"Ich habe nach dir gewonnen!": Weisheitsgeschichten für einen anderen Blick auf das Leben (German Edition)
Gewinner:
»Ich habe nach dir gewonnen!«
(Eingeschickt von Andreas Nilsson, Umeå)
I ch gehe langsam,
aber ich gehe nie rückwärts.
(Abraham Lincoln)
Zwei Söhne
Vom Bauern Fleming wird berichtet, dass er eines Tages wie gewöhnlich draußen auf dem Feld arbeitete, als er plötzlich jemanden nach Hilfe rufen hörte. Er ließ sofort alles stehen und liegen und rannte in die Richtung, aus der der Hilfeschrei kam. Direkt neben seinem Feld war ein großer Sumpf und daher kamen die Hilferufe.
Als Fleming zum Sumpf kam, fand er einen Jungen, vor Schreck erstarrt, der um sein Leben kämpfte. Fleming musste sich bis zum Äußersten anstrengen, aber es gelang ihm schließlich, den Jungen aus dem Sumpf zu ziehen.
Am nächsten Tag fuhr ein prachtvoller Wagen auf dem Hof des Bauern Fleming vor. Ein eleganter Adliger stieg aus und stellte sich als der Vater des Jungen vor, dessen Leben Fleming gerettet hatte.
»Ich stehe tief in deiner Schuld«, sagte der Adlige. »Du hast das Leben meines Sohnes gerettet und dafür will ich dir eine große Summe Geldes als Belohnung schenken.«
»Nein, dafür kann ich keine Belohnung entgegennehmen«, antwortete Fleming. »Ich habe nur das getan, was jeder andere auch getan haben würde.«
In dem Augenblick tauchte Flemings Sohn auf dem Hof auf.
»Das ist mein Sohn Alexander«, erklärte der Bauer stolz.
»Da mache ich dir einen Vorschlag«, sagte der Adlige. »Lass mich für deinen Sohn sorgen und ihm eine gute Ausbildung zukommen lassen. Wenn er auch nur annähernd seinem Vater ähnlich ist, wird er zu einem Mann werden, auf den du sehr stolz sein kannst.«
Und so geschah es. Flemings Sohn machte sein Examen am St. Mary’s Hospital in London.
Später wurde er bekannt als Sir Alexander Fleming, der Mann, der das Penizillin entdeckte.
Einige Jahre später erkrankte der Sohn des Adligen an Lungenentzündung. Das Heilmittel dagegen war Penizillin.
Der Name des Adligen? Lord Randolph Churchill. Sein Sohn? Winston Churchill.
W as ist Mut?
Sich Drachen gegenüberzustellen.
Hindernisse zu überwinden.
Risiken zu verstehen.
Wirklich zu leben.
Immer zu hoffen.
Den ganzen Weg zu gehen.
Und das Beste zu erwarten.
Wem gehört das Geschenk?
Es wird von einem großen Krieger berichtet, von dem, obwohl er inzwischen alt geworden war, immer noch das Gerücht ging, dass er jeden Gegner besiegen könnte. Seine Geschicktheit mit dem Schwert ebenso wie seine Weisheit hatten dazu geführt, dass er viele Schüler um sich gesammelt hatte.
Eines Tages bekam der alte Krieger Besuch von einem jungen Mann, der fest entschlossen war, den alten Meister herauszufordern und zu besiegen. Die Schüler des alten Meisters wurden sehr unruhig, als sie sahen, wer der junge Mann war, denn er war weithin bekannt als rücksichtsloser Krieger. Er hatte eine nahezu unheimliche Fähigkeit, die Schwachpunkte des Gegners zu entdecken, um sie dann zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen. Die Taktik, die er anwandte und die bis dahin immer funktioniert hatte, war, den ersten Schlag des Gegners abzuwarten, seinen Schwachpunkt
zu entdecken und dann mit schonungsloser Kraft zuzuschlagen.
Die Schüler, die ihrem Meister sehr zugetan waren, wollten ihn nicht von dem jungen Mann erniedrigt sehen und rieten ihm davon ab, die Herausforderung anzunehmen. Doch der alte Krieger zögerte nicht, sondern machte sich bereit zum Kampf.
Schon auf dem Weg zum Platz, wo der Kampf ausgetragen werden sollte, begann der junge Mann den alten zu verunglimpfen. Das setzte sich auch fort, nachdem sie sich aufgestellt hatten, und ein paar Stunden lang schüttete der Jüngling seine höhnischen, herabwürdigenden und erniedrigenden Äußerungen über dem Alten aus. Er warf mit Erde und spie dem Meister ins Gesicht. Doch der alte Mann stand regungslos, ohne ein Wort zu seiner Verteidigung zu sagen und ohne es ihm mit gleicher Münze heimzuzahlen.
Zum Schluss gab der junge Mann auf. Er verbeugte sich vor dem Meister, erklärte sich besiegt und ging dann hastig seines Weges.
Die Schüler des Meisters waren selbstverständlich glücklich über den Sieg, konnten es aber nicht bleiben lassen, sich ein wenig enttäuscht darüber zu wundern, wie der Meister es zulassen konnte, sich alle diese Beleidigungen anzuhören, ohne darauf zu antworten.
»Wenn jemand mit einem Geschenk zu dir kommt, das du nicht entgegennimmst«, antwortete der Meister ruhig, »wem gehört dann das
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