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I love you, honey

I love you, honey

Titel: I love you, honey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Martin
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in den Geschäften anschauen, kein Händler wird aufdringlich und versucht mir seine Ware anzupreisen oder zu verkaufen. Der Grund für diese Zurückhaltung ist wahrscheinlich, dass es in Rabat, im Gegensatz zu Agadir oder Marrakesch, nur wenige Touristen gibt. Hierher reisen überwiegend Touristengruppen, die sich für die Sehenswürdigkeiten interessieren. Es gibt zwar einige schöne Strände in Rabat, aber sie werden meistens von den Einheimischen besucht. Wenn man als Europäer das Strandleben genießen möchte, fühlt man sich hier im Bikini inmitten der teilweise vollständig angezogenen Frauen etwas fehl am Platz. 
    Ich schlendere durch die Gassen und entdecke an einem Schmuckstand ein Paar hübsche Ohrringe. Der Händler nennt mir einen horrenden Preis, aber ich feilsche so lange mit ihm, bis wir beide zufrieden sind. Ich laufe weiter und kann mich an dem vielfältigen Angebot nicht sattsehen. Die Ware ist eine Mischung aus Kleidung, Gewürzen, Nahrungsmitteln, Haushaltsgegenständen und Souvenirs. Ich bin von der Vielfalt der Farben, Aromen, Düfte und Klängen überwältigt.
    Am Ende der Medina gelange ich auf einen großen Fischmarkt, wo mir der durchdringende Geruch fast den Atem raubt. Mit lauter Stimme preisen die Händler ihre Ware an. Die frischgefangenen Fische liegen auf den Marktständen auf Eis. Ich sehe große Fische, deren Namen ich nicht kenne, aber auch Kleinere wie Sardinen und Makrelen. Es laufen viele Katzen umher und balgen sich um Fischstücke, die ihnen die Händler zuwerfen.
    Langsam wird es Zeit, dass ich zu Kamal zurückkehre. Inzwischen wird er ja wach sein. Ich stelle mich zu den Taxis, die in die Richtung zu seinem Haus fahren und hoffe, dass ich die Gegend erkenne, wo ich aussteigen muss. Ich quetsche mich auf die Rückbank mit zwei anderen Fahrgästen und nach fünfzehn Minuten Fahrzeit tippe ich dem Fahrer auf die Schulter, ein Zeichen, dass ich aussteigen möchte. Das Taxi hält an und zum Glück stehe ich genau vor dem Eingang der Gasse, die zu Kamal s Haus führt.
    Während meines Ausflugs ist mir aufgefallen, dass ich mich hier als Europäerin ziemlich frei bewegen kann, nur ab und zu sagt jemand im Vorübergehen: ,,Ca va?“ (Wie geht’s?) zu mir, aber auf eine freundliche Art und Weise, nicht aufdringlich. Das liegt vielleicht daran, dass Marokko von 1912-1956 eine französische Kolonie war. Die offizielle Sprache Marokkos war Französisch. Die Sprache wurde den Marokkanern auferlegt und war in allen Bereichen des öffentlichen Lebens, mit Ausnahme der Religion, präsent. Heute noch wird Französisch als Handels- und Bildungssprache benutzt. Die meisten Marokkaner sprechen das marokkanische Arabisch. Auch heute noch trifft man in Marokko viele Franzosen, die dort wohnen. Deshalb sind die Marokkaner an Europäer gewöhnt und von der westlichen Welt beeinflusst.
    Nach ein paar Minuten habe ich die Haustür erreicht und klingele bei Kamal. Noch verschlafen öffnet er mir und begrüßt mich freudig. Er umarmt mich lange und ich habe das Gefühl, er möchte mich gar nicht mehr loslassen. Als ob ich eine Ewigkeit weg gewesen wäre! Wir setzen uns in mein Zimmer und ich erzähle ihm von meinem Bummel durch die Medina. ,,You like it?“,fragt er mich und begeistert erwidere ich, dass es mir dort sehr gut gefallen hat und ich bestimmt noch öfters dorthin gehen werde. Kamal holt sich seine Sweatjacke und dann verlassen wir gemeinsam das Haus. Wir überlegen, was wir unternehmen könnten. Wieder überkommt mich das Gefühl von vollkommener Vertrautheit mit ihm, obwohl ich ihn doch noch gar nicht so lange kenne. Heute erscheint er mir aber noch stiller also sonst und ich erkundige mich, wie es ihm geht. ,, I´m okay“,,,Mir geht es gut“, meint er, aber ich glaube, dass der gestrige Alkoholkonsum bei ihm Spuren hinterlassen hat.
    Nach einiger Zeit bessert sich seine Stimmung und er schlägt ein Picknick am Strand vor. Die Idee gefällt mir und wir fahren mit dem Taxi nach Rabat, um in einem kleinen Supermarkt die Besorgungen für unseren Strandausflug zu machen. Er ist nur ein paar Minuten Fußweg von der Taxiendhaltestelle im Zentrum entfernt. In dem Geschäft herrscht ein ziemliches Gedränge und rasch bahnen Kamal und ich uns einen Weg an den Regalen entlang. Das Sortiment dort ist vielfältig und ich sehe viele Franzosen, die hier ihre Einkäufe tätigen.
    Am Gemüsestand packen wir frische, pralle Tomaten und aromatisch duftende Erdbeeren in kleine Plastikbeutel. Danach lege

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