Hover Car Racer 01 - Auf Crashkurs
ihm klar wurde, dass Jason ihn absichtlich auf die Seite gelockt hatte, die vom Autowrack seines Teamkollegen blockiert wurde.
Fabian schrie.
Dann schlang er schützend die Arme um den Kopf, und der Marseiller Falke raste mitten durch die Überreste des Vizir hindurch, sodass Trümmerteile beider Renaults sternförmig in alle Richtungen flogen - während der Argonaut völlig unbeschadet am Doppelwrack vorbeischoss.
Das verstärkte Cockpit überstand den Durchstoß des Vizir - was zu Fabians Leidwesen nicht für Seiten-, Front- und Heckflügel galt.
Die verbeulten Überreste beider Wagen stürzten von der s-förmig geschwungenen Brücke in der Kleinen Höhle und segelten hinab in die Schwärze ...
... wo sie, vielleicht eher unverdientermaßen, von einer Sicherheitszone aufgefangen wurden. Für Fabian war das Rennen gelaufen.
Überflüssig, anzumerken, dass der Unfall für das Rennen und das ganze Masters elektrisierende Folgen hatte.
Fabian war soeben aus dem Rennen ausgeschieden - das hieß, er würde auch keine Punkte bekommen.
Also wurde das Masters nun zwischen den beiden letzten Fahrern auf der Piste ausgetragen: Alessandro Romba und Jason Chaser.
Jetzt, da die beiden Renaults endgültig ausgeschaltet waren und er auf einer gewaltigen Adrenalinwoge dahinflog, fasste Jason die Heckleuchten von Alessandro Romba in den Blick. Romba la Bomba.
Der weltweit beste Fahrer, der Mann, der als Erster den Grand Slam komplettieren wollte, der Mann, der im ganzen Jahr noch nicht einmal überholt worden war.
Bis heute, dachte Jason.
Ein Zweierrennen.
Romba der Gejagte.
Jason der Jäger.
Und er jagte seinen Gegner mit aller Macht. Durch die Kleine Höhle hindurch, dann in das Tunnellabyrinth hinein.
Romba drückte mächtig auf die Tube. Jason fuhr makellos.
Und so holte er auf dem zwanzigminütigen Abschnitt gegenüber der Nummer eins stückweise auf, bis Romba nur noch mit einer Wagenlänge Abstand vor ihm fuhr -
- als sie auf einmal aus dem Tunnel hinausschössen.
Jetzt befanden sie sich auf der Interstate, die sich zwischen Wäldern und Hügeln hindurchschlängelte - Jason klebte an Rombas Heck und machte dem Weltmeister das Leben schwer.
Dann griff Jason an und versuchte, Romba an der linken Innenseite zu überholen. Romba wehrte ihn ab - regelgerecht und mühelos.
Jason versuchte es erneut, diesmal auf der rechten Seite.
Romba blockierte ihn auch diesmal wieder.
Jason ließ nicht locker und suchte hartnäckig nach einer Lücke, ohne sich vom Champion einschüchtern zu lassen.
Dann griff Jason wieder einmal links an - Romba lenkte in die gleiche Richtung -, doch diesmal handelte es sich um ein Täuschungsmanöver. Jason machte plötzlich einen Schlenker nach rechts ...
... und zog an Romba vorbei, während der Italiener zu weit nach links schwenkte!
Den Zuschauern stockte der Atem.
Dann brüllten sie vor Entzücken, begeistert von Jasons Geschicklichkeit.
Jason war nicht aufgrund eines Unfalls, durch pures Glück oder mit einem unfairen Manöver an Romba vorbeigekommen.
Sondern allein aufgrund seiner Fahrkünste.
Ganze zehn Minuten vor dem Ende des New York Masters lag Jason auf einmal in Führung.
In der Ferne tauchte die Skyline von New York auf.
Die Interstate entlang zischend, sah Jason die in den Himmel ragenden Wolkenkratzer. Er gab Vollgas und verdrängte alle Gedanken daran, dass er in Führung lag, das Rennen anführte und im Begriff stand, seinen größten Wunsch wahr zu machen.
Denk nicht an den Sieg!, schärfte er sich ein. Nicht leichtsinnig werden!
Das Rennen war noch lange nicht gewonnen.
Er durfte keine Sekunde in seiner Konzentration nachlassen.
Und auf den letzten Kilometern vor Manhattan baute er die Führung tatsächlich noch weiter aus, fuhr erst eine und dann mehrere Wagenlängen vor dem Italiener her.
Dann ging es über die Broadway Bridge an der Spitze von Manhattan Island, und auf einmal befand er sich wieder in der Stadt mit dem Labyrinth rechtwinklig angeordneter Straßen.
Die Zuschauer bejubelten lautstark jede Kurve, die er nahm.
Romba lag inzwischen siebzig Meter hinter ihm.
Als er auf die Fifth Avenue schwenkte und sich klarmachte, dass keine weiteren Kurven mehr vor ihm lagen - dass dies das Ende war - dass er es geschafft hatte -, erlaubte Jason sich den Anflug eines Lächelns.
Er hatte es geschafft ...
Eine Gestalt in der Zuschauermenge beobachtete, wie Jason über die Fifth Avenue auf die Ziellinie zuraste. Sie drückte einen Knopf an einer
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