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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Sternenkönigreichs ›neutral‹ zu bleiben.
    Der plötzliche, phänomenale Sieg der RMN über die Volksflotte war umfassender gewesen, als irgendjemand je hätte ahnen können. Soweit Glockauer wusste, hatte im Kaiserlichen Geheimen Nachrichtendienst niemand auch nur vermutet, auf was für einen Vernichtungsschlag die Manticoraner sich vorbereitet hatten. Der Geheimdienst hatte ansatzweise in Erfahrung gebracht, auf welchem Stand die manticoranische Forschung und Entwicklung war. Das bewiesen sowohl die gegenwärtigen als auch die geplanten Aktualisierungen der technischen Anlagen an Bord Seiner Majestät Schiffe hinlänglich, besonders, wenn man sie im Lichte der Berichte über die neuen Waffen und Taktiken der Manticoraner betrachtete, die Glockauer studiert hatte. Trotzdem bezweifelte er sehr, dass irgendjemand im Kaiserreich das volle Ausmaß der manticoranischen Überlegenheit schon vor Admiral White Havens Vernichtungsschlag begriffen hatte.
    Von Rechts wegen hätte die RMN mittlerweile ihre Vorkriegspräsenz in der Konföderation wiederhergestellt haben sollen. Doch das hatte sie nicht getan, ja, in mancherlei Hinsicht war die Situation sogar schlechter als vor dem Krieg. Die Manticoraner hatten ihre leichten Verbände nicht auf die traditionelle Stärke nachgerüstet, und infolge dessen trieb die Piraterie in weiten Teilen der Konföderation ungehemmt Blüten. Des Weiteren hatten einige ›Piraten‹ weitaus kampfkräftigere Schiffe erworben. Keines davon war größer als ein Kreuzer, doch bisher hatten die Manticoraner und die Kaiserlich-andermanische Weltraumflotte wenigstens drei davon vernichtet – allesamt Schiffe, die den Dienst der Volksrepublik Haven ›verlassen‹ hatten und geflohen waren, um sich nach etwas Besserem umzusehen. Infolgedessen stieg nicht nur der Grad der ungesetzlichen Umtriebe an, sondern auch ihr Ausmaß, denn zu den üblichen Piratenangriffen auf Handelsschiffe gesellten sich Überfälle auf bewohnte Planeten. Nach jüngsten Geheimdienstschätzungen waren dabei allein im vergangenen Jahr wenigstens eine Viertelmillion Silesianer umgekommen. In Relation zu der Gesamtbevölkerung der Konföderation stellte diese Zahl nur einen Nadelstich dar, für sich allein betrachtet war sie jedoch beängstigend.
    Doch während die Manticoraner ihre leichten Verbände nicht wieder aufgerüstet hatten, waren sie immerhin einen Bündnisvertrag mit der Republik Sidemore im Marsh-System eingegangen. Im Laufe der letzten acht T-Jahre war Sidemore Station zu einer recht schlagkräftigen Flottenbasis ausgebaut worden, und das, obwohl die Manticoraner ihre Hauptanstrengungen gegen die Haveniten richten mussten. Das Marsh-System lag knapp außerhalb der schwammigen Grenzen, die die Konföderation festgelegt hatte, an der Teilstrecke Kaiserreich-Konföderation in der ›Dreiecksroute‹ der Manticoraner, und das machte das System zur idealen logistischen Basis für alle manticoranischen Operationen in ganz Südwest-Silesia.
    Glockauer empfand keinerlei Vorbehalt dagegen, dass die Manticoraner Piraten abschossen, abgesehen von einem gewissen Verlangen, selbst den Abzug durchzudrücken. Mit Hilfe der im Marsh-System stationierten Flottillen hatten die Manticoraner immerhin gut ein Zehntel der gesamten Konföderation befriedet – ein bemerkenswerter Erfolg. Dazu jedoch hatten sie eine manticoranische Präsenz in einem Raumsektor geschaffen, in dem sie früher keine andermanische geduldet hatten. Wenn es eine Sternnation gab, die ein legitimes Interesse besaß, die Situation in Silesia zu kontrollieren, um die eigenen Grenzen und territoriale Unversehrtheit zu schützen, so war es das Andermanische Reich – nicht aber das Sternenkönigreich von Manticore. Zudem hatten die Manticoraner einen kompletten Kampfverband zu ihrer neuen Flottenstation Sidemore verlegt: zwei unterbesetzte Schlachtgeschwader mitsamt Schlachtkreuzer- und Kreuzerunterstützung.
    Vorgeblich sollte dieser Verband (der weit schwerer war als zu jeder erdenklichen Operation gegen die Piraterie erforderlich) das konföderierte Raumgebiet gegen ein neuerliches Vordringen havenitischer Handelsstörer schützen. Offiziell vertrat Manticore die Position, dass der eigentliche (und einzige) Grund für ihr Bündnis mit der Republik Sidemore darin bestehe, jede Wiederaufnahme havenitischer Handelsstöroperationen im Konföderationsgebiet zu unterbinden – eine Behauptung, der die ›freischaffenden‹ Aktionen desertierter Schiffe der

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