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If you leave – Niemals getrennt

If you leave – Niemals getrennt

Titel: If you leave – Niemals getrennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Cole
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sollte nicht. In meinem Kopf ist alles durcheinander, und ich weiß nicht mehr, was ich fühlen sollte.
    Ich weiß nur, was ich gerade
tatsächlich
fühle.
    Ich habe ihn vermisst. Er ist alles, was ich will.
    Ich bin wie erstarrt, und Gabe kann es sehen.
    »Wie wäre es, wenn du zurück zum Leichenschmaus gehst. Und dann, vielleicht danach … würdest du dann ein paar Minuten mit mir reden?«
    Sein Gesichtsausdruck ist hoffnungsvoll und verletzlich, und doch auch stark zugleich. Und ich kann nur nicken.
    »Ja.«
    Weil ich muss.
    Weil ich hören muss, wie du all die richtigen Dinge zu mir sagst.
    Bitte.

Kapitel 31
    Gabriel
    D er Leichenschmaus zieht sich fürchterlich hin, aber irgendwann ist er endlich vorbei. Maddy hat mit vielen Menschen Umarmungen und Küsse ausgetauscht, sie hat andere getröstet und selbst Trost empfangen.
    Und die ganze Zeit über hat sie sehr genau registriert, wo ich bin. Sie hat mich aus dem Augenwinkel beobachtet, als fürchte sie, dass ich wieder das Weite suche.
    Bevor ich ihr eine Erklärung für das letzte Mal liefern kann.
    Auf gar keinen Fall. Keine Chance, dass ich abhaue.
    Ich sehe zu, wie Maddy Jacey umarmt und sie dann Brand überlässt. »Kannst du sie nach Hause fahren?«, frage ich ihn leise. »Ich muss noch mit Maddy reden.«
    Er nickt. »Natürlich. Viel Glück.«
    »Das werde ich brauchen«, brumme ich.
    Aber als Maddy mich ansieht, ist ihr Blick sanft. Hoffnungsvoll. In ihren Augen steht weder Hass noch Zorn oder Angst. Sondern Hoffnung.
    Und das erfüllt
mich
mit Hoffnung.
    Ich trete an ihre Seite, wo ich hingehöre. Sie sieht zu mir auf.
    »Ich habe kein Auto«, sagt sie. »Pax hat mich hergefahren. Würde es dir etwas ausmachen, mich nach Hause zu bringen? Dort können wir reden.«
    Ich stimme sofort zu, führe sie an den letzten Gästen vorbei nach draußen zu meinem Auto und öffne ihr die Tür.
    Als ich dann auf meiner Seite einsteige, sieht sie mich an. »Du siehst wirklich gut aus in deiner Uniform«, sagt sie. »Und was du heute über Tony gesagt hast … nun, das war wunderschön.«
    »Ich habe jedes Wort so gemeint«, erkläre ich wahrheitsgemäß.
    Weil es stimmt.
    Unterwegs ruft sie Pax an und sagt ihm, dass er sie nicht abholen muss. Mir fällt auf, dass sie ihm keinen Grund nennt … sie sagt ihm nicht, wer sie stattdessen nach Hause fährt. Aber das spielt im Augenblick keine Rolle.
    Alles, was zählt, ist, dass sie mir eine Chance gibt. Eine.
    Und die werde ich todsicher nicht vermasseln.
    Wir kommen bei ihr zu Hause an und gehen hinaus auf die Terrasse, wo wir uns am Tisch niederlassen.
    »Möchtest du Wein oder ein Bier?«, fragt sie zögernd, ihre blauen Augen unentwegt auf mich gerichtet. Ich schüttle den Kopf.
    »Nein. Du bist alles, was ich brauche, Maddy.«
    Sie holt hörbar Luft, und auch wenn ich eigentlich nicht vorhatte, das zu sagen und unser Gespräch damit anzufangen, ergibt es einen Sinn. Denn es ist die absolute verdammte Wahrheit.
    Als ich sie ansehe, angestrahlt von der Sonne hinter ihr und so unglaublich wunderschön, ist das alles, was ich denken kann. Sie ist alles, was ich brauche.
    Und alles sprudelt heraus, ein Wort nach dem anderen.
    Wie ich mich in der Nacht, in der ich gegangen bin, gefühlt habe. Wie verdammt hart das war. Was ich mit Alex tun wollte, aber nicht konnte. Wie ich Maddy nicht aus meinem Kopf bekam, egal, was ich versuchte. Wie ich im Hotel auf dem Geländer hockte und Brand so lange auf mich einredete, bis ich da wieder herunterkam. Diese verdammte, absolute Trostlosigkeit. Die Behandlung. Die Therapie. Dass mich das kleine Mädchen nicht mehr so sehr verfolgt. Dass ich Annie abgewiesen habe.
    »Ich habe dich jede einzelne verdammte Minute vermisst«, sage ich, ernsthaft, ehrlich. Verzweifelt. »Ich kann nicht ohne dich leben. Nichts, was ich versucht habe, konnte dich aus meinem Kopf vertreiben. Ich war unglücklich, jede Minute, die ich weg war.«
    Ich starre sie an, und sie starrt zurück, und ich kann ihren Gesichtsausdruck nicht deuten.
    »Es ist, als wäre ich nicht vollständig, wenn ich nicht bei dir bin«, sage ich einfach. »Du bist ein Teil von mir. Ein großer Teil von mir. Und wenn du weg bist, dann kann ich nicht so funktionieren, wie ich sollte. Dann bin ich nur ein halber Mensch. Es tut mir so leid. Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe. Ich habe mich unehrenhaft verhalten. Ich habe dich verlassen. Aber ich wollte dafür sorgen, dass du in Sicherheit bist, und habe getan, was ich tun musste.

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