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If you stay – Füreinander bestimmt

If you stay – Füreinander bestimmt

Titel: If you stay – Füreinander bestimmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Cole
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weiter.
    Und es scheint ihr zu gefallen.
    Gestern erwähnte sie, dass sie sich heute freinehmen würde – damit ich es in meinem »Stalking-Kalender« vermerken könne. Ich mag es, wenn eine Frau Humor hat. Und ich muss zugeben, dass sich der heutige Tag ein bisschen leer anfühlt, weil ich weiß, dass ich sie nicht sehen werde. Sie hat mir einen Grund gegeben, aufzustehen und mich auf etwas zu freuen.
    Aber nicht heute.
    Heute Morgen erwache ich früher als sonst aus einem unruhigen Schlaf, geweckt von meiner Unruhe. Ich habe schon immer an Schlaflosigkeit gelitten. Genau genommen war das der Grund, warum ich vor Jahren damit angefangen hatte, Pillen einzuwerfen. Ich entdeckte damals, wie leicht es war, eine Pille zu nehmen, damit sich der Schleier des Vergessens über alles legt.
    Nach dem Tod meiner Mutter ging ich zu einem Therapeuten, und auch wenn ich mich nicht mehr daran erinnern kann, wie er ausgesehen hat, so weiß ich noch, dass ich von ihm meine ersten Schlaftabletten bekam. Sie halfen mir, die Alpträume zu verscheuchen.
    Das Einzige, was ich heute noch von diesen Alpträumen weiß, ist, dass sie schrecklich gewesen sind. So schrecklich, dass ich mich regelmäßig nach unten schlich und im Türrahmen zum Zimmer meines Vaters schlief. Wenn er am Morgen aufstand, fand er mich dort auf dem Boden liegend vor. Und wenn ich aufwachte, konnte ich mich nicht mehr an meine Träume erinnern.
    Mein Therapeut erklärte meinem Vater, dass sich meine Psyche auf diese Weise vor dem emotionalen Trauma schützt. Tja, meine Psyche hat ganze Arbeit geleistet, denn bis zum heutigen Tag kann ich mich nicht an die Ereignisse erinnern, die zum Tod meiner Mutter geführt haben.
    Auf dem Nachttisch summt mein Handy. Ich greife danach. Eine SMS von meinem Vater.
    Komm vorbei, um die Papiere zu unterzeichnen.
    Scheiße. Ist es etwa schon wieder so weit?
    Ich werfe das Handy zurück auf den Nachttisch, wo es über das Mahagoni rutscht und an der Wand liegen bleibt. Jedes Vierteljahr muss ich Papiere für meinen Treuhandfonds unterzeichnen, da er durch das Familienunternehmen meiner Mutter gespeist wird. Eigentlich bin ich der Alleinerbe ihrer Anteile. Das geht mir auf den Sack, ist aber ein notwendiges Übel.
    Ich bin gerade auf dem Weg unter die Dusche, als es an der Haustür klingelt. Ich erwarte niemanden. Wehe, wenn mir da einer seine Religion verkaufen will, der kann seine Zähne vom Boden aufsammeln.
    Denn darauf scheiß ich.
    Als ich durch das Fenster in meiner Tür schaue, erblicke ich Jill, die Barschlampe, auf meiner Veranda, die nervös von einem Fuß auf den anderen tritt. Ich seufze. Ich bin wirklich nicht in der Stimmung für sie, aber ich öffne trotzdem die Tür. Wahrscheinlich, weil sie so verzweifelt dreinblickt und mir leidtut. Sie kommt fast immer zu mir, wenn sie nicht genug Geld hat, um bei ihrem Dealer zu kaufen.
    Ein Blowjob für eine Line Koks. Das ist unser Deal. Und der Deal war ihre Idee. Wer bin ich denn, dass ich mir so etwas entgehen lasse?
    Jill lächelt, als ich die Tür öffne, entblößt dabei gelblich verfärbte Zähne. Das ist ein Anzeichen dafür, dass sie härteres Zeug genommen hat, vielleicht Meth. Ich erschaudere. Selbst ich fasse den Scheiß nicht an. Habe mir sagen lassen, dass das der Teufel ist. Ein einziges Mal, und sogar der stärkste User ist abhängig. Das kann ich nicht gebrauchen.
    »Na, bist du in der Stimmung für ein Flötensolo?«, fragt sie lächelnd und trommelt dabei mit zitterigen Fingern auf ihr Bein. Sie ist fahrig und unruhig, ein sicheres Zeichen dafür, dass es schon eine Weile her ist, seit sie etwas genommen hat, und dass sie es dringend braucht.
    »Eigentlich nicht«, erwidere ich offen. »Bin gerade wach geworden. Und mein Schwanz ist, ehrlich gesagt, ein bisschen sauer, weil du mich da am Strand einfach im Stich gelassen hast, als es mir beschissen ging. Eine Fremde musste Hilfe holen. Du bist einfach nur wie ein verdammter Schisser weggerannt.«
    Jills Gesicht nimmt einen leidenden Ausdruck an.
    »Pax«, jammert sie, »das wollte ich doch nicht. Aber ich darf nicht im Gefängnis landen, verstehst du? Ich habe zwei Kinder. Ich bin eine alleinerziehende Mutter. Ich darf nicht im Gefängnis landen.«
    Sie ist jetzt verzweifelt, jammert immer lauter, und ich starre sie voller Überraschung an. Oder besser gesagt, mit fassungslosem Entsetzen.
    »Du hast zwei Kinder?«
    Ich kenne Jill nun schon über zwei Jahre und hatte keine Ahnung. Sie hat nie etwas verlauten

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