"Ich habe nach dir gewonnen!": Weisheitsgeschichten für einen anderen Blick auf das Leben (German Edition)
eigentlich nicht auf der Rennbahn, sondern im Kopf der Läufer.
(Eingeschickt von Markus Leandersson)
I ch bin nicht dumm.
Ich habe nur Pech, wenn ich denke.
Die weise Frau
Eine Frau war weit gereist, als sie eines Tages zum Gebirge kam. Dort fand sie einen wertvollen Stein, zur Hälfte verborgen in einem Flusslauf. Die Frau packte den Stein in ihre Tasche und wanderte weiter. Ein wenig später am selben Tag traf sie einen Wanderer, der sehr hungrig war. Der Wanderer fragte sie, ob sie ihm etwas zu essen geben könnte. Das wollte die Frau gerne tun. Doch als die Frau ihre Tasche öffnete, um ein wenig Brot herauszunehmen, erblickte der Mann den wertvollen Stein.
»Kann ich stattdessen den Stein bekommen? «, fragte der Mann, halb im Spaß.
Ohne zu zweifeln, bejahte die Frau und gab dem Mann den wertvollen Stein. Der Mann nahm die Gabe erstaunt an, bedankte sich unterwürfig und wanderte weiter.
Die Frau verweilte und schlug ihr Nachtlager auf. Doch es dauerte nicht lange, da kam der Mann zurück. Er reichte der Frau den Stein und sagte: »Ich habe es mir anders überlegt. Ich gebe dir den Stein zurück. Aber könntest du mir stattdessen sagen, wie du mir ohne Zögern den Stein geben konntest?«
Herzabdruck
Was auch immer unsere Hände berühren – wir hinterlassen Fingerabdrücke. Auf Wänden, Möbeln, Türklinken, Büchern, Papier, auf allem! Es ist unvermeidlich. Mit unserer Berührung hinterlassen wir Erkennungszeichen.
Wohin ich auch gehe am heutigen Tag, so wünsche ich mir, dass ich auch einen Herzabdruck hinterlasse. Einen Abdruck des Mitgefühls, des Verstehens und der Liebe. Einen Abdruck der Freundlichkeit und der aufrichtigen Fürsorge.
Möge mein Herz einen einsamen Nachbarn berühren, eine traurige Tochter, eine beunruhigte Mutter, einen alternden Großvater.
Sende mich heute aus, um einen Herzabdruck zu hinterlassen. Und wenn jemand sagt: »Ich habe deine Berührung gespürt«, so möge er auch die Liebe in meinem Herzen spüren.
V ergebung bedeutet: die Tür aufzusperren, um jemanden freizulassen – und einzusehen, dass du es selbst warst, der gefangen war.
(Max Lucado)
Mach es trotzdem
Menschen sind oft verstockt,
untreu und egoistisch –
verzeih ihnen trotzdem.
Wenn du großzügig bist,
wirst du vielleicht beschuldigt, dies aus
Eigennützigkeit zu sein –
sei trotzdem großzügig.
Wenn du erfolgreich bist,
wirst du falsche Freunde und echte Feinde haben –
sei trotzdem erfolgreich.
Wenn du ehrlich und aufrichtig bist,
werden Menschen dich vielleicht ausnützen –
sei trotzdem ehrlich und aufrichtig.
Das, wofür du Jahre gebraucht hast,
um es aufzubauen,
kann ein anderer innerhalb einer Nacht
einreißen –
baue trotzdem.
Wenn du Frieden und Glück findest,
wird vielleicht ein anderer eifersüchtig sein –
sei trotzdem glücklich.
Das, was du heute Gutes tust,
ist vielleicht morgen schon wieder vergessen –
tue trotzdem Gutes.
Gib der Welt das Beste, was du hast,
auch wenn das vielleicht nicht ausreicht –
gib trotzdem das Beste, was du hast.
Denn schlussendlich ist es eine Sache zwischen dir und Gott –
es war im Grunde nie eine Sache zwischen
dir und anderen Menschen.
(Mutter Teresa)
Auf dem Heimweg
Wir stehen auf der Brücke und betrachten das Schiff, das gerade aus dem Hafen ausgelaufen ist. Es ist Zeit, die lange Fahrt über das Meer zu beginnen.
Lange betrachten wir das stattliche Schiff, seine flatternden Segel und seinen schönen Rumpf. Doch je länger wir schauen, desto kleiner wird das Schiff. Zum Schluss sieht es aus wie ein weißer Punkt, wo Meer und Himmel zusammentreffen. In dem Moment, wenn das Schiff am Horizont verschwindet, sagen wir zueinander: »Nun ist es fort.«
Doch das Schiff ist nur aus unserem Gesichtsfeld verschwunden. Das Schiff ist noch genauso mächtig und stattlich, noch genauso auf dem Weg zu seinem Ziel, wie in dem Moment, wo es den schützenden Hafen verlassen hat. Das ist unsere Perspektive, dass das Schiff kleiner wird, nichts anderes. Denn genau in dem Moment, wenn wir
sagen »Nun ist es fort«, sehen andere das Schiff kommen und rufen freudig: »Nun kommt es!«
Eine ungewöhnliche Bank
Stell dir eine Bank vor, die dir jeden Morgen 86 400 Euro auf dein Konto überweist und die jeden Abend das Geld wieder zurücknimmt, das du nicht verbraucht hast. Was würdest du mit dem Geld machen? Selbstverständlich so viel wie möglich verbrauchen!
Im Grunde
Weitere Kostenlose Bücher