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Hotel der Lust

Hotel der Lust

Titel: Hotel der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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absurder, wenn auch äußerst appetitanregender Traum.
    Fasziniert sah sie ihm zu, aber als er auch noch begann, an seiner Hose zu spielen, offenbar in der Absicht, sie jeden Augenblick herunterzuziehen, wurde es Ivy zu heiß.
    Â»Hören Sie, das ist ja alles sehr … nett, Juan.« Nett war gar kein Ausdruck! »Aber ich … ich bin müde, könnten Sie nicht eine andere Dame beglücken?«
    Er kletterte aufs Bett und rutschte näher an sie heran. Ivy wich so weit es ging zurück. Und plötzlich geriet alles außer Kontrolle. »Juan! Was … soll das? Verlassen … Sie mein Bett«, brachte sie stammelnd hervor.
    Aber ihr Adonis beugte sich frech über sie, so dass Ivy die Wärme spürte, die sein athletischer Körper ausstrahlte. Nur wenige Millimeter trennten ihre Lippen voneinander. Ivy glaubte fast, seinen Kuss zu schmecken. Es wäre vernünftig gewesen zurückzuweichen, notfalls aus dem Bett zu fallen, aber sie war viel zu erstarrt, um überhaupt irgendetwas zu sagen, geschweige denn zu tun.
    Und dann geschah es. Warme, weiche Lippen schlossen sich sanft um ihre, lösten ein Prickeln in ihr aus, das zart durch ihren Körper rieselte. Der Kuss war nur kurz, aber er hinterließ ein sehnsüchtiges Brennen in ihr, weil es genau das war, was sie so sehr vermisste. Aber dieser Mann war nicht Boris. Er war ein völlig Fremder, der noch dazu schmerzliche Erinnerungen in ihr weckte. Erinnerungen an eine Zeit, in der die Welt noch in Ordnung war. Bis Boris das Internet und Dating-Seiten für sich entdeckt hatte.
    Und mit einem Mal war der Zauber des Augenblicks verflogen, und Ivy konnte endlich wieder klar denken.
    Â»Bitte gehen Sie …«
    Â»Hat es Ihnen nicht gefallen? Wie mögen Sie es?«
    Â»Juan … ich bitte Sie …«
    Aber er ließ nicht locker, wollte sich jetzt auf sie legen, so dass Ivy gezwungen war, ihn von sich herunterzudrücken. »Gehen Sie. Ich will das nicht … verschwinden Sie, oder ich …«
    Â»Ist ja schon gut, beruhigen Sie sich.« Juan verdrehte die Augen. Sein schönes Lächeln wirkte nur noch aufgesetzt.
    Er schnappte sich den Wagen, und Ivy ließ es sich nicht nehmen, ihm die Tür aufzuhalten.
    Â»Spießerin«, murmelte er leise, doch Ivy hatte es dennoch gehört.
    Â»Aufreißer!«, rief sie ihm hinterher und knallte die Tür zu, erleichtert darüber, ihn endlich los zu sein.
    Doch die schmerzlichen Erinnerungen waren geblieben. Noch immer dröhnte Copacabana aus den Boxen. Ivy suchte nach der Off-Taste, aber fand sie nicht sofort. Sie wollte ihre Ruhe haben. Verdammt!
    Als sie schließlich die richtige Taste gefunden hatte, erfüllte eine erholsame Stille den Raum.
    Sie legte sich wieder ins Bett, aber an Schlaf war nicht zu denken. Boris geisterte ihr durch den Kopf. Boris, dessen Berührungen sie irgendwie immer noch vermisste, obwohl er ein Mistkerl gewesen war.

    Â»Na, wie habt ihr geschlafen?«, fragte Lena und stöckelte auf ihren High Heels zum Büfett, das in einem extra Raum aufgebaut war. Mit diesen Absätzen maß der brünette Vamp fast eins achtzig. Wäre Lena etwas jünger, sie hätte die Laufstege der Welt erobert.
    Â»So gut wie schon lange nicht mehr«, antwortete Jessica, die ihre knallige Sonnenbrille in ihre roten Haare schob und sich etwas vom Rührei und den gebratenen Speckstreifen nahm. Jessica war Lenas jüngerer Zwilling. Und die beiden Frauen hatten mehr als nur ihre imposante Körpergröße gemeinsam. Sie liebten dieselben Filme, dieselben Magazine, dieselbe Mode und manchmal auch dieselben Männer.
    Â»Aber du siehst ein bisschen übermüdet aus, Ivy.«
    Das war sie auch. Sie hatte kaum ein Auge zugetan.
    Â»Fast so, als hättest du ein Gespenst gesehen.« Ein merkwürdiges Lächeln umspielte Lenas rote Lippen.
    Â»O ja, so kann man das auch nennen. Ihr werdet es nicht glauben, was gestern Abend passiert ist.«
    Â»Und wenn doch?«, fragte Lena, aber Ivy schüttelte überzeugt den Kopf. Darauf würden ihre Freundinnen niemals kommen.
    Nachdem sich die drei Frauen am Büfett bedient hatten, setzten sie sich auf die große Terrasse, die auf dem Vorsprung eines Hügels lag. Hier oben waren sie dem fast wolkenlosen Himmel näher als der Küste. In Richtung Süden konnte man das Meer sehen, das herrlich blau im Sonnenlicht funkelte,

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