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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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schnell sie konnten auf die Hypergrenze zu, aber sie würden nicht weit kommen. Scotty Tremaine nahm mit der Krashnark bereits die Verfolgung des einen auf, während Geraldine Metcalf sich mit der Barbarossa an die Fährte des anderen hängte. Mit Widerstand hatten sie beide nicht zu rechnen, denn der einzelne havenitische Schwere Kreuzer war das Ziel sämtlicher Backbord-Breitseiten außer der von VFS Farnese gewesen. Als die Fusionsflaschen von VFS Rapier versagten, hatten die Reaktoren das Schiff nicht etwa vernichtet; sie konnten nur noch die Trümmer ihres Rumpfes in dem Augenblick erleuchten, in dem sie ihn mitsamt der Crew verzehrten.
    Noch einen Moment blieb Honor sitzen und starrte in den Plot, dann riss sie sich zusammen, holte sehr tief Luft und drückte den Knopf der Signalverbindung an alle Schiffe.
    »Gut gemacht, Herrschaften – das habt ihr gut gemacht. Danke. Darauf können wir stolz sein. Nun wollen wir ebenso stolz jeden einzelnen Überlebenden dort draußen retten, egal ob Volksflotte oder SyS. Ich …«
    Als Caslet den Prallkäfig entriegelte und vom Sessel stieg, blickte sie auf, ohne die Verbindung zu schließen. Er drehte sich ihr zu und nahm Haltung an. Sie riss die Augenbrauen hoch, als er eine zackige Ehrenbezeugung wie auf dem Exerzierplatz ausführte. Sie wollte etwas sagen, doch andere standen ebenfalls auf, kehrten ihren Konsolen den Rücken zu und blickten sie an. Wie ein Gewitter drang ihre Begeisterung auf Honor ein, und nun erst begriff sie ganz, was dieser Sieg – und die Wegnahme der Transporter – bedeuten konnte, und nur einen Lidschlag lang schien der Kosmos den Atem anzuhalten.
    Und dieser Augenblick zersprang, als die gesamte Brückencrew in lautes Jubeln ausbrach. Honor versuchte etwas zu sagen, die Leute zum Schweigen zu bringen, doch das war unmöglich. Dann schaltete jemand das Intercom ein, und der Stimmendonner verdoppelte sich, als aus jeder Schiffabteilung Hochrufe brausten. Ein gleicher durchdringender Triumphschrei kam von den anderen Schiffen des Geschwaders, schien kräftig genug, um eine Galaxie ins Wanken zu bringen, und Lady Dame Honor Harrington saß wie erstarrt in seinem Zentrum, während die Gefühle ihrer Leute sie mit der blendenden, reinen Wut einer Novaexplosion durchfuhren.
    Wir haben es geschafft , begriff sie mit der winzigen Ecke ihres Verstandes, die noch funktionierte. Diese Leute hatten das Unmögliche geschafft – hatten mit ihr Hell erobert –, und sie konnte keinen Gedanken fassen, konnte nicht mehr planen oder vorhersehen. Es spielte keine Rolle, dass sie diese Menschen geführt hatte, dass die Chancen unmöglich gewesen waren, dass niemand hätte schaffen dürfen, was sie geschafft hatten – nichts davon zählte in diesem Moment.
    Honor nahm sie mit nach Hause, und sie nahmen Honor mit nach Hause. Im ganzen weiten Universum war nichts anderes wichtig.
     

EPILOG
     
    Admiral White Haven saß vor seinem Terminal und begutachtete einen der endlosen, trockenen Berichte des ONI nach dem anderen. Wie vertraut sie ihm in den letzten acht T-Monaten geworden waren. Verluste und Schäden, verlorene Schiffe, getötete Menschen, industrielle Investitionen in Millionen … – nein, in Milliardenhöhe vernichtet …
    Esther McQueen hatte mit ihrer Angriffsserie verkündet, dass im militärischen Oberkommando der Volksrepublik ein echter Wechsel erfolgt war, doch hatte der Feind keine vergleichbar durchschlagenden Erfolge mehr verbuchen können, denn die Alliierten hatten sich kein zweites Mal das übersteigerte Selbstvertrauen vergangener Tage zuschulden kommen lassen. Dennoch war die Stoßkraft, von der die Allianz so lange gezehrt hatte, verschwunden. Auch wenn die Initiative sich nicht völlig in Händen der Haveniten befand, bestimmten im Augenblick McQueen und Bukato das operative Tempo. Und im Gegensatz zu Bürger Minister Kline wusste McQueen sehr wohl, dass man einen Sieg mit dem Verlust von Schiffen erkaufen musste.
    Er blickte vom Bildschirm auf und fuhr sich müde mit der Hand durch das Haar, das nach der Schlacht von Basilisk noch mehr weiße Strähnen bekommen hatte, und verzog das Gesicht, als sein Auge auf der Sternenkarte verharrte, die unbewegt im Wanddisplay seiner Unterkunft stand. Das Barnett-System leuchtete noch immer trotzig im Rot der VRH, und Thomas Theisman war nicht untätig gewesen. Während die Achte Flotte vollauf mit dem Schutz der kläglichen Überreste von Basilisk Station beschäftigt war und darum das

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