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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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noch ein paar mehr, wenn ein Abzug solch zusätzlicher Schiffe möglich ist, ohne ein Sicherheitsrisiko zu schaffen. In Anbetracht der Tatsache, daß unser letzter Superdreadnought im Januar wieder in Dienst gestellt wird, wird die RMN bezüglich Jelzins Stern sicherlich darauf bauen, daß wir uns um uns selbst kümmern. Im Lichte dieser Überlegung verwundert es mich eigentlich, daß sie noch immer nicht die letzten hier verbliebenen Großkampfschiffe abgezogen haben. Ganz sicher wird kein Stratege, der seinen Rang verdient hat, sie noch viel länger hierlassen, Euer Gnaden. Das kann sich Manticore einfach nicht mehr leisten.«
    Benjamin nahm die Kinnmassage wieder auf. »Ich wußte, daß der Schwung verloren geht, Wesley, aber mir war nicht klar, wie drastisch. Was ist anders geworden?«
    »Das läßt sich nur schwer sagen, Euer Gnaden, aber ich stehe mit Admiral Caparelli in Verbindung. Und Admiral Givens vom manticoranischen ONI bestätigt, daß die neuen Herrscher in der VRH, dieses ominöse Komitee für Öffentliche Sicherheit, sämtliche früheren Sicherheitsorgane unter einem neuen, monströsen Dach vereinigt haben. Um eine Parallele zu der Rücksichtslosigkeit zu finden, mit der man dort das Offizierskorps ›gesäubert‹ hat, muß man schon bis in die Ära des Totalitarismus auf Alterde zurückgehen. Es heißt, man sendet ›politische Offiziere‹ aus, die alle Befehlshaber im Auge behalten sollen. Die Säuberungen haben die Havies fast alle dienstälteren – und erfahrenen – Flaggoffiziere gekostet, und die Überlebenden sind denen der RMN hoffnungslos unterlegen, aber die Überlebenden lernen … und sie wissen, was ihnen blüht, wenn sie das neue Regime enttäuschen. Wenn dann noch eine Art politischer Kommissar sie ständig daran erinnert, so wird der Kampfgeist der Flotte unglaublich gestärkt. Die Haveniten sind unbeholfener als die Manticoraner, aber die Volksflotte ist nach wie vor viel größer als die Royal Manticoran Navy. Und einige der neuen Admirale bleiben sogar lange genug im Amt, um die gleiche Erfahrung anzusammeln, über die ihre Vorgänger verfügten …« Matthews beendete seine Ausführungen mit einem Achselzucken.
    Der Protector nickte unbehaglich. »Glauben Sie, daß Manticore die Initiative vollständig verlieren wird?«
    »Nein, Euer Gnaden, nicht vollständig. Ich erwarte eine Periode des Gleichstands – und dann wird alles ziemlich häßlich. Ich nehme an, die Havies werden ein paar Gegenangriffe versuchen, aber ich erwarte, daß die Manticoraner sie zum Frühstück verspeisen, wenn es soweit ist. Ich kann ihnen keine einigermaßen sichere Prognose stellen, aber ich kann Ihnen meine persönliche Einschätzung der weiteren Entwicklung vortragen, falls Ihnen daran gelegen ist.«
    Benjamin nickte, und Matthews hob die Faust. Bei jedem neuen Punkt, den er anführte, spreizte er einen Finger ab.
    »Zunächst wird es eine Periode des Gleichstands geben, in der beide Seiten versuchen in Scharmützeln einen Vorteil zu erlangen, ohne zu viele Wallschiffe aus den Hauptkampfräumen abzuziehen. Zum zwoten wird die Allianz ihre Industriekapazität endgültig auf Kriegsproduktion umgestellt haben. Das haben die Manties bereits getan. Man hatte dort aus Vorkriegsprogrammen bereits achtzehn Wallschiffe im Bau – diese Einheiten werden nun absoluten Vorrang erhalten und im Eilverfahren innerhalb der nächsten sechs Monate in Dienst gestellt werden. Das zusätzliche Kriegsproduktionsprogramm wird im Laufe der nächsten zehn Monate beginnen, weitere Schiffe zu liefern. Unsere Werften werden unseren ersten eigenen Superdreadnought ungefähr zur gleichen Zeit fertigstellen. Und die manticoranischen Werften in Grendelsbane und Talbot werden mit ihren Schiffen dann ebenfalls fertig sein. Sobald wir einmal im Rhythmus sind, werden wir vier oder fünf Wallschiffe pro Monat ausstoßen.
    Was die Havies betrifft, so haben sie ihren Vorteil an Wallschiffen im Grunde bereits eingebüßt. Die Manties konnten darüber hinaus ein halbes Dutzend der größeren vorgeschobenen Wartungsbasen der Volksflotte ausschalten. Dadurch werden die havenitischen Schiffsbauwerften mit Reparaturaufgaben belastet, und das bedingt wiederum geringere Neubauraten. Trotz der Größe der Volksrepublik sind deren Industrieanlagen weniger effizient als die der Allianz, so daß ich nicht glaube, daß man uns in puncto Baugeschwindigkeit das Wasser reichen kann. Andererseits können wir auch nicht so schnell bauen, daß wir

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