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Ich wollte Hosen

Ich wollte Hosen

Titel: Ich wollte Hosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Cardella
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hatte schon das Elend bei mir zu Hause vergessen, ich war ein ganz normales Mädchen, das sein normales Leben lebte. Nur, daß er nicht für immer dauern konnte, mein Garten Eden! ... Ich hatte Nicola wiedergesehen, und wir hatten angefangen, wieder miteinander zu gehen: Er gefiel mir, er hatte schöne Ideen, er sprach mit mir über die Gleichheit der Rechte von Männern und Frauen, er war sanft, er überschüttete mich mit Zuneigung und Aufmerksamkeiten, und ich begann, ihn für meinen Märchenprinzen zu halten, nach dem ich nie gesucht und von dem ich nie geträumt hatte.
Dann erinnerten sich meine Eltern daran, daß sie eine Tochter hatten, und beschlossen, mich holen zu kommen, um diese Ehre zu retten, die durch die Tage bei Angelina zu Hause aufs Spiel gesetzt war. Man munkelte, und das nicht wenig, über meine Beziehung zu Nicola, und man fragte sich, wann meine Eltern die Sache in Ordnung bringen würden, wann sie mich verheiraten und für mich den Ehemann-Vater finden würden, falls Nicola sich weigerte, seiner Pflicht nachzukommen.
Mein Vater wollte etwas über die Familie von Nicola erfahren, ohne mein Wissen suchte er dessen Eltern auf, um möglichst die Situation zu bereinigen. Zu seinem Glück traf er auf Leute von seinem Schlag, die ihn über die völlig ernsten Absichten ihres Sohns beruhigten.
Im Jahr danach liefen Nicola und ich (zu Recht oder zu Unrecht?, aber macht nichts) in den Hafen der Ehe ein und machten uns an die Gründung unserer neuen Familie. Ich bin mir nicht sicher, ob wir es wirklich gewollt haben. Seit damals sind viele Jahre vergangen, in meinem Dorf habe ich regelrechte Revolutionen miterlebt, die Mädchen gehen seelenruhig außer Haus, ihre Eltern sind nicht mehr sehr streng, fast alle besuchen Schulen und manche sogar die Universität. Aber ich habe nie Hosen tragen können. Das habe ich zu Tante Vannina gesagt, als sie mich besuchen kam (sie war mit Lillo durchgebrannt, aber sie hatten sich getrennt, jetzt war sie die Geliebte eines wohlhabenden verheirateten Doktors mit Kinderschar, während ihr Mann die Gastfreundschaft des Malaspina-Gefängnisses in Caltanissetta genoß); ich habe es zu ihr gesagt, und sie erwiderte: » Annè, ma pirchì ti maritasti? Annetta, wieso hast du eigentlich geheiratet?«
» Pozzu cangiari 'na testa, no tutti i testi . Einen Kopf kann ich umkrempeln, aber nicht alle.«
Sie ist ernst geworden. Dann haben wir wieder daran gedacht, als ich damals die Hosen ihres Mannes anprobierte, und wir haben gelacht.

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