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Ich wollte Liebe und lernte hassen

Titel: Ich wollte Liebe und lernte hassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Mertens
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trotzdem wollten die Idioten noch eine Hausdurchsuchung in Schönwald machen.
    Ich dachte nur an meinen Chef und ich wußte ja, daß der total negativ gegenüber Verbrechern eingestellt war, und daß nun meine Lehre total im Eimer ist.
    Als dann die Bullen weg waren, fing natürlich Opa an zu rotieren. Er schrie mich an: »Du verläßt sofort meine Wohnung. Mit Verbrechern und Mördern will ich nichts zu tun haben. Was sollen denn die Leute von mir denken?« »Ich bin kein Mörder, und außerdem hab ich deinen Scheißladen hier sowieso satt. Die Leute sollen von mir aus denken, was sie wollen. Das ganze Volk kann mich jetzt am Arsch lecken.«
    Dann ging ich ins Bad, wusch mich und machte ein wenig Puder auf meine Wunde. Ich packte meine Reisetasche zusammen und sagte zu Oma noch, daß sie den Rest meiner Klamotten noch herrichten solle, ich würde mir mein Zeug irgendwann abholen.
    Dann ging ich aus dem Haus. Vom Bahnhof aus rief ich einen Arbeitskollegen an, der mich nach Schönwald bringen sollte, damit ich noch ein paar Sachen dort oben abholen konnte. Er fuhr mich eine halbe Stunde später nach Schönwald, und wir holten ein paar Kleinigkeiten von mir und fuhren dann wieder zurück nach Villingen. Dort gab ich meinem Kollegen noch die Schlüssel vom Geschäft und erklärte ihm, was los ist und daß ich nach Frankreich gehen wollte, in die Fremdenlegion, da ich von allem die Schnauze voll hatte. Ich verabschiedete mich dann von ihm, und der ganze Fall war für mich erledigt. Darauf ging ich zu Rita und holte bei ihr noch ein wenig Geld. Ich verabschiedete mich auch von ihr und gab ihr noch einen Abschiedskuß. Ich dachte, daß es das letzte Mal ist, daß wir uns sehen, denn bei der Fremdenlegion dauert ja der Vertrag fünf Jahre.
    Am späten Abend traf ich dann bei einem Freund ein, bei dem ich nun die die nächsten zwei, drei Tage wohnen wollte.
    Aber ich war nicht nur zwei, drei Tage bei ihm, sondern über zwei Wochen. Dort lernte ich dann auch noch ein Mädchen kennen, mit der ich immer schlief. Ich holte zwischendrin noch meine restlichen Klamotten bei Oma, und dort erfuhr ich auch, daß Rita Ärger hatte, weil ich bei ihr Geld geholt hatte und Mike das irgendwie mitgekriegt hatte. Ich rief alsdann noch Rita an und fragte sie, wie Mike das denn erfahren hatte mit dem Geld. Rita machte der Ärger überhaupt nichts aus, denn sie hatte es Mike selber gesagt, und deswegen kicherte sie sogar ein wenig. Sie hatte mir das Haushaltsgeld gegeben und nun nichts mehr gehabt für den Einkauf. Das war also halb so schlimm.
    Dann zog ich eines Nachts los nach Mülhausen in Frankreich. Dort meldete ich mich bei der Legion.
    Fast eineinhalb Monate war ich dabei, dann flog ich dort raus. Nun fing ich an zu klauen, und man erwischte mich in Monte Carlo bei einem Segeljachtdiebstahl und ich wurde eingelocht. Als ich wieder draußen war, stahl ich wieder eine Jacht und diesmal klappte es. So fuhr ich nun über das Mittelmeer bis nach Afrika. Dort wurde ich wieder verhaftet und nach zwei Monaten nach Deutschland ausgewiesen, wo ich genau eine Woche später verhaftet wurde.
    Nach drei Wochen Haft stand ich vor dem Gericht, wegen dem Einbruch in das Café. Ich bekam Bewährung und wurde aus dem Knast entlassen.
     
    Da Rita mich schon im Knast besucht hatte, ging ich einen Tag später zu ihr. Dort sah ich das erste Mal meinen kleinen Sohn.
    Ich hatte ihn auf dem Arm, und er schaute genauso aus wie ich. Also da gab es nun gar keinen Zweifel mehr, dies war mein Sohn. Mein Verhältnis mit Rita ging weiter. Aber es stank mir ganz gewaltig, daß sie noch bei Mike wohnte, und ich machte ihr nochmals den Vorschlag mit der Scheidung. Sie lehnte ab, und das machte mich fast verrückt. Es konnte doch nicht ewig so mit uns weitergehen. Sich immer heimlich treffen. Angst davor zu haben, von Mike überrascht zu werden, denn der würde mich totschlagen. Aber der hatte es nicht einfach gehabt, denn ich hatte ja immer ein Messer in der Tasche. Trotzdem soff ich wieder, denn ich wurde nicht damit fertig, daß Rita immer so weiter machen wollte, daß mein Kind den falschen Vater hatte und so vieles mehr.
    Wenn ich besoffen war, fing ich auch ab und zu an, mit anderen Weibern zu flirten, und das wurde dann mein Verhängnis, denn genau vier Wochen nach meiner Entlassung erstach ich zwei Menschen. Das Mädchen, mit dem ich gevögelt hatte, und ihren Freund, der uns dabei überraschte.
    Nun sitze ich also im Knast und schreibe dieses Buch und warte auf

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