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Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Titel: Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michio Kaku
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Nachmittag die Fifth Avenue entlang und sind mit Ihren Gedanken beschäftigt, da öffnet sich plötzlich vor Ihnen ein seltsam schwebendes Fenster, ganz so wie Alices Spiegel. (Verschwenden Sie im Augenblick keinen Gedanken daran, daß die Energie, die erforderlich wäre, um dieses Fenster zu öffnen, ausreichen könnte, um die Erde zu zermalmen. Es ist ein rein hypothetisches Beispiel.)
       Sie steigen empor, um das schwebende Fenster etwas näher in Augenschein zu nehmen und stellen entsetzt fest, daß Sie den Kopf eines grauslich aussehenden Tyrannosaurus rex vor sich haben. Schon sind Sie auf dem Sprung, um Ihr Leben zu rennen, da stellen Sie fest, daß der Tyrannosaurus keinen Leib hat. Er kann Ihnen nichts tun, weil sich sein ganzer Körper offensichtlich auf der anderen Seite des Fensters befindet. Wenn Sie, auf der Suche nach dem Leib des Dinosauriers, unter das Fenster sehen, erblicken Sie die Straße in ganzer Länge, als gäbe es den Saurier und das Fenster gar nicht. Verwirrt gehen Sie langsam um das Fenster herum und stellen zu Ihrer Erleichterung fest, daß der Tyrannosaurus nirgends zu entdecken ist. Doch wenn Sie von der Rückseite in das Fenster blicken, schaut Sie daraus der Kopf eines Brontosaurus an (Abbildung 10.3).
       Erschreckt gehen Sie noch einmal um das Fenster herum, um es nun von der Seite in Augenschein zu nehmen. Zu Ihrer großen Überraschung sind Fenster, Tyrannosaurus und Brontosaurus spurlos verschwunden. Daraufhin umkreisen Sie das schwebende Fenster noch ein paarmal. Von der einen Seite sehen Sie den Kopf des Tyrannosaurus, von der anderen den Kopf des Brontosaurus. Und wenn Sie von der Seite gucken, stellen Sie fest, daß Spiegel und Dinosaurier verschwunden sind.
    Was ist geschehen? In einem fernen Universum standen sich der Tyrannosaurus und der Brontosaurus in einem Kampf auf Leben und Tod gegenüber, als sich plötzlich zwischen ihnen ein schwebendes Fenster auftat. Bei einem Blick in diesen schwebenden Spiegel nimmt der Tyrannosaurus verblüfft den Kopf eines schwächlichen, dürren Säugetiers mit krausem Haar und winzigem Gesicht wahr: einen Menschen. Der Kopf ist gut zu sehen, aber der Körper fehlt. Dagegen erblickt der Brontosaurus, der von der anderen Seite in den Spiegel schaut, die Fifth Avenue mit ihren Läden und ihrem Verkehr. Dann stellt der Tyrannosaurus fest, daß dieser Mensch im Fenster verschwunden ist; dafür taucht er auf der anderen Seite des Fensters auf und blickt den Brontosaurus an.

    Abbildung 10.3. In diesem rein hypothetischen Beispiel hat sich ein »Fenster« oder Wurmloch in unserem Universum aufgetan. Wenn Sie von der einen Seite in das Fenster blicken, sehen Sie einen Dinosaurier. Schauen Sie von der anderen Seite hinein, haben Sie einen anderen Dinosaurier vor sich. Vom Alternativuniversum aus betrachtet, hat sich zwischen zwei Dinosauriern ein Fenster geöffnet. In dem Fenster sehen die Dinosaurier ein seltsames kleines Tier (Sie).

    Nehmen wir jetzt an, daß ein plötzlicher Windstoß Ihren Hut in das Fenster befördert. Sie sehen ihn durch den Himmel des anderen Universums segeln, während er auf der Fifth Avenue nicht mehr zu erblicken ist.

    Abbildung 10.4. Wenn Sie mit Ihren Händen von zwei verschiedenen Richtungen in das Fenster greifen, hat es den Anschein, als wären Ihre Hände verschwunden. Sie haben einen Körper, aber keine Hände. Im Alternativuniversum dagegen taucht je eine Hand zu beiden Seiten des Fensters auf, ohne jedoch zu einem Körper zu gehören.

    Sie atmen einmal tief durch und greifen dann wild entschlossen in das Fenster hinein, um den Hut zurückzuholen. Für den Tyrannosaurus stellt sich das Geschehen wie folgt dar: Aus dem Fenster weht ein Hut heraus; er kommt aus dem Nichts. Dann streckt sich eine körperlose Hand aus dem Fenster und greift verzweifelt nach dem Hut.
    Nun schlägt der Wind um, und der Hut ändert seine Richtung. Darauf-
    hin greifen Sie auch mit der anderen Hand in das Fenster, aber von der anderen Seite. Sie befinden sich jetzt in einer mißlichen Lage. Beide Hände haben Sie in das Fenster gesteckt, aber von verschiedenen Seiten, mit dem Erfolg, daß Sie Ihre Finger nicht mehr sehen können und den Eindruck haben, Ihre Hände wären verschwunden.
       Wie erscheint das den Dinosauriern? Sie erblicken zwei zappelnde, winzige Hände, die zu beiden Seiten aus dem Fenster ragen. Doch einen Körper gibt es nicht (Abbildung 10.4).
    Das Beispiel zeigt einige der herrlichen Verformungen von

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