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Ian Yery & der Hardcore Absolute Beginner

Ian Yery & der Hardcore Absolute Beginner

Titel: Ian Yery & der Hardcore Absolute Beginner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster
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wegen der Kopfhörer nicht hatte kommen hören.
    „Alter! Jetzt hab ich wegen dir verloren!“, motzte Stefan, nachdem er sich von dem ersten Schock erholt hatte.
    „Wo ist die Hülle … das Heft!“, zischte Mo aufgewühlt.
    „Hier.“ Stefan reichte ihm, wonach er verlangt hatte und brummte: „Krieg dich wieder ein, sonst stirbst du mit fünfunddreißig an einem Herzinfarkt!“
    „Der Kandidat dafür bist wohl eher
du
“, entgegnete Mo und spielte damit nicht nur auf Stefans beeindruckendes Gewicht an, sondern deutete auch auf die Landschaft aus Fast-Food-Verpackungen und Limonadeflaschen. Stefan schnaubte beleidigt.
    Mo blätterte hektisch durch's Heft, bis nach hinten, wieder bis nach vorne und dann wieder zurück. Er fand nicht das, wonach er suchte und grapschte also nach der Hülle, um diese zu untersuchen, versuchte, bei der miesen Beleuchtung das Kleingedruckte zu entziffern.
    „Was ist denn los, Alter?“, wollte Stefan wissen und musterte seinen Mitbewohner besorgt.
    Mo war weder der Typ, der normalerweise um diese Uhrzeit wach war, noch jemand, der jemals so mit den Nerven runter war.
    „Wer hat das Spiel programmiert?“, fragte Mo und fuchtelte wild mit der Hülle herum.
    Stefan schnappte danach, drückte seine Finger unter ein blaugelbes Logo und meinte: „Da steht es doch! IM-Games.“
    „Nein, ich will nicht den Namen der Firma sondern den der Person, die das hier programmiert hat. Das Aussehen von Ian Yery ist doch auf dem Mist von jemandem gewachsen! Ich will wissen, auf wessen“, faselte Mo verzweifelt.
    „Alter, an so einem Spiel arbeiten an die hundert Leute“, machte Stefan ihm klar.
    „Hundert?“, raunte Mo fassungslos.
    Stefan bedachte ihn mit einem langsamen, mitleidigen Blick, dann drehte er sich zum Monitor.
    „Ich zeig dir was“, murmelte er.
    Wenige Klicks später liefen Namen über den Bildschirm, ganz so wie bei dem Abspann eines Spielfilms. Es waren auch fast genauso viele. Mo war geknickt.
    „Wozu brauchst du die Namen? Verklag doch gleich die ganze Firma, wenn es das ist, weswegen du das wissen willst“, schlug Stefan vor.
    „Ich will nicht
klagen
. Erstens hab ich keine Kohle dafür. Zweitens wirbelt das erst recht Staub auf. Ich hab mir nur gedacht … Kannst du das nochmal abspielen?“
    „Die Credits?“
    „Wenn du damit den Nachspann meinst: Ja. Und lass mich zum Computer.“ Um seinen Widerwillen zu demonstrieren ächzte Stefan, als er seinem nervigen Mitbewohner den Stuhl überlassen musste.
    Mo konzentrierte sich, las all die Namen, versuchte sich zu erinnern und bat Stefan, die Credits noch vier weitere Male abzuspielen.
    „Scheiße“, fluchte er schließlich enttäuscht und ließ sich gegen die Lehne des Stuhles fallen.
    „Darf ich fragen, wonach du suchst?“
    „Ich dachte, ich kenne den Programmierer vielleicht zufällig und er hat …“
    „Du glaubst du
kennst
den Programmierer? Und was weiter? Dass du ihm so imponiert hasst, dass er deinem göttlichen Körper ein Denkmal in einem Spiel setzen musste?“, ätzte Stefan und mustere seinen attraktiven Mitbewohner gespielt abschätzig.
    „Ich dachte eher an eine Racheaktion. Vielleicht will mir jemand damit eins auswischen. Ich war in meiner Vergangenheit nicht
immer
nett zu den Kerlen, mit denen ich was hatte“, erklärte Mo bar jeder Ironie.
    „
Du
warst mal ein Arschloch?“, rief Stefan amüsiert aus.
Er
meinte es
wirklich
ironisch.
    „Meine Güte, ich war jung und brauchte die Bestätigung!“, verteidigte sich Mo.
    „Wir stellen fest, dass wir
sicher nicht
eingebildet sind“, kommentierte Stefan belustigt, „Aber mal abgesehen
davon
– die Firma ist in Amerika …“
    „Ja, und?“ Mo zuckte mit den Schultern. „Ich
war
immerhin ein Jahr in Amerika.“
    „Dir ist aber schon klar, dass allein die USA über 300 Millionen Einwohner hat? Selbst wenn für dich davon nur 150 Millionen interessant sind. Denkst du wirklich, dass du ausgerechnet mit einem der
Mitarbeiter
an diesem Spiel gefickt hast? Ernsthaft!“
    „Idiot!“, knurrte Mo, erhob sich und stürmte aus dem Zimmer.
     
    … acht Namen …
    „Ich hasse dich“, murmelte Stefan und betrachtete Mos perfekt definierten, nackten Körper, der malerisch und schutzlos auf dem Bett drapiert dalag.
    Die Sonne kletterte durch die Ritzen der Jalousien und streichelte verwegen Mos Morgenlatte. Der junge Gott schnarchte leise vor sich hin. Stefan wollte auch so einen Körper haben.
Jeder
wollte so einen Körper haben.
    Das Handy

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