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Hundekuchen zum Fruehstueck

Hundekuchen zum Fruehstueck

Titel: Hundekuchen zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsa Watson
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dem Kochen.
    » Ein Mal Risotto, ein Mal Pilze«, rief sie Sahara zu und präsentierte die Teller gekonnt wie der Profi, der sie nun einmal war. Mit geübtem Blick ging sie die Liste der Bestellungen durch. Ich konnte förmlich sehen, wie sie die Zeiten abschätzte, die jedes Gericht benötigte und womit sie in jedem Fall beginnen musste. Pfannen klapperten, und ich hörte die Löffel in den verschiedenen Schüsseln und Töpfen rühren. Sekunden später, als Paprika und Zwiebeln im heißen Fett rösteten, schwebten bereits die ersten Aromen durch die Küche.
    Kerries Hände waren unermüdlich tätig, während sie die Mengen abwog und mixte oder rührte. Mein Schwanz konnte gar nicht schnell genug wedeln. Irgendwann schlich auch Theodore herbei und richtete die Salate auf einem Tisch ganz am Rand von Kerries Wirkungskreis an, als wollte er den Fluss ihrer Bewegungen nicht stören.
    » Du bist wirklich ein unglaublicher Hund!«, flüsterte er. Und dann sahen wir zu, wie Kerrie einhändig eine Calzone in den Ofen schob, sich eine Schürze umband und gleichzeitig in einer fließenden Bewegung auch noch den Rosenkohl in die Pfanne warf. Die Königin war zurück. Lang lebe die Königin!
    Ich kam gerade rechtzeitig zum Adoptionsstand zurück. Zoë hatte sich bereits verabschiedet und hielt mit erschrockenem Gesicht nach mir Ausschau. Sie rannte auf mich zu, fiel auf die Knie und prustete mir ins Ohr. » Da bist du ja endlich! Ich habe dich schon überall gesucht«, schnaufte sie. » Lass uns schnell von hier verschwinden. Sie wollen, dass wir eine Katze mit nach Hause nehmen!«
    Ich sah zu Malia Jackson hinüber, die Zoë mit dem Vertrag in der Hand ratlos nachsah. Zoë bemerkte es ebenfalls und tat so, als suchte sie das Ende meiner Leine. » Ich dachte, dass ich sie einfach nur kurz anfassen darf, aber jetzt sagen sie, dass wir sie behalten müssen!« Sie schüttelte den Kopf. Sie schien so verzweifelt, als hätte man sie zum Foxtrott mit einem Alligator aufgefordert. » Katzen kann man nicht trauen«, sagte sie. » Ganz gleich, wie man über das Streicheln und das Schnurren denkt. Man kann ihnen nicht trauen. Eine Katze ist wirklich das Letzte, was wir brauchen.«
    Sie drehte sich zu Malia um und winkte. Dann deutete sie auf mich, als befände ich mich in einer Pipi-Notlage. Meine Haare sträubten sich vor Stolz darüber, dass ich unser Team aus dieser schrecklichen Lage gerettet hatte.
    Ganz nebenbei, und da stimmte ich Zoë voll und ganz zu, war eine Katze wirklich das Letzte, was wir brauchten. Während sie mich im Eilschritt wegführte, blickte ich über die Schulter zurück und sah, wie die Menschen die Katzenkäfige umlagerten. Mütter und Töchter quietschten angesichts der putzigen Kätzchen, während junge Paare die Köpfe zusammensteckten und sich ihr erstes gemeinsames Haustier aussuchten. Normale Familien taten ganz normale Dinge. Ich stieß einen sehnsüchtigen Seufzer aus. Doch plötzlich unterbrach Zoë meine Gedanken mit einem » Oh, sieh nur dort drüben!«, was mich daran erinnerte, nach vorn zu blicken und die Vergangenheit ruhen zu lassen.

16
    Liebe, Ehre und Gehorsam
    Zoë
    Vor uns sehe ich eine Gruppe Hunde und fühle mich magisch von ihnen angezogen. Wenn ich tun könnte, was ich wollte (und mir keiner zusähe), würde ich kurzerhand zu ihnen rennen, aber Jessica hält uns auf, weil sie an allem und jedem schnuppern muss. Ihre Nase scheint am Gras zu kleben, weil es so verlockend riecht.
    » Sieh nur, die vielen Hunde. Los, komm!« Ich lege meine ganze Begeisterung in die Stimme, damit Jessica sich ein bisschen beeilt. Schließlich erreichen wir ein Viereck, das durch einen weißen Zaun von der übrigen Wiese abgegrenzt ist. Einige Menschen mit Hunden warten auf der Seite, während die ohne Hunde auf weißen Klappstühlen sitzen. Am Zaun steht ein Tisch mit wichtig aussehenden Leuten. Ich hätte ihnen gern gesagt, wie lächerlich sie aussehen, wenn sie mit gerunzelter Stirn auf ihre Schreibbretter starren, aber ich lasse es lieber. Stattdessen gehe ich mit Jessica zum Tisch und spreche mit dem ersten Menschen, die mich freundlich anlächelt.
    » Hi!«, grüßt er zurück. Sein Grinsen ist so schlabberig wie das eines Bernhardiners. » Die Gehorsamkeitsprüfung beginnt um halb sechs. Für heute ist das unsere letzte Prüfung. Möchten Sie sich anmelden?«
    Ich weiß nicht genau, was ich sagen soll, also hebe ich die Brauen und neige den Kopf ein wenig zur Seite. Der Mann deutet auf das Papier, das

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