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Ich soll nicht töten

Ich soll nicht töten

Titel: Ich soll nicht töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Lyga
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hatte geseufzt und LOVE über FEAR gelegt. Tu deinem alten Herrn den Gefallen, Jasper. Du bist der Einzige, der sich um meine Mom kümmern kann, solange ich hier einsitze.
    Also hatte sich Jazz einverstanden erklärt, und jetzt stand er da und blickte auf das Vogelbad.
    Das Ganze war lächerlich. Es war verrückt.
    Aber das ist Dear Old Dad auch.
    Immerhin hatte Billy recht. Gramma beschwerte sich wirklich ständig, dass sie keine Vögel beobachten konnte. Und das Vogelbad umzustellen würde wahrscheinlich tatsächlich helfen.
    Er schraubte den Schlauch ab und kippte das Vogelbad. Es war leichter als erwartet– es sah aus, als sei das ganze Ding aus Beton, aber nur der Sockel war es.
    Es konnte nicht so einfach sein, es nur umzustellen, dachte er. Billy musste etwas darunter vergraben haben.
    Als er es jedoch zur Seite neigte, sah er, dass darunter nichts war als ein Ring aus totem, hellbraunem Gras, der immer schon dort gewesen war.
    Also gut … warum nicht?
    Er stöhnte und begann, das Ding auf dem Rand des Sockels zu rollen. Es war ihm nicht zu schwer, aber es war unhandlich, deshalb brauchte er eine Weile, bis er es an seine neue Position geschafft hatte. Von hier würde der Schlauch nicht reichen, deshalb musste er einen längeren suchen. Als er schließlich alles neu angeschlossen hatte, sprudelte das Vogelbad wieder.
    » Mal schauen, wie es morgen früh bei dir aussieht«, sagte er zu dem Ding.
    Im Haus hörte er gerade noch eine Art Läuten von Howies Handy, das auf dem Küchentisch lag.
    Er klopfte und stocherte auf dem Display herum, bis er eine SMS des Sheriffs fand: ich glaub, wir haben sie gefunden. danke für deine hilfe – gwt
    Jazz lächelte. Wenn die Polizei das nächste Opfer im Visier hatte, brauchten sie sich nur noch auf die Lauer zu legen und zu warten, bis der Mörder auftauchte. Nicht schlecht, was er heute alles geschafft hatte. Nicht schlecht.
    Er ging nach oben, unfassbar müde. Ein Zettel an seinem Computermonitor erinnerte ihn daran, dass er noch an seinem Widerspruch gegen Melissa Hoovers Bericht arbeiten musste, aber er war zu müde dazu. Morgen, versprach er sich. Morgen schreibe ich ihn. Morgen kümmere ich mich um alles.
    Obwohl es noch früh am Abend war, zog er sich bis auf die Boxershorts aus und kroch ins Bett.
    Zum ersten Mal, seit Fiona Goodling auf Harrisons Feld gefunden worden war, sank er in einen ruhigen, traumlosen Schlaf.

32
    Der Impressionist fluchte leise und trat rasch einen Schritt zurück hinter einen Baum. Es war dunkel, und eine Straßenlampe war durchgebrannt, deshalb gab es Deckung zuhauf.
    Und es gab jede Menge Polizei.
    Polizei!
    Brenda Quimby. Mitte dreißig. Blond. Führte Protokoll bei den monatlichen Freimaurertreffen ihres Mannes. Womit sie, was den Impressionisten betraf, eine Sekretärin war, auch wenn sie eigentlich im Bereich Datenanalyse bei einer Computer-Hotline arbeitete.
    Es hatte eine Weile gedauert, bis er sie gefunden hatte, und er hatte sie seit Tagen beschattet. Heute Abend wollte er sie entführen und sein nächstes künstlerisches Meisterwerk schaffen, seine letzte Hommage an Billy Dents Laufbahn als » Künstler«, bevor er zur nächsten Phase seiner persönlichen Entwicklung weiterging.
    Aber ihre Wohnung war von Polizisten umringt.
    Oh, sie hielten sich für schlau, diese Polizisten. Sie glaubten, sie könnten sich vor aller Augen verstecken, glaubten, er würde ihre Tarnung nicht durchschauen.
    Der Impressionist war kein Idiot. Er fiel nicht auf ihr Täuschungsmanöver herein.
    Woher wussten sie es? Wie waren sie dahintergekommen? Wie konnten sie ihm die Pointe so vermasseln?
    Die Antwort kam schlagartig: der junge Dent. Es musste der junge Dent sein. Es gab keine andere Möglichkeit. Der Impressionist hatte den Jungen unterschätzt, der einzige Fehler, den er bisher in Lobo’s Nod gemacht hatte.
    Nun, es würde auch der letzte sein.
    Der Impressionist schritt ruhig die Einfahrt zum Dent-Haus hinauf. Die Sonne war untergegangen, die Nacht schwarz und sternenlos. Ein Streifenwagen parkte vor dem Haus, und der Polizist darin hatte ihn bereits kommen sehen. Der Impressionist winkte fröhlich. Sehen Sie? Kein Grund zur Beunruhigung. Wenn ich ein Serienmörder wäre, würde ich ja wohl kaum durch Winken auf mich aufmerksam machen, oder?
    Er trat an den Wagen und ging neben dem offenen Fenster in die Hocke. » Stimmt etwas nicht, Officer?«, fragte er scheinbar besorgt, zog eine schallgedämpfte Pistole aus der Tasche und schoss dem

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