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Hundekuchen zum Fruehstueck

Hundekuchen zum Fruehstueck

Titel: Hundekuchen zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsa Watson
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Kaffeebecher und wühlte darin herum. Kerrie und ich hatten dort einige Kürbiscookies entsorgt, die zu braun geworden waren. Einer davon würde ihr fürs Erste den Mund stopfen.
    Allerdings hatte ich nicht bedacht, wie sehr mir dabei das Wasser im Mund zusammenlaufen würde. Kaum roch ich die Cookies, schon drehte ich durch. Wie ein Junkie dachte ich an nichts anderes mehr. Ich begann zu hecheln, und mein Schwanz wedelte wie verrückt. Ich musste diesen Cookie finden und fressen.
    Zwei Bissen – und er war fort.
    » Hey!« Ungeduldig stampfte Zoë hinter mir auf. » Hast du endlich einen Cookie gefunden?«
    Ich sah zu ihr auf und leckte mir die Lippen. Schuldig.
    » Böser Hund! Weißt du denn nicht, dass man immer teilen muss?«
    Ich hätte sie zwar gern an die morgendliche Episode mit dem Brot erinnert, aber das ging natürlich nicht. Ich konnte, verdammt noch mal, überhaupt nichts sagen. Ein Cookie war das Mindeste, was ich verdiente. Oder auch zwei. Ob noch einer in dem Sack war?
    Wir stürzten uns gleichzeitig auf den Sack. Als Zoë mich mit der Hüfte zur Seite drängte, versuchte ich, mich zwischen ihre Beine zu quetschen, während sie zwischen Kaffeebechern, Papierservietten und Joghurtdeckeln herumwühlte. Zu guter Letzt reckte sie triumphierend den Arm in die Höhe.
    » Ich habe einen Cookie gefunden!« Sie wedelte ihn wie einen Preis hoch über meinem Kopf durch die Luft. Schließlich biss sie ein Stück ab und verdrehte beim Kauen genüsslich die Augen. Ich bedachte sie nur mit einem finsteren Blick, bevor ich mich mit schmerzendem Magen abwandte. Hund zu sein war eine verdammt hungrige Angelegenheit.
    Als die Cookies aufgegessen waren, konnte ich mich wieder auf die Arbeit konzentrieren. Zoë trug die Speisekarten, und ich klemmte mir den Sack mit den Kaffeebechern zwischen die Zähne. Nach dem gestrigen Sturm war der Morgen wunderbar warm und voll vielversprechender Gerüche. Gemeinsam spazierten Zoë und ich vom Glimmerglass zum Festivalgelände im Hyak Park hinüber. Es befand sich auf einer großen quadratischen Wiese, die von alten Ahornbäumen und Kastanien mit dichten Kronen beschattet wurde. Auf der östlichen Seite wurde der Park vom Kittias River begrenzt, der sich durch Madrona schlängelte, bevor er sich in der Kwemah Bay mit dem Salzwasser des Puget Sound vermischte. Im nächsten Monat würden die Kinder wieder schimmernde Kastanien sammeln, ins Wasser werfen und zusehen, wie die Strömung sie davontrug.
    Alle wichtigen Gebäude der Stadt lagen um den Park herum. Eine Steinbrücke aus den Fünfzigerjahren führte nach Osten zur Bibliothek hinüber, deren Lesesäle den Fluss überblickten. Das Gemeindezentrum mit der großen Halle und kleineren Gebäuden für Kunstkurse und Bingo lag auf der Nordseite. Den Westen beanspruchte das Rathaus, und im Süden lag das kleine Backsteingebäude der Post und daran anschließend der Midshipman’s Square, wo sich auch unser Café befand.
    Je näher wir dem Park kamen, desto mehr wuchs meine Angst. Hier würden wir Menschen treffen, Menschen, die ich kannte, und natürlich auch das gesamte Wuffstock-Komitee. Wie würde Zoë damit zurechtkommen? Würde sie mich blamieren? Oder blamierte ich mich womöglich selbst?
    Ich war voller Sorge, aber das war noch gar nichts im Vergleich zu dem Moment, als wir die große Wiese betraten. In diesem Augenblick begriff ich, dass der Park nicht nur voller Menschen war.
    Er war auch voller Hunde.

8
    Ein Hund im Park
    Jessica
    Als wir den Park betraten, ließ Zoë als Erstes die Speisekarten fallen und rannte davon. Na wunderbar, dachte ich, was soll ich jetzt machen? Sollte ich die Karten liegen lassen und zusehen, wie die Leute darauf herumtrampelten, oder sollte ich versuchen, sie aufzuheben? Aber ich hatte doch den Sack mit den Kaffeebechern im Maul. Unschlüssig beschrieb ich einen Kreis um die Karten, bevor ich mich abwandte und quer über die Wiese zum Stand des Glimmerglass sauste. Nachdem ich den Sack abgelegt hatte, zupfte ich eine der Schülerinnen mehrmals an ihrer Schürze und lockte sie so zum Kartenstapel hinüber. Sie lachte und zeigte ihren Freundinnen den lustigen Hund. Zum Glück machte sie beim Lachen lang genug Pause, um die Karten aufzuheben. Anschließend tätschelte sie mir den Kopf und lobte mich als überaus klugen Hund – was natürlich maßlos untertrieben war.
    Anschließend verdrückte ich mich unauffällig, um mich zu orientieren und ein wenig in die Sonne zu blinzeln – und schon war

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