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Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Titel: Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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überdeckt von einem Wasserfall aus hellem Lack.
    Das Tastenfeld für das Schloss saß bündig neben dem Stahlrahmen der Tür, ein wenig unterhalb des Fischauges. Er sah zu, wie sich sein Finger den Weg durch die Sequenz suchte.
    23.
    Doch Alison Shires öffnete die Tür, bevor der Code das Schloss entriegeln konnte. Sie war nackt. Upful Groupvine schwang sich freudig hinter ihr empor, als Laney ihre vom
Blut glitschigen Handgelenke packte. Und den Blick in ihren Augen sah, in dem nicht einmal ein Vorwurf lag, sondern – davon war er von da an ein für alle Mal überzeugt – nur schlichtes Wiedererkennen.
    »Das funktioniert nicht«, sagte sie, als meinte sie ein unwichtiges Gerät, und Laney hörte sich wimmern, ein Laut, den er seit seiner Kindheit nicht mehr von sich gegeben hatte. Er musste sich die Handgelenke ansehen, aber das ging nicht, solange er sie festhielt. Er schob sie zu einem Korbsessel zurück, ohne sich überhaupt bewusst zu sein, dass er ihn gesehen hatte.
    »Setz dich hin«, sagte er wie zu einem störrischen Kind, und sie gehorchte. Er ließ ihre Handgelenke los. Lief dorthin, wo er das Badezimmer vermutete. Fand Handtücher und irgendein Klebeband.
    Und merkte, dass er neben ihr kniete. Sie saß da, rote Finger zu roten Handtellern gekrümmt, als würde sie meditieren. Er schlang ein dunkelgrünes Handtuch um ihr linkes Handgelenk und wickelte das Klebeband drum herum, ein gummiartiges, beiges Produkt, das zum Abdecken bestimmter Partien beim Auftragen von Spray-Kosmetika gedacht war. Das wusste er aus ihren Einkaufsdaten.
    Wurden ihre Finger unter der roten Schicht blau? Er schaute hoch. In das gleiche Wiedererkennen. Ein Wangenknochen war rot verschmiert.
    »Nicht«, sagte er.
    »Es wird schon langsamer.«
    Laney umwickelte jetzt ihren linken Unterarm. Die Klebebandrolle baumelte ihm von den Zähnen.
    »Ich hab die Arterie verfehlt.«
    »Nicht bewegen«, sagte Laney, sprang auf, stolperte über seine eigenen Füße und krachte mit dem Gesicht voran in etwas, das er, kurz bevor er sich die Nase brach, als ein Produkt der Leuchtenbearbeiterin wiedererkannte. Der Teppich
schien nach oben zu schnellen und ihn spielerisch ins Gesicht zu schlagen.
    »Alison …«
    Ihr Knöchel stelzte an ihm vorbei Richtung Küche.
    »Alison, setz dich hin !«
    »Tut mir leid«, glaubte er sie sagen zu hören, und dann kam der Schuss.
     
    Blackwells Schultern hoben sich, als er seufzte, und machten dabei ein Geräusch, das Laney über den Verkehrslärm hinweg hörte. Yamasakis Brillengläser waren von tanzenden Pastelltönen erfüllt. Die Häuserwände hier bestanden praktisch aus Neon, ein Glanz, der Vegas in den Schatten stellte; jede Fläche war beleuchtet, alles blinkte und blitzte.
    Blackwell starrte Laney an. »Da lang«, sagte er schließlich und bog um eine Ecke, hinein in relative Dunkelheit und leichten Uringestank. Laney folgte ihm, Yamasaki bildete den Schluss. Am anderen Ende des schmalen Durchgangs traten sie in ein Märchenland hinaus.
    Hier gab es überhaupt kein Neon. Nur indirektes Licht von den Türmen über ihnen. Schmucklose weiße Milchglas-Rechtecke von den Ausmaßen großer Glückwunschkarten waren mit schwarzen Ideogrammen bemalt. Jedes Schild kennzeichnete ein winziges Bauwerk, das wie eine uralte Umkleidekabine an einem vergessenen Strand aussah. Sie standen dicht an dicht auf einer Seite der Kopfsteinpflasterstraße, und ihre Miniaturfassaden erinnerten an versammelte kleine Schaubuden auf einem versteckten städtischen Jahrmarkt. Vor Alter silbernes Zedernholz, geöltes Papier, Mattenmaterial; nichts, woran man den Ort zeitlich festmachen konnte, nur dass die Schilder elektrisch beleuchtet waren.
    Laney sah sich mit großen Augen um. Eine von Heinzelmännchen erbaute Straße.
    »Golden Street«, sagte Keith Alan Blackwell.

8 NARITA
    Chia ging hinter Maryalice von Bord, die ein paar Vitamindrinks zu sich genommen und dann zwanzig Minuten lang eine der Toiletten blockiert hatte, um sich ihre Haarteile zu toupieren und Lippenstift und Wimperntusche aufzulegen. Chia fand das Resultat nicht sonderlich ansprechend; es hatte weniger Ähnlichkeit mit Ashleigh Modine Carter als mit etwas, worauf Ashleigh Modine Carter geschlafen hatte.
    Als Chia aufstand, hatte sie das Gefühl, sie müsste ihrem Körper alles, was sie von ihm ausgeführt haben wollte, einzeln befehlen. Beine: gehen.
    Irgendwo da oben hatte sie noch ein paar Stunden geschlafen. Sie hatte ihren Sandbenders wieder in die Tasche

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