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Blind Date mit der Lust

Blind Date mit der Lust

Titel: Blind Date mit der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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1. KAPITEL
    Mia Rossi blieb in der Tür ihres Reihenhäuschens stehen. Sie hielt eine langstielige gelbe Rose in der Hand. Misstrauisch beäugte sie die schwarze Limousine, die am Straßenrand parkte und eine weiße Abgaswolke in die dunkle Winternacht schickte.
    Ihr Blind Date hatte zwar mit traumwandlerischer Sicherheit ihre Lieblingsfarbe bei Rosen getroffen, schien aber nicht in der Lage zu sein, die paar Schritte vom Wagen zu ihrer Haustür zu gehen. Stattdessen hatte er seinen Fahrer vorgeschickt.
    Entweder versuchte er damit, überdeutlich seinen gesellschaftlichen Status zu verdeutlichen, oder er war schlicht zu faul oder zu uninteressiert, um die zehn Meter zu laufen. Beides war kein guter Beginn für diesen Abend.
    Der Fahrer, der ihr mit einer überschwänglichen Geste und einem befangenen Lächeln die Rose überreicht hatte, drehte sich zu ihr um, als Mia zögerte, ihm zu folgen. „Ms Rossi?„
    Der Wagen war außerhalb des fahlgelben Lichts der Straßenlaterne geparkt. Die Scheiben waren getönt, sodass man nicht hineinsehen konnte. Dabei hatte Davis Sloan am Telefon keinen mysteriösen oder unheimlichen Eindruck auf sie gemacht, die wenigen Male, die sie miteinander telefoniert hatten. Er hatte sich aufregend angehört, geradeheraus und amüsant. Sein französischer Akzent war kaum hörbar und doch irgendwie spannend – immerhin so spannend, dass sich Mia wieder einmal zu einem dieser von ihrer Mutter arrangierten Treffen hatte hinreißen lassen. Doch in diesem Moment fragte sie sich, worauf sie sich da eigentlich einließ.
    Ihre Mutter litt unter der irrigen Vorstellung, dass ihre einzige Tochter Mia sich unbedingt mit ihrem Ex Jack versöhnen müsste. Und um ihr zu beweisen, dass Jack Ryan der Richtige für sie war, hatte ihre Mutter eine Reihe von Blind Dates für Mia organisiert. Zum Vergleich sozusagen.
    Sallye Rossi arbeitete für die Bundesstaatsanwaltschaft hier in Washington, D. C., und vermittelte Mia immer Verabredungen mit Männern, die sie von der Arbeit kannte, in der Regel Rechtsanwälte. Prinzipiell hatte Mia eigentlich nichts gegen Anwälte, aber die Vorstellung, mit einem zusammen zu sein, machte sie immer noch nervös. Nicht so sehr wie vielleicht eine Liaison mit einem Polizisten, aber dennoch. Anwälte hatten so eine seltsame Art, ihr Fragen zu stellen, die sie lieber nicht beantwortete. Dabei wäre es in ihrem Business – nun ja, in ihrem ehemaligen Business – vielleicht sogar von Vorteil, mit einem Strafverteidiger zu schlafen.
    Für den Fall, dass heute Abend ein Wunder geschehen würde, hatte sich Mia sorgfältig die Beine rasiert und ihre verführerischste Unterwäsche angezogen, einen schwarzen Stringtanga und einen passenden Halbschalen-BH. Darüber trug sie ihr „kleines Schwarzes„. Sie war zwar noch nie gleich beim ersten Date mit einem Mann im Bett gelandet, aber das hier war ein Notfall. Sie brauchte endlich mal wieder Sex – als Therapie, um die Erinnerung an Jack Ryan loszuwerden.
    Mia fröstelte in der eiskalten Luft dieses Februarabends. Der Mond verbarg sich hinter einer dicken Wolkenschicht, und es war windstill. Sie weigerte sich, an Jack zu denken. Nicht heute Abend. Denn sie setzte große Hoffnungen in dieses Blind Date. Ihr langärmeliges Seidenkleid war recht konservativ geschnitten. Falls ihr Instinkt sie also getrogen haben sollte, wirkte sie in diesem Kleid nicht zu offensiv und sandte keine zu eindeutigen Signale aus.
    Sie hatte ihrer Mutter und sich selbst versprochen, offen in diese Blind Dates zu gehen. Vor acht Monaten hatten Jack und sie sich getrennt, und seitdem hatte sie ein Dutzend solcher Verabredungen gehabt, die eigentlich alle ganz gut gelaufen waren. Keiner der Männer war so schrecklich gewesen, dass sie schreiend hätte davonlaufen mögen. Im Gegenteil, einige waren durchaus nett gewesen. Nett, aber eben nicht mehr.
    Keiner von ihnen hatte das gewisse Etwas gehabt, das … Sie verbot sich, den Gedanken weiterzudenken. Keiner von ihnen hatte sie wirklich berührt. Davis war der Erste. Er faszinierte sie. Er war alles, was Jack nicht war. Zum einen hatte er offen über seine Vergangenheit gesprochen. Natürlich spät in der Nacht. Er hatte erschöpft geklungen und sie mit seinem Anruf geweckt. Mia hatte im Dunkeln gelegen und zugehört, wie er ihr mit entwaffnender Offenheit von seiner Kindheit erzählte. Es war keine schöne Kindheit gewesen. Doch weder war Davis darüber verbittert, noch machte er einen Hehl daraus. Er war in

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