und so schwer, dass sie noch während des Anlaufs zu taumeln begann. Die Trägheit der Masse ihrer Haarpracht zog sie nach hinten. Sie fiel einfach um und blieb dann mit dem vom Reifrock hochgehaltenen Po wie ein Käfer auf dem Rücken liegen.
    Ophelia grinste und gab den Dienern ein Zeichen. »Los! Helft ihr auf und bringt sie hinaus in den Hof! Dort warten schon alle auf die Ankunft des Königs. Er reitet, wie ihr hören könnt, gerade durchs Tor.«
    Hannah hörte die Rufe der Wachen. Sie hörte Posaunen, Trompeten und dann ein ganzes Orchester, das zu Ehren der Gäste aufzuspielen

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