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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Peilung drei fünf neun zu null null fünf, Entfernung … siebenhundertunddreißigtausend Kilometer! «
    Tiefer Unglaube klang aus seiner Stimme, und im ersten Moment vermochte Jayne Preston nicht zu denken. Weniger als eine Million Kilometer? Lächerlich! Dann begriff sie, was die Peilung bedeutete, und in ihr wallte eine explosionsartige Panik auf. Sie waren vor ihr. Wer zum Teufel sie auch waren, sie waren direkt vor ihr! Das hieß, es gab keinen Seitenschild, und ohne Seitenschild, der sie abwehrte, besaßen moderne Strahlwaffen, die ihre Energie mithilfe von Gravitationslinsen bündelten …!
    »Rudergänger! Ruder hart back …«
     
    »Feuer!« , rief Honor Harrington scharf.
    Für die meisten ihrer Schiffe lag die havenitische Hauptstreitmacht fünfzig Grad dwars vom Steuerbordbug, als sie den Kurs kreuzten, nur die Farnese fuhr relativ zu den anderen invertiert: Von ihr aus gesehen, befanden sich die Haveniten vor dem Backbordbug, und ihre gesamte linke Breitseite feuerte mit schweren Graser- und Laserlafetten. Im gleichen Augenblick erwachten die Impeller und Seitenschilde ihres Schlachtkreuzers, doch das bemerkte Honor kaum. So kurz die Entfernung nach den üblichen Standards von Raumschlachten auch war, sie betrug dennoch mehr als zweieinhalb Lichtsekunden. Die hervorzuckende Strahlerbreitseite war nur lichtschnell. Trotz der Entfernung, trotz des zermürbenden Wartens sahen die Schiffe, auf die gefeuert wurde, den Beschuss nie kommen. Die Breitseite war schon unterwegs, bevor Jayne Preston den Mund öffnete, um den Kurswechsel zu befehlen – und traf ein, bevor sie den Befehl beendete.
    Zwar war der Abstand groß, doch Paul Yearman war es nicht einmal in den Sinn gekommen, dass er nicht nur den unbeweglichen Abwehrsatelliten und Minenfeldern, sondern auch einem mobilen Gegner entgegentreten müsste. Wenn der Bürger Konteradmiral damit gerechnet hätte, wäre der Feind geortet worden, bevor er sich auf Energiewaffenreichweite heranschleichen konnte! Yearman hatte die Rapier als Rückendeckung detachiert, doch mehr aus einem beruflichen Automatismus heraus als dem Gefühl, dass Gefahr drohe. Und weil er kein Zeichen von feindlichen Schiffen gesehen hatte, waren seine Schiffe mehr als sechs Stunden lang einem unveränderten Kurs gefolgt – wodurch Honors Feuerleitmannschaften deren Positionen mit äußerster Präzision bestimmen konnten. Dreiundneunzig Prozent der Energiestrahlen traf daher ins Ziel, und es gab keine Seitenschilde, um sie abzulenken, denn sie schossen direkt in die klaffenden Bugöffnungen der feindlichen Impellerkeile.
    Selbst für Honor waren die Folgen unvorstellbar – vielleicht sogar besonders für Honor. Sie war es, die das Manöver geplant hatte – sie hatte es erdacht und ausgeführt, doch tief im Innern hatte sie nie geglaubt, dass sie damit tatsächlich Erfolg haben könnte. Und ganz gewiss hatte sie nicht damit gerechnet, dass sie die ersten Breitseiten völlig unbemerkt und ohne Widerstand ins Ziel bringen könnte.
    Doch genau das war ihr gelungen. Nicht einmal Yearman konnte man die Schuld daran geben. Noch nie hatte jemand einen solchen Hinterhalt versucht, und so bestand eigentlich gar keine Skala, an der man die Vernichtung ermessen konnte, die solch ein Angriff hervorrief. Dennoch wurden die Ausmaße des Desasters rasch in fürchterlichster Weise deutlich, als Honors Beschuss Yearmans Schiffe wie eine sphinxianische Springflut überrollte.
    Die Schlachtkreuzer Ivan IV , Subutai und Yavuz machten einen heftigen Satz, als Graser und Laser in ihre Bugs einschlugen. Der Bugimpellerring der Ivan IV fiel augenblicklich aus, ihre gesamte Jagdbewaffnung wurde zerstört, und das Schiff torkelte zur Seite, während Rumpfplatten zerbarsten und die gnadenlosen Strahlen sie auf der ganzen Längsachse aufschlitzten. Aus einer tödlicheren Richtung hätten sie vermutlich nicht kommen können; Alarmsirenen heulten auf, während Abteilungen den Druck verloren und die Elektronik durchbrannte und Spannungsspitzen durch das Schiff sandte. Molycircs explodierten prasselnd wie altmodisches Feuerwerk, massive Leiterschienen und supraleitende Kondensatoren wurden zu Feuerbällen, die in den engen Hohlräumen eines Kriegsschiffs gefangen waren. Fast die Hälfte der Besatzung wurde innerhalb von weniger als vier Sekunden getötet oder schwer verwundet.
    Doch die Ivan IV hatte Glück, denn ihrem vorderen Fusionsreaktor gelang rechtzeitig die Notabschaltung. In der Subutai und der Yavuz

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