Ich bin dann mal schlank - Die Erfolgs-Methode (German Edition)
höchste Ansehen. Wenn der Vati mit einer Mammutkeule nach Hause in die Höhle kam, ging es ihm gut, er wurde bewundert und geachtet – genauso wie der Besserverdiener von heute.
Doch auch für den Urzeit-Daddy gab es harte Zeiten. Oft war nichts da. Kein Mammut in der Nähe, kein Wildschwein, kein Erfolg beim Jagen. Das war sozusagen das Urzeit-Hartz-IV. Und dann musste die ganze Sippe Kalorien sparen, um nicht zu verhungern. Kurzum: Ihre angeborenen Programme schützten unsere Vorfahren vor dem Hungertod.
Mit weniger Energiezufuhr heizen wir auch weniger
Als Erstes trat Sparplan I in Kraft: Die Reduzierung der Körperwärmeabgabe.
Um unsere angenehmen 37 Grad Temperatur zu halten, muss der Organismus ununterbrochen vierundzwanzig Stunden heizen. Das verbraucht ganz schön viel Energie. Und die ist ja bekanntlich teuer. Wenn weniger Energie oder Geld da ist, sparen wir also erst mal beim Heizen.
Das heißt: Schotten dicht. Kommando an winzige Blutgefäße: Zieht euch in der Hautoberfläche zusammen, sodass das warme Blut nicht mehr an die kalten Außenwände gelangt. Es muss nämlich jetzt das Herz und andere wichtige Organe kuschelig warm halten, damit der Laden am Laufen bleibt.
Dass der Urmensch deshalb kalte Fingerchen bekam und Ohren, Nase und Füße mächtig froren, gehörte beim Energiesparprogramm dazu. Die Urzeitler mussten es ertragen. Ihnen blieb ja nichts anderes übrig.
Moderne Hungersnot: Wir essen mehr statt weniger
Im Gegensatz zu uns heute: Die eiskalten Händchen tun uns weh. Es geht uns so schlecht, wenn wir hungrig sind, dass wir – oft unbewusst – in die Chipstüte greifen oder schnell zum nächsten Bäcker laufen und uns holen, was wir brauchen. Unser Organismus belohnt das mit Zufriedenheit, wenn der Butterkuchen auf der Zunge zergeht und wenig später aus dem Magen funkt: Alles ist wieder gut. Die Not ist vorbei.
Danach sind alle Körperfunktionen wieder prima drauf – nur unser Gewissen nicht. Wir schämen uns für die maßlose Gier. Kein Wunder, dass der Frust groß ist: Wieder einmal haben wir versagt, die guten Vorsätze gebrochen. Andererseits ist uns dafür warm und wohlig zumute. Also nehmen wir fix noch ein zweites Stück. Ist doch eh alles egal. Und am nächsten Tag der modernen Hungersnot spielt sich das gleiche Drama von vorn ab. Wir essen mehr statt weniger und werden dicker statt dünner. Und das ist noch nicht alles. Denn unser Körper hat für ganz hartgesottene Kalorienreduzierer, die es tatsächlich schaffen, die Fröstelhürde zu nehmen, noch Euro-Sparplan II parat: den Abbau der Muskulatur.
FASTEN – PANIK IM KÖRPER
Für ein besseres Körpergefühl – aber nicht, um schlank zu werden
Fasten macht fit, glauben viele. Mal entschlacken, den Körper so richtig durchputzen. Nebenbei ein paar überflüssige Kilos verlieren und sich einfach besser fühlen. Man spürt plötzlich mehr Energie, ist nicht mehr so müde, genießt das herrliche Hell-im-Kopf-Gefühl und ist voller Schaffenskraft. All das sind Gründe dafür, dass viele Leute regelmäßig fasten. Aus der Sicht unserer Vorfahren ist es aber ein Abenteuer mit höchstem Stressfaktor. Der menschliche Körper erlebt dabei nämlich Panik pur, heute genauso wie bei den Urzeitverwandten. Wenn die auf ihren tagelangen Streifzügen nichts zu essen bekamen, wurde ihr Organismus immer nervöser. Keine Kalorien, keine Euros, Hilfe!
Jetzt bloß nicht einschlafen, keine Schwächeanfälle hinlegen. Großalarm. Alle Systeme powern auf Anschlag. Also pustet der Körper rein, was er an Mitteln zur Verfügung hat, und schickt eine Menge Adrenalin und Endorphine los. Die geben Kraft und machen munter. Alles läuft auf Hochtouren. Das liegt aber nicht daran, dass der Darm nun weniger arbeiten muss, wie es oft behauptet wird, sondern einzig und allein an unserem Urzeitprogramm, das automatisch in uns erwacht, wenn Panik ausbricht.
MEIN TIPP
Wer es akzeptiert, dass während des Fastens auch Raubbau an den Muskeln betrieben wird und die danach mit passendem Sport wieder richtig aufbaut, für den ist es sinnvoll, ein- oder zweimal im Jahr zu fasten, um seinen Körper intensiv zu erleben. Doch um langfristig Gewicht zu verlieren, taugt die Methode nicht. Denn man feiert die überstandene Hungersnot euphorisch und stopft sofort seine Nottanks so voll, dass die verlorenen Kilos im Nu wieder drauf sind.
Sparplan – der Körper baut wichtige Kalorienfresser ab
Wenn der Organismus nur noch seine Organe warm hält, hat er mit Herz &
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