Hund- und Haussitting
Kanzlei überlasse!“, prustete er schelmisch zurück.
Gerade wollte Alischa ausholen und ihm den Marsch blasen, da wurde ihr übel. Der nächste Raum war das Bad und sie bekam die Tür nicht mehr zu, so schnell hing sie über der Klobrille und übergab sich.
Als alles endlich draußen war, spülte sie ihren Mund aus und guckte sich im Spiegel über dem Waschbecken ins bleiche Gesicht. Dabei sah sie hinter sich Darius im Türrahmen stehen. „Ich muss wohl was Falsches gegessen haben.“
„So könnte man das auch auslegen. Ich würde eher das Wäschezimmer in ein zweites Kinderzimmer umbauen!“
Entgeistert entglitten Alischas Gesichtszüge.
Und Darius setzte noch einen drauf. „Du solltest dem Vater vielleicht auch mal stecken, dass er bald zwei Kinder hat. Vielleicht geht er ja mit zur Schwangerschaftsvorsorge und freut sich über ein Bild seines ungeborenen Kindes. Auch über ein Bild von Alec auf seinem Bürotisch würde er sich sicher freuen.“
Schlagartig wusste Alischa nun auch, dass Darius den Vater kannte … warum auch immer.
„Wenn du ihm auch nur ein Sterbenswörtchen erzählst, dann ziehe ich wieder nach München oder gleich in die Schweiz!“
„Kleines, der Bengel liebt dich doch schon seit über zehn Jahren! Wie lange willst du ihn denn noch quälen?“
„Bis ich alt, grau und klapprig bin!“, grummelte Alischa.
„Und warum hast du dann mit ihm geschlafen?“
Boah, das wurde jetzt aber echt persönlich! Auch wenn Darius ihr mittlerweile ans Herz gewachsen war! „Weil ich dachte … und dann … man kann ja nicht vernünftig mit ihm reden! Ich hab nur das Wort ‚Familie‘ in den Mund genommen und schon war er eingeschnappt!“
„Nee, nee, nee … komm mir nicht so! Da steckt mehr hinter, als ein einzelnes Wort! Ihr seid beide sture verbohrte Dummköpfe!“
„Du hast ja keine Ahnung, wie er mich vor zehn Jahren behandelt hat!“
„Doch, ich habe Sabine ausgehorcht und einige bunte Bauklötzchen zusammengewürfelt.“
Alischa drehte sich um, drückte ihren Po ans Waschbecken und verschränkte die Arme. „Fein! Und trotzdem sagst du es ihm nicht! Erst hat er Mischa auf mich angesetzt, und dann hat er zugelassen, dass Gerd auch noch Mist verzapft hat! Und anstatt mir die Wahrheit ‚vor‘ der Party zu gestehen …“ Tränen füllten ihre Augen, doch ihr Magen drehte sich schon wieder und sie würgte.
Während sie erneut über der Kloschüssel hing, setzte sich Darius unbeeindruckt auf den Wannenrand. „Alec wird irgendwann wissen wollen, wer sein Vater ist! Überleg doch mal, Alexander liebt die Kinder seine Bruders und sollte doch wohl erfahren, dass er einen eigenen zehnjährigen Sohn hat, den er betüddeln könnte. Du bescheißt nicht nur ihn, sondern auch deinen Sohn mit deiner Einstellung! Und mal im Vertrauen … du liebst ihm doch auch!“
Alischa drehte Darius kniend den Kopf zu, ohne vom Klo zu weichen. „Dann erklär mir mal, warum er einmal die Woche mit mir schlafen will oder ansonsten meinem Mann verklickern wird, dass ich fremd gegangen bin!“
Darius lachte auf, denn er hatte ihre kleine Hinterlistigkeit auch schon durchschaut. „Hast du ihm erzählt, du hättest einen Mann?“
„Ja sicher, einen kleinen Mann, auf den ich mächtig stolz bin!“
War ja klar! „Du blöde Ziege! Warum lässt du ihn so dermaßen auflaufen?“
„Weil, egal, was ich sage, er legt es so aus, wie er es sehen will!“
„Alischa, ich sehe deinen pfiffigen Sohn mittlerweile wie mein eigenes Enkelkind an, Alexander ist nach dem Tod meines Bruders zu meinem Sohn geworden … Er ist kein schlechter Kerl, und wenn er die Wahrheit erfahren würde …“
„Dann würde er mir vielleicht in den Hintern treten, weil ich ihm seinen Sohn so lange vorenthalten hab! Oder abstreiten, dass Alec sein Sohn ist! Und wenn er einen Vaterschaftstest verlangen würde, dann … ja dann kaufe ich mir eine Schrotflinte und schieß ihm in den Hintern!“ Der nächste Schwung Galle schoss durch ihre Kehle und es brannte schon.
„Dann tu mir wenigstens einen Gefallen, geh zum Arzt und lass dir was gegen diese Übelkeit verschreiben. Dein Ungeborenes braucht Nährstoffe, um zu gedeihen. Diese Kotzerei ist ja Nerven zermürbend!“
„Vielleicht bin ich ja gar nicht schwanger und hab mir nur einen nervösen Magen eingehandelt, als ich ihn vertreten hab!“
„Vielleicht bin ich die Rotwein-Fee und schieb dir gleich nen Korken in den Hintern!“
Alischa musste lachen, denn Darius machte ein
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