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Ich knall euch ab!

Ich knall euch ab!

Titel: Ich knall euch ab! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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kann einem schlecht von werden. Eins weiß ich jedenfalls genau: Sam wollte Brendan das Gesicht zertrümmern. Und ich sage Ihnen, wenn ich an dem Abend eine Pistole dabei gehabt hätte, hätte ich Sam erschossen.
    Ryan Clancy
    Als ich an diesem Abend nach Hause kam, habe ich zu meiner Mutter gesagt, mit diesen Typen stimmt irgendwas nicht.
    Chelsea Baker
    In der Grundschule war das nicht so. Ich meine, wenn sich da mal zwei Jungen geprügelt haben, haben sie sich niemals so weh getan. In der Grundschule sind die Kinder noch leichter von den Lehrern zu beeinflussen als dann später auf der Mittelschule und der Highschool. Warum kann man denen in der Grundschule nicht beibringen, wie man ohne Gewalt miteinander auskommen kann?
    Emily Kirsch
    Am Montagmorgen habe ich im Lehrerzimmer davon erfahren. Kurz danach habe ich Brendan auf dem Flur gesehen. Seine Nase war geschwollen, die Lippen dick und aufgeplatzt, ein Auge blau. Ein paar Minuten später habe ich Sam gesehen. Kein Kratzer. Man wäre nie darauf gekommen, dass er an einer Schlägerei beteiligt gewesen war.
    Beth Bender
    Jungen prügeln sich. Das war schon immer so und wird auch immer so sein. Wurde Sam provoziert? Wer weiß. Wir waren nicht dabei. Wir haben es nicht gesehen. Entschuldigen Sie, falls sich das herzlos anhört, aber dieser Vorfall hat sich außerhalb des Schulgeländes abgespielt.
    Allen Curry
    Gary war völlig down. Keine Ahnung, warum. Vielleicht hat er zu Hause Ärger gehabt, ich weiß es nicht. Wir haben am Telefon über die Party gesprochen, was da mit Brendan passiert war, und wie diese Sportler einfach da rumgestanden hatten und Sam nicht aufgehalten haben. Gary sagte, von ihm aus könnten die alle sterben. Ich sagte: »Das meinst du aber nicht wirklich, oder?« Er sagte, doch, er wolle das wirklich, die sollten alle ganz langsam, elend und unter Schmerzen verrecken. Ich sagte: »Und du willst aber hundert Jahre alt werden?« Er sagte, das sei ihm völlig egal. Ihm sei schon lange alles egal. Er wolle nur, dass diese Typen sterben.
    Allison Findley

Brendan rief mich gegen Abend an. Das war schon sehr seltsam. Wir hatten seit dem Ende der Neunten nicht mehr miteinander telefoniert. Eine Zeit lang hatte ich ja mal geglaubt, er sei in mich verliebt. Aber ich dachte, das sei längst vorüber. Jedenfalls unterhielten wir uns eine Weile, und ich wusste nicht so recht, worauf er eigentlich hinauswollte. Dann erzählte er, dass er eine Woche vor der Schlägerei mit Sam von einer privaten Militärschule, bei der er sich beworben hatte, abgewiesen worden war.
    Ich weiß, das hört sich natürlich völlig daneben an. Und ich glaube, nicht mal Gary hat davon gewusst. Warum sollte ein Typ wie Brendan auf eine Militärschule gehen wollen? Vielleicht hat er tief im Innern geahnt, dass ihm großer Ärger bevorsteht, und da hat er wohl geglaubt, die Militärschule könnte ihm helfen, sich irgendwie davor zu schützen. Und falls das stimmt, dann hat er sozusagen die letzte Hoffnung verloren, als er da abgewiesen wurde. Denn damit war klar, dass er noch zwei Jahre hier in Middletown durch die Hölle gehen musste. Wahrscheinlich hat er gedacht, dass er das nicht überleben könnte. Vielleicht war die Militärschule sein letzter Strohhalm. Und dann hat er jede Hoffnung verloren.
    Wir haben ungefähr zwanzig Minuten miteinander geredet, und dann fragte er, ob ich an diesem Abend zum Abschlussball gehen will. Ich sage: »Nein, bestimmt nicht.« Er fragt, ob er sich darauf ganz sicher verlassen kann, ihm sei nämlich aufgefallen, dass ich mich mit einigen Mädchen aus der Clique angefreundet habe. Ich habe ihm versichert, dass ich auf gar keinen Fall da hingehen würde. Und dann hat er gesagt, das freue ihn, er habe mich schon immer gern gehabt. Und dann hat er sich verabschiedet.
    Emily Kirsch
    Ich verstehe jetzt, warum Gary daran gedacht haben könnte sich umzubringen. Bei Brendan wäre ich nie auf die Idee gekommen. Irgendwie war er dazu viel zu wütend. Er wollte zu viele Leute mit sich nehmen. Aber wenn man die beiden zusammen nimmt, sieht man schon, wie ihnen dieser Gedanke kommen konnte. Der Entschluss sich umzubringen, aber nicht allein, sondern in der Schule, und da so viele wie möglich von diesen Typen mitzunehmen.
    Ryan Clancy
    Für mich war das ein ganz normaler Freitagabend. Wie üblich waren hauptsächlich die von der Clique zum Tanzen gekommen. Gary und Brendan waren verschwunden. Keine Ahnung, wohin. Ich bin zu Blockbuster gegangen; das ist so

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