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Ich bin verliebt in deine Stimme

Ich bin verliebt in deine Stimme

Titel: Ich bin verliebt in deine Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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ist furchtbar mit ihr. Sie sehen ja schon daran, daß ich von Berlin hierherkommen mußte, um am Fuß der Alpen einen letzten Versuch zu starten.«
    Das klang so komisch, daß die alte Dame unwillkürlich lachen mußte und im selben Ton antwortete: »Am Fuß der Alpen und im Schatten des Edelweißes ist schon manches gelungen, was anderswo nicht zu knackende Nüsse waren.«
    »Gnädige Frau«, erklärte er begeistert, »darf ich Ihnen sagen, daß Sie mir ungeheuer sympathisch sind? Sie nähren meine Hoffnung. Mein Name ist übrigens Petermann, entschuldigen Sie, daß ich mich nicht schon längst vorgestellt habe.«
    »Lederer«, erwiderte sie und nickte. »Angenehm, Herr Petermann.« Und mit der Erfahrung einer Frau, die tagaus, tagein mit Personalien zu tun hat, fügte sie hinzu: »Ist das Ihr vollständiger Name, heißen Sie Peter Mann oder Petermann, haben Sie also noch einen Vornamen?«
    Das bewies, daß Sie das Wesentliche erfaßt hatte.
    »Ja«, antwortete er. »Ich heiße mit Vornamen Ralf. Ich bewundere Sie, gnädige Frau, Sie haben mit nachtwandlerischer Sicherheit die Wurzel allen Übels erfaßt, von der das Hauptmißverständnis zwischen Ihrer Nichte und mir ausging.«
    »Würden Sie mir das bitte näher erklären?«
    Petermann tat es. Frau Lederer ließ ihn reden, hörte ihm zu, manchmal lachend, manchmal kopfschüttelnd, immer aber aufmerksam, von Minute zu Minute spürte sie in ihrem Innern mehr und mehr etwas erwachen, das in jeder Frau schlummert, die ein gewisses Alter erreicht hat.
    »Warum legen Sie so großen Wert auf eine Bereinigung der Atmosphäre zwischen meiner Nichte und Ihnen?« fragte sie ihren Gast rundheraus, als er ihr alles erzählt hatte.
    Er blickte sie erstaunt an.
    »Müssen Sie mich das noch fragen, gnädige Frau?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Das ist ganz einfach: Weil ich sie liebe!«
    Die Kupplerin, die in Frau Lederer erwacht war, sah sich bestätigt.
    Als Inge vom Baden zurückkam, bat sie ihre Tante in ihre Privaträume. »Ich möchte mit dir Kaffee trinken«, erklärte die alte Dame. »Außerdem habe ich dir etwas zu sagen.«
    »Was?« fragte Inge, ihrer Tante in die Küche folgend.
    Frau Lederer berichtete hierauf vom Anruf der Direktorin des Mädchengymnasiums und schloß mit der Frage: »Möchtest du den Schülerinnen diese Freude machen?«
    »Gern«, entgegnete Inge. »Es wäre mir nur unangenehm, in diesen widerlichen Starkult hineinzugeraten.«
    »Dann werden wir also hernach anrufen und unsere Zusage geben. Bist ein prima Mädchen, Inge.«
    »Deinen See«, sagte Inge, das Thema wechselnd, »finde ich phantastisch. Sind da auch Fische drin?«
    »Ja, Forellen. Aber See ist übertrieben; ich würde es eher einen Teich nennen.«
    Die Tante machte sich am Elektroherd zu schaffen und setzte Wasser auf. Inge übernahm es, den Kaffeetisch im Wohnzimmer zu decken. Durch die offene Tür zur Küche setzte Inge das Gespräch fort.
    »In Berlin kann man sich gar nicht vorstellen, daß jemand einen See besitzt.«
    »Einen Teich, Inge.«
    »Und wenn du hundertmal ›Teich‹ sagst, für mich ist das ein See.«
    »Möchtest du auch ein Stück Kuchen, Inge?«
    »Gern. Das Baden hat mich schrecklich hungrig gemacht, Tante.«
    »Aus Berlin haben wir übrigens einen neuen Gast bekommen.«
    »So?«
    Die Tante klapperte eine Weile in der Küche herum, dann brachte sie die Kaffeekanne und den Kuchen ins Wohnzimmer.
    Sie setzten sich und begannen mit dem Kaffeetrinken.
    »Ein netter Mann«, sagte Frau Lederer mit vollem Mund, kaute, schluckte hinunter. »Sehr gut aussehend.«
    »Dein Kaffee ist wieder prima, Tante.«
    »Vielleicht kennst du ihn.«
    »Wen?«
    »Deinen Landsmann aus Berlin.«
    »Aber Tante«, meinte Inge lachend, »wie stellst du dir Berlin eigentlich vor? Das ist kein Dorf.«
    »Ich meinte ja nur, daß es vielleicht möglich wäre. Es gibt schließlich die unglaublichsten Zufälle.«
    »Aber den nicht, Tante. Ganz ausgeschlossen.«
    »Ich habe ihn zu dir an den Tisch gesetzt. Beim Abendessen werdet ihr also das Vergnügen haben. Ich hoffe, du bist damit einverstanden.«
    »Natürlich, Tante. Du sagtest ja, er sei nett.«
    »Sehr nett.«
    »Und gut aussehend.«
    »Sehr gut aussehend.«
    »Dann kann ich mir ja nichts Besseres wünschen.«
    »Vielleicht hast du einen anderen Geschmack als ich. Wenn ja, erlaube ich dir jetzt schon, aufzustehen und dich an einen anderen Tisch zu setzen.«
    Inge schüttelte entrüstet den Kopf. »Tante, entschuldige, du bist verrückt. So etwas

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