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Ich wollte Liebe und lernte hassen

Titel: Ich wollte Liebe und lernte hassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Mertens
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und Zärtlichkeit von beiden Seiten und er dauerte fast eine halbe Minute lang. Dabei fing mein Herz an zu klopfen und das Blut hämmerte in meinen Schläfen. Als wir aufhörten, hatte ich wie auch sie einen beschleunigten Pulsschlag. Wir wußten beide, daß das, was wir getan hatten, niemals hätte passieren dürfen. Aber wir waren so verliebt ineinander, daß es in den nächsten Tagen nicht bei nur einem Kuß blieb. Sobald wir Zeit hatten und ungestört waren, schmusten wir miteinander rum und küßten uns. Ich liebte Rita abgöttisch, und ich wäre für sie durch jedes Feuer gegangen. Dann kam mein Blockunterricht.
    Morgens ging ich zur Schule, und abends blieb ich immer bei Rita zu Hause, denn Mike kam ja immer erst später und dann hatte er sowieso bös an Rita rumzumotzen. Abends, wenn Mike nicht da war und mit seinen Freunden saufen ging, waren Rita und ich immer glücklich, daß wir miteinander schmusen konnten.
    Zwei Wochen bevor ich wieder nach Schönwald mußte, wurden Rita und ich intim miteinander. Ich war beim ersten und zweiten Mal so aufgeregt, daß ich total versagte. Ich sagte ihr, daß das für mich erst das zweite Mal sei, und sie glaubte es mir. Ich wollte ihr nicht sagen, daß ich schon ein paar Mal mit einem Mädchen geschlafen hatte, die bei uns arbeitete, denn es hätte sie ja verletzen können und das wollte ich nicht. Aber beim dritten Mal war ich so ausgeglichen und ruhig, daß es für uns beide die größte Erfüllung war. Ich merkte, daß ich ohne Rita nicht mehr leben könnte, so groß war meine Liebe zu ihr, das hatte ich noch nie bei jemand so empfunden. Genauso ging es auch Rita, denn als sie mich einmal darauf ansprach, und ich ihr sagte, daß ich es nicht mehr ohne sie aushalten könne, brach sie zusammen und weinte. Zum Schluß fing ich auch noch an zu weinen, aber wir erholten uns bald.
    Nun mußte ich zurück nach Schönwald, und Rita schenkte mir zum Abschied einen Silberbarren, den man um den Hals hängen konnte. Es war ein wunderschönes Kettchen, und ich hatte auch schon mit dem Gedanken gespielt, ihr etwas zu kaufen, aber als ich sie darauf ansprach, meinte sie, daß es nicht gut wäre, denn wenn Mike einmal danach fragen sollte, könnte er ja etwas von unserem Verhältnis merken. In Schönwald dachte ich nur noch an Rita, aber ich machte meine Arbeit ordnungsgemäß. Rita rief mich öfters an. Durch Rita war ich vollkommen aufgeblüht, wieder mal lustig und vergnügt, was ich seit dem Tode meines Vaters nie mehr gewesen war. Auch mein Chef merkte das, und einmal sagte ich ihm, daß ich die Frau meines Lebens kennengelernt hätte, und er freute sich mit mir. Jeden Dienstag, an meinem freien Tag, traf ich mich mit Rita, und es war jedesmal der Himmel auf Erden für mich genauso wie für sie. Dann verkrachten wir uns miteinander, wegen einer Lappalie. Aber Rita war so stur, daß wir eine ganze Weile uns nicht trafen.
    Eines Tages trafen wir uns dann wieder. Es war Ende Mai und wir fuhren in den Wald. Es fing an zu regnen, aber das machte uns nichts, und wir liebten uns im Auto. Rita nahm zu der Zeit keine Pille, da sie sie im Moment nicht vertrug. Und ich paßte auch nicht auf. Es wird schon nichts passiert sein, dachten wir.
    Eines Tages bekam Rita ganz gewaltig Ärger. Mike war nach Hause gekommen und sah, daß ich auf dem Sofa lag und Rita vor mir kniete. Das war zuviel für ihn und er dachte auch gleich, daß zwischen Rita und mir etwas war. Er hatte zwar recht, aber wir stritten das natürlich ab. Mike warf mich aus der Wohnung, und ich dürfte nur zu ihnen kommen, wenn er da sei. Wenn er mich in seiner Wohnung antreffen würde und er wüßte nichts davon, würde er mich rausschlagen. Das sollte er mal versuchen, dachte ich mir, denn seit einem halben Jahr hatte ich eine Gaspistole in der Tasche, mich sollte keiner mehr schlagen, das würde demjenigen schon vergehen. Nun trafen Rita und ich uns eben heimlich, und einmal gab es deswegen wieder Ärger, denn Gidion, mein anderer Onkel, wollte mich mal mit Rita im Auto gesehen haben. Natürlich stritten Rita und ich das ab, aber man glaubte uns nicht, und deswegen gab es einen regelrechten Kampf zwischen meinen Onkels und mir.
    Einmal trafen wir uns jetzt bei ihr zu Hause, ab und zu im Auto, immer so, daß wir für uns Zeit hatten. Ich hatte mir von Omas und Opas Wohnung einen Nachschlüssel machen lassen, damit ich mich mit Rita an meinem freien Tag dort treffen konnte, wenn Oma und Opa im Urlaub waren.
    Jetzt sagte Rita zu

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