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Ich will doch nur normal sein!

Ich will doch nur normal sein!

Titel: Ich will doch nur normal sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina J.
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nur ich kann nicht einschlafen wegen dem Schrecklichen, was ich getan habe, es lässt mich nicht einschlafen. Die Bilder sind immer wieder da und ich fühle mich schlecht, sehr schlecht. Klar kommt es dann dazu, dass ich mich bestrafen will, mir dasselbe zufügen will, aber das verhindert meist der Gedanke daran, dass ich es nicht mehr tun wollte, es versprochen habe und die von D mich wahrscheinlich deswegen satt hatten. An irgendwas muss es ja gelegen haben. Ich bin dann allein in meinem Einzelzimmer und dem ausgeliefert, was da auf mich zukommt. Der Versuch, mir Medikamente zu holen, die helfen sollen, bringt kaum etwas, weil das viel zu stark ist und die Dosis einfach nicht reicht. Aber ich denke, ich kann mich auch nicht ewig total zuknallen mit Medis und davor weglaufen. Es geht mir schlecht, sehr schlecht, alles tut weh, vor allem aber innen zerreißt es mich und ich kann es nicht begreifen, was da passiert ist und wenn ich mir noch so oft einrede, ich konnte nichts dagegen tun- es zerreißt mich und ich fühle mich so schlecht, so böse, so grausam.
    Immer wieder stelle ich mir die Frage, warum musste ich nur übrigbleiben – ich verdiene es nicht zu existieren und dann noch so, dass jeder denkt, ich bin lieb und gut. Ich schäme mich so, weil das ist, wie lügen.
    Ich bin müde, sehr müde und ich möchte nur noch schlafen und am liebsten gar nicht mehr aufwachen. Das ist kein Leben. Ich quäle mich und halte den Mund, mache das, was erwartet wird, wenn ich es schaffe, denn meist bin ich in letzter Zeit zu nichts mehr in der Lage. Ich bin nur eine sinnlose Last. Aber das sagt keiner zu mir. Hier in diesem Zimmer habe ich schon so viele Stunden geweint und jetzt sitze ich wieder hier und will schreiben, darüber schreiben, worüber ich mich nicht wage zu reden und auch nicht wage zu schreiben. Es ist, als würde ich damit preisgeben, was ich für ein Monster bin, dabei fühle ich mich sowieso so und denke, alle sehen es mir an und alle gehen mir deswegen aus dem Weg.
    Keiner kann mir das abnehmen und keiner kann sagen, dass ich nicht so bin, wie ich mich fühle, auch wenn sie es ständig tun. Sie wissen nichts, nicht, was ich getan habe, nicht, was ich gefühlt habe und nicht, dass es mich nie verlassen wird.
    Ich weiß nicht einmal mehr genau, wie viele Mädchen so schrecklich umgebracht worden sind, es müssen so zwischen mehr als 4 Mädchen sein und jedes Mal war ich auch dabei, sah zu, war starr vor Schreck und stumm, wenn ich was tun sollte, dann tat ich es. Machte, was die mir sagten, aus Angst, mir passiert das Gleiche.
    Ich war Schuld, wenn es wehtat, wenn es blutete, wenn das Mädchen weinte und schrie und ich stand dabei und musste zusehen, bis es zu Ende war – kein Schreien, kein Weinen mehr. Ruhe. Tot. Ende. Angst in mir, ob sie jetzt zufrieden sind, oder ob sie mit mir weitermachen, wie sie es oft gesagt haben, Rudolf hat immer gesagt, einmal bist auch du dran, glaub nur nicht, dass du immer so davon kommst. Opa hat das gehört und nichts dazu gesagt und mir war da klar, dass er mir dann nicht mehr hilft. Ich habe immer gewusst, mein Opa ist da und mir passiert nicht so was Schlimmes, wie den Mädchen. Wenn ich so nackt und voll Blut war und zu ihm wollte, weil ich Angst hatte, dann hat er nach mir getreten. Erst, wenn ich wieder sauber und angezogen war, dann durfte ich zu ihm und er hat mich in den Arm genommen und festgehalten und ich war wieder sicher.
    Wenn jemand denkt, es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, ich bin sicher, dann kann ich das nicht behaupten. Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen dabei, sicher zu sein, nachdem all das Schlimme und Schreckliche vorher passiert ist. Wer kann mir sagen, was ich bin? Opa sein Mäuschen? Muttis Fette oder Vati seine kleine Prinzessin? Nichts ist richtig, nichts ist schön.

    25. und 26.08.2007 Wochenende

    Ich war zu Hause. Wie war es? Es war gut, zu Hause zu sein. Mein Mann war da, die Türen zu und meinen Katzen war nichts wichtiger, als bei mir zu sein. Ich liebe Katzen. Sie tun nichts, was sie nicht wollen.
    Freitag war kein guter Tag. Ich hatte starke Kopfschmerzen und nachmittags nach dem Einzel ging es mir richtig schlecht. Bilder, Bilder, Bilder und so viele Fragen. Ich wusste genau, wenn ich das ausspreche, dass ich mich als „Täter“ fühle, dann kommt sofort die Gegenreaktion und eine Erklärung, warum nicht!
    Ich weiß das doch alles und vom Kopf her ist es mir auch völlig klar, aber ich fühle mich völlig anders. Ich wusste,

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