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Ihr Job in Atlantis

Ihr Job in Atlantis

Titel: Ihr Job in Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gestrüpp, das nur wenige Blätter aufwies, aber ziemlich dicht war. Und das interessierte Kelly besonders.
    Sie drehte sich zu ihrem Kollegen hin und reichte ihm dabei die Kamera. »Hier, halt mal.«
    »Warum das?«
    »Ich will da vorn mal nachschauen.«
    »Und was gibt es dort zu sehen?«
    »Kann ich noch nicht sagen.«
    »Wie du willst.«
    Er ließ sie gehen, und Kelly drückte sich in die schmale Lücke hinein. Sie ging sie sogar bis zum Ende durch, um sich dann nach links zu drehen. Es war an dieser Stelle recht dunkel, und Ike hatte Mühe, seine Kollegin zu erkennen.
    »Siehst du was?«
    »Noch nicht.«
    Er fragte auch nicht mehr. Da der Wind verschwunden war, gab es auch keine erfrischende Kühle mehr. Er schwitzte und spürte auch die Feuchtigkeit an seinen Händen. Gerade in diesen Augenblicken ging ihm wieder durch den Kopf, worüber sie in der Redaktion gesprochen hatte. Er dachte an die toten und verschwundenen Soldaten. Das alles sollte hier auf der Insel passiert sein, auf diesem leeren Eiland. Er konnte es sich nicht vorstellen, aber diese Umgebung, in der er sich jetzt aufhielt, kam ihm auf einmal unheimlich vor.
    Die Felsen in seiner Nähe schienen zu atmen und stießen ihm immer noch die Wärme entgegen. Er wünschte sich, in einem Pub zu sitzen, ein kühles Bier zu trinken und eine Partie Dart zu spielen.
    Was war stattdessen passiert? Vom Pub und vom Bier konnte er nur träumen auf dieser fast wasserlosen Insel. Seine Kollegin war in der letzten Zeit ziemlich ruhig geblieben. Er wollte schon fragen, ob sie eingeschlafen war, als sie sich wieder meldete.
    »Ha, das ist ein Hammer!«
    »Was denn? »
    »Komm her, Ike. Aber achte auf die Kamera, dass ihr nichts passiert.«
    »Keine Sorge. Ich weiß ja, wie sehr sie dir ans Herz gewachsen ist.« Er machte sich auf den Weg. Das nicht sehr schwere Gerät hatte er in der Tasche verschwinden lassen. Er trug sie jetzt vor sich und hatte sie nicht über die Schulter gehängt.
    Von der Statur her war er breiter als Kelly und hatte deshalb auch größere Schwierigkeiten, sich durch die Enge zu drücken. Als er sie fast hinter sich gelassen hatte, spürte er, das dünne Zweige und auch Blätter durch sein Gesicht strichen. Sogar die Fäden fast unsichtbarer Spinnweben kitzelten auf seiner Haut.
    Kelly O’Brien stand leicht geduckt vor der bewachsenen Wand. Hinter der Spalte war es auch wieder etwas breiter geworden, und das Mehr an Platz tat ihnen gut.
    »Na, was willst du mir denn Hübsches zeigen? Hast du einen Schatz gefunden?«
    »Nein, das nicht unbedingt. Aber es könnte der Zugang zu einem Schatz sein.«
    »Wieso?«
    Kelly bückte sich nicht besonders tief. Sie hatte die Hände vorgestreckt. Mit ihrer Hilfe gelang es ihr, einige Zweige zur Seite zu räumen, sodass die Felswand von dem Gestrüpp befreit wurde. Sie brauchte nichts zu sagen. Ike Cameron sah auch ohne Kommentar, was sich da vor ihnen aufgetan hatte.
    »Verdammt«, flüsterte er, »das ist ja der Eingang zu einer Höhle. Echter Wahnsinn.«
    »Ja«, flüsterte Kelly, als hätte sie Angst, von jemand gehört zu werden, »das ist er.«
    »Und jetzt?«, fragte Ike. »Was machen wir jetzt?«
    Sie zuckte die Achseln. »Was schlägst du vor?«
    »Keine Ahnung.«
    Kelly fummelte eine Lampe aus der linken Seitentasche ihrer Weste. »Sie interessiert mich schon«, flüsterte sie und warf ihrem Kollegen einen schnellen Blick zu. »Was meinst du?«
    »Mich nicht. Ich bin kein Höhlenforscher.«
    »Aber hier könnte etwas geschehen sein. Höhlen verbergen oft ein Geheimnis, verstehst du?«
    »Ich weiß. Aber die Zeit, in der ich mich für Höhlen interessiert habe, ist vorbei. Das war früher mal der Fall. In der Kindheit, verstehst du?«
    »Klar. Ich verstehe alles. Aber ich habe das Glück nicht gehabt und muss noch etwas nachholen.«
    »Du willst wirklich rein?«
    Kelly hatte sich schon gebückt. »Klar. Du nicht?«
    »Nein«, erwiderte er stöhnend. »Aber du brauchst keine Angst zu haben, denn ich folge dir.«
    »Danke, Ike, du bist ein Schatz...«
    Cameron schüttelte nur den Kopf. Er verstand die Welt nicht mehr, und erst recht nicht Kelly O’Brien. Aber was sollte er machen? Mitgefangen – mitgehangen.
    Also ging er hinter der jungen Frau her...
    ***
    Die Zweige schlugen zusammen und peitschten gegen Ike Cameron’s Rücken. Wenig später hielt ihn die Finsternis der Höhle umfangen, denn auch das letzte Licht war verschwunden.
    Die Berührung der Zweige war für ihn etwas Besonderes gewesen.

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