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Ich bin Nummer Vier

Ich bin Nummer Vier

Titel: Ich bin Nummer Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lore Pittacus
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frage ich. »Und wenn das alles eine Falle ist, wenn sie uns einfach aus dem Versteck locken wollen?«
    Henri nickt. »Weißt du, wenn in dem Artikel irgendwas über uns erwähnt worden wäre, hätte mir das zu denken gegeben. Aber da war nichts. Es ging um ihre Eroberung der Erde, es gab den Vergleich mit Lorien. Daran ist so vieles, was wir nicht verstehen. Du hattest recht, als du vor ein paar Wochen sagtest, wir seien so leicht besiegt worden. Das stimmt. Und es ergibt keinen Sinn, genauso wenig wie die ganze Sache mit dem Verschwinden der Ältesten. Sogar dich und die anderen Kinder von Lorien wegzubringen, was mir bisher nie fragwürdig erschien, kommt mir auf einmal seltsam vor. Und obwohl du gesehen hast, was geschah – und ich hatte die gleichen Visionen –, fehlt immer noch etwas an der Gleichung. Wenn wir eines Tages zurückkommen, müssen wir unbedingt verstehen, was geschehen ist, damit es nicht wieder geschehen kann. Du kennst die Redensart: Wer die Geschichte nicht versteht, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen. Und wenn sie sich wiederholt, werden die Einsätze verdoppelt.«
    »Okay«, sage ich. »Aber nach dem, was du Samstagabend erklärt hast, scheint die Chance unserer Rückkehr täglich kleiner zu werden. Und du glaubst trotzdem, es lohnt sich?«
    Henri zuckt die Achseln. »Es sind immer noch fünf anderedort draußen. Vielleicht haben sie ihr ganzes Erbe erhalten. Vielleicht bist du nur spät dran. Ich glaube, es ist am besten, für alle Eventualitäten zu planen.«
    »Okay, und was planst du?«
    »Nur einen Anruf. Ich bin neugierig, was diese Person weiß. Ich frage mich, warum er nicht weitergemacht hat. Eine von zwei Möglichkeiten: Entweder er hat keine andere Information gefunden und hat sich nicht mehr für die Geschichte interessiert – oder jemand hat ihn sich nach der Veröffentlichung geschnappt.«
    Ich seufze. »Sei bloß vorsichtig!«
    ***
    Ich ziehe eine Trainingshose und ein Sweatshirt über zwei T-Shirts, binde meine Tennisschuhe zu und strecke mich. In meinen Rucksack stecke ich die Sachen, die ich in der Schule tragen will, dazu ein Handtuch, Seife und Shampoo, damit ich duschen kann, wenn ich dort bin. Von jetzt an laufe ich jeden Morgen in die Schule. Henri glaubt angeblich, dass der zusätzliche Sport meinem Training guttut, doch in Wahrheit hofft er, dass das Joggen die fehlenden Teile meines Erbes aus ihrem Schlummer weckt – falls sie denn schlafen sollten.
    Ich sehe zu Bernie Kosar hinunter. »Bist du zu einem Sprint bereit, Junge? Hm? Hast du Lust?«
    Er wedelt mit dem Schwanz, gibt leise Töne von sich und läuft im Kreis, offensichtlich ist er aufgeregt.
    »Bis später!«
    »Hab einen guten Lauf«, sagt Henri. »Und sei vorsichtig auf der Straße.«
    Vor der Tür empfängt uns kalte, frische Luft. Bernie Kosar bellt ein paar Mal ungeduldig. Ich jogge die Auffahrt hinunter,auf die Kiesstraße, der Hund trabt neben mir wie erwartet. Nach einer Viertelmeile sind wir aufgewärmt.
    »Bereit, einen Gang zuzulegen, Bernie?«
    Er achtet nicht auf mich, läuft nur mit heraushängender Zunge weiter und sieht absolut glücklich aus.
    »Na schön, los geht’s!«
    Ich erhöhe das Tempo, spurte und renne dann, so schnell ich kann. Bernie Kosar lasse ich mit einer Staubwolke hinter mir. Ich drehe mich nach ihm um, er läuft so schnell er kann, doch ich bin schneller. Der Wind bläst mir durchs Haar, die Bäume ziehen verschwommen vorbei. Das alles ist großartig! Plötzlich schießt Bernie Kosar in den Wald und ist nicht mehr zu sehen. Ich weiß nicht, ob ich halten und auf ihn warten sollte. Doch da springt er drei Meter vor mir aus dem Gebüsch heraus, schaut zu mir auf, die Zunge auf einer Seite, in den Augen, meine ich, eine gewisse Schadenfreude.
    »Du bist ein komischer Hund, weißt du das?«
    Nach fünf Minuten kommt die Schule in Sicht. Ich sprinte die letzte halbe Meile, strenge mich an, laufe, so schnell ich kann, weil es so früh ist, dass niemand hier draußen ist und mich sehen kann. Schließlich bleibe ich stehen, verschränke die Finger hinter dem Kopf und hole tief Luft. Bernie Kosar kommt dreißig Sekunden später, setzt sich neben mich und sieht mir zu. Ich knie mich hinunter und streichle ihn.
    »Gut gemacht, Junge, ich gehe jetzt rein. Lauf heim. Henri wartet auf dich.«
    Er beobachtet mich noch einen Augenblick, dann trabt er zurück. Dass er alles versteht … Verblüfft mache ich mich auf den Weg zu den Waschräumen.
    ***
    Ich komme als Zweiter in die

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