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Ich soll nicht töten

Ich soll nicht töten

Titel: Ich soll nicht töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Lyga
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Mann genau in die Schläfe.
    Nun, das war ja einfach.

33
    Jazz erwachte vom Geräusch der Türglocke. Er blinzelte und sah auf die Uhr auf seinem Nachttisch. Es war kurz nach neun. Er hatte erst eine halbe Stunde geschlafen.
    Es läutete erneut.
    » Einen Moment!«, rief Jazz und wälzte sich aus dem Bett. Er tastete im Dunkeln herum, fand Jeans und T-Shirt und zog sich auf dem Weg zur Treppe an. Ehe er nach unten ging, steckte er den Kopf zur Tür von Grammas Schlafzimmer hinein. Sie schlief immer noch. Gut. Wer störte ihn da überhaupt? Es konnte kein Reporter sein– schließlich war noch ein Polizist in der Einfahrt postiert.
    Vielleicht war es G. William, der persönlich eine gute Nachricht überbringen wollte.
    Er lief die Treppe hinunter und riss die Haustür auf.
    Oh.
    » Hallo«, sagte er, leicht verärgert, aber auf eine merkwürdige Art auch dankbar. » Ich habe gerade an Sie gedacht.«
    » Wirklich? Darf ich hereinkommen?«
    » Natürlich.«
    Jazz trat zur Seite und ließ Jeff Fulton ins Haus.

34
    Der Impressionist nahm die Diele in Augenschein. Er war schon einmal hier gewesen, aber da hatte er es eilig gehabt. Jetzt konnte er sich richtig umsehen. Das also war das Haus, in dem Billy Dent aufgewachsen war. Irgendwie hatte er mehr erwartet. Er zog die Nase kraus.
    » Es ist vielleicht nicht der beste Zeitpunkt«, sagte der Junge, » doch ich bin froh, dass Sie gekommen sind. Ich wollte Sie morgen früh anrufen.«
    » Meine Geschäfte haben mich länger hier aufgehalten, als ich dachte«, sagte der Impressionist. » Aber ich werde bald abreisen.« Er hätte gern gegrinst, er zwang sich jedoch, Jeff Fultons leidendes und niedergeschlagenes Auftreten beizubehalten.
    » Darf ich Ihnen einen Kaffee machen? Oder etwas anderes?«
    » Kaffee wäre wundervoll«, sagte der Impressionist. Billy Dents Sohn würde ihm Kaffee servieren! Was für ein fantastischer Tag.
    Er folgte dem Jungen in die Küche– abblätternde Farbe an den Küchenschränken, alte Haushaltsgeräte in Erntegold und Avocadogrün. Relikte aus Billy Dents Kindheit. Zu diesem Kühlschrank könnte er geflitzt sein, um sich einen Nachmittagssnack zu holen. In dieser Kühltruhe könnte er den abgetrennten Kopf einer Katze aufbewahrt haben.
    Der Junge drehte sich von ihm weg, um eine Tasse aus einem der Küchenschränke zu angeln.
    Und der Impressionist griff in seine Jackentasche.
    Jazz spürte, wie Jeff Fulton hinter ihn trat, näher, als es Anstand und Höflichkeit normalerweise geboten. Für einen kurzen Moment stellte er diese Nähe nicht infrage.
    Einen Moment zu lange.
    Bevor er sich umdrehen konnte, bevor er sich überhaupt rühren konnte, wurde ihm der kühle Ring einer Pistolenmündung in den Nacken gedrückt.
    » He, was…«, fing er an und brach ab, als etwas Spitzes seitlich an seinem Hals durch die Haut drang.
    » Keine Sorge«, sagte Fulton in einem Tonfall, von dem Jazz glaubte, er sollte tröstlich klingen. Er war es nicht.
    Fulton hatte wahrscheinlich noch mehr zu sagen, doch das hörte Jazz schon nicht mehr.

35
    Jazz’ Kopf pochte schmerzhaft, und in seinen Ohren rauschte es unangenehm laut. Er glaubte, noch etwas anderes zu hören, über das Rauschen hinweg, aber er war sich nicht sicher.
    Kainangs …
    E r versuchte, sich zu konzentrieren.
    Eswakainapflsreiniga …
    Seine Lider fühlten sich an, als wären sie mit Bleiplatten beschwert. Er versuchte nicht einmal, sie zu öffnen. Er konzentrierte sich auf die Worte– wenn es überhaupt welche waren– zwischen dem bösartigen Pochen in seinen Ohren.
    Apflsreiniga …
    Er war gefesselt, merkte er nun. Seine eben noch tauben Glieder waren wieder am Netz und meldeten, dass er gefesselt war. Und– was für eine nette Überraschung– geknebelt.
    Er hatte keine Wahl. Er musste die Augen öffnen.
    Vastessumich?
    Er zwang die Augenlider auf. Es dauerte ewig. Oder jedenfalls sehr viel länger, als es dauern sollte. Flecken tanzten vor ihm, Funken blitzten auf, und er erwartete halbwegs, dass Billy da stehen würde, mit Rustys Leine in der Hand.
    Eine Gestalt saß vornübergebeugt vor ihm, die Ellbogen auf den Knien. Die Lippen bewegten sich in Zeitlupe, und Jazz versuchte, ihre Form mit dem jeweiligen Laut zusammenzubringen, den seine Ohren einen Moment später auffingen.
    Drogen. Man hat mich unter …
    » Verstehst du mich?«, fragte Jeff Fulton. » Ich sagte: › Keine Angst, es war kein Abflussreiniger.‹ Nur ein leichtes Beruhigungsmittel.«
    Jazz blinzelte in rascher Folge,

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