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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dennoch eine gewisse Reife ausstrahlte. Sie bedachte Shelton mit einem kurzen, prüfenden Blick – den er sich eher einbildete, als dass er ihn sah –, wandte sich jedoch ausschließlich an den Posten.
    »Midshipwoman Harrington meldet sich zum Dienst, Corporal«, sagte sie mit deutlichem sphinxianischen Akzent, zog einen in einer offiziellen Navyschutzhülle steckenden Speicherchip aus der Uniformjacke und hielt ihn dem Posten hin. Für jemanden von ihrer Größe klingt ihr Sopran überraschend weich und nett , stellte Shelton fest, während der Marine den Chip entgegennahm und in sein elektronisches Klemmbrett einführte. Trotzdem wirkt ihre Stimme weder schüchtern noch unentschlossen. Dennoch, ihm drängte sich die Frage auf, ob jemand, der so jung klang, wie sie aussah, je einen angemessen scharfen Befehlston zustande bringen würde. Shelton ließ sich seine Gedanken zwar nicht anmerken, doch die ‘Katz auf der Schulter der Kadettin neigte den Kopf zur Seite, starrte ihn mit ihren hellen, grasgrünen Augen an und zuckte mit den Schnurrhaaren.
    »In Ordnung, Ma’am«, sagte der Marineinfanterist, nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Daten auf dem Chip mit denen in seinem Klemmbrett übereinstimmten und sowohl Ms. Midshipwoman Harringtons Marschbefehl bestätigten als auch die damit verbundene Berechtigung, an Bord der War Maiden zu gehen. Er schnippte den Chip aus dem Klemmbrett und gab ihn ihr zurück, dann nickte er Shelton zu. »Senior Chief Shelton wartet schon auf Sie, glaube ich«, führ er fort, und nach wie vor verbarg er seine Schadenfreude kaum. Harrington wandte sich dem Senior Chief zu und wölbte eine Augenbraue.
    Das beeindruckte Shelton nicht sonderlich. So gelassen sie auch wirken mochte: Er hatte es seit über dreißig T-Jahren mit frisch gebackenen Midshipwomen und Midshipmen zu tun, die sich zu ihrer Raumkadettenreise meldeten, und das Leuchten in Harringtons Augen war Beweis genug, dass sie genauso beflissen und aufgeregt war wie alle anderen auch. Dennoch verlieh ihr die gewölbte Augenbraue eine kühle Autorität – oder besser gesagt: eine gewisse Selbstsicherheit. Sie verströmte nicht die Überheblichkeit, hinter der manche Kadetten die eigene Furcht oder das mangelnde Selbstvertrauen bewusst versteckten. Dazu benahm Harrington sich zu natürlich. Doch wie sie ihn ruhig, ohne Herablassung und völlig undefensiv fragend ansah, weckte sie in ihm unversehens einen Hoffnungsschimmer. Vielleicht hat die hier ja wirklich einen Kern aus Stahl , dachte der Senior Chief, aber dann blickte die ‘Katz ihn mit wackelnden Schnurrhaaren an, und er schüttelte sich innerlich.
    »Senior Chief Petty Officer Shelton, Ma’am«, hörte er sich selbst sagen. »Wenn Sie mir einfach folgen würden, ich bringe Sie zum Eins-O.«
    »Vielen Dank, Senior Chief«, erwiderte sie und folgte ihm in die Röhre.
    Mit der ‘Katz.
     
    Honor Harrington gab sich alle Mühe, ihre Aufregung zu verbergen, während sie hinter Senior Chief Shelton durch die Personenröhre schwamm, aber leicht fiel es ihr nicht. Fast ihr halbes Leben hatte sie auf diesen Augenblick hingearbeitet und über dreieinhalb endlose T-Jahre auf Saganami Island dafür geschwitzt und geackert. Nun war er gekommen, und die Schmetterlinge in ihrem Bauch vermehrten sich wie eine besonders fruchtbare Hefesorte. Als Honor am Bordende der Röhre ankam, packte sie die Haltestange und schwang sich hinter Shelton ins interne Schwerefeld des Kreuzers. Für sie war dieser Augenblick, in dem sie Seiner Majestät Raumstation Hephaistos verließ und an Bord von HMS War Maiden ging, ein symbolischer Moment. Während der Anblick, die Geräusche, der typische Geruch eines Sternenschiffs Seiner Majestät auf sie eindrangen, klopfte ihr Herz schneller. Hier schien alles irgendwie ein wenig anders zu sein als auf der Raumstation. Zweifellos bildete sie sich das nur ein, denn im Weltraum unterschied sich die eine künstliche Umgebung nicht sonderlich von der anderen, doch der Eindruck des Veränderung, das Gefühl, hier habe etwas ganz Besonderes auf sie persönlich gewartet, ließ sie innerlich erzittern.
     
    Auf ihrer Schulter schalt Nimitz sie leise, und Honors Mund zuckte fast unmerklich. Einerseits verstand der Baumkater ihre freudige Erregung zwar ebenso gut wie das unvermeidlich damit einhergehende Beben, andererseits zeichneten die emphatischen ‘Katzen sich vor allem durch ihren purem Pragmatismus aus. Natürlich war ihm klar, wie viel ein guter Start

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