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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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zur heiligen Ilios brachten,
    Wehmutsvoll; auch folgte der Vater ihm, Tränen vergießend;
    Doch nicht konnt er rächen den Tod des lieben Sohnes.
    Jetzt ward Paris im Geist um den Fallenden heftig erbittert,
    Welcher sein Gastfreund war im paphlagonischen Volke;
    Zürnend um ihn, entsandt er den ehernen Pfeil von der Senne.
    Einer hieß Euchenor, ein Sohn Polyidos’, des Sehers,
    Reich an Hab und edel, ein Haus in Korinthos bewohnend,
    Der, wohlkundig des Trauergeschicks, im Schiffe daherkam.
    Denn oft sagt’ ihm solches der gute Greis Polyidos,
    Sterben würd er zu Haus an peinlich schmachtender Krankheit
    Oder auch unter den Schiffen des Heers, von den Troern getötet;
    Darum mied er sowohl der Danaer schmähliche Strafe
    Als der Krankheit Schmerz, daß nicht in Gram er versänke.
    Paris nun traf am Ohr und Backen ihn, daß aus den Gliedern
    Also kämpften sie dort wie lodernde Flammen des Feuers.
    Doch nicht Hektor vernahm, der göttliche, oder erkannt es,
    Daß zur Linken der Schiff’ ihm die Seinigen würden getötet
    Unter der Danaer Hand und bald sich des Siegs die Achaier
    Freueten; also trieb der Gestadumstürmer Poseidon
    Argos’ Söhne zum Kampf, auch selbst mit Stärke beschirmt’ er,
    Sondern er hielt, wo zuerst durch Mauer und Tor er hereinsprang,
    Dichte Reihn durchbrechend geschildeter Männer von Argos.
    Dort, wo Ajas die Schiff’ an den Strand und Protesilaos
    Längs dem grauen Gewässer emporzog; aber die Mauer
    Baueten dort die Achaier am niedrigsten, wo vor den andern
    Ungestüm anstrebten zum Kampf sie selbst und die Rosse.
    Dort Böoten zugleich und in langem Gewand Iaonen,
    Lokrer und Phthias Söhn’, auch hochberühmte Epeier
    Hemmten mit Müh von den Schiffen den Stürmenden; doch sie vermochten
    Nicht hinweg zu drängen die flammende Stärke des Hektor.
    Vornan kämpften Athens Erlesene, und ihr Gebieter
    Wandelte Peteos’ Sohn Menestheus; aber zugleich ihm
    Pheidas und Bias der Held und Stichios. Drauf den Epeiern
    Ging der Phyleid, Held Meges, und Drakios vor und Amphion,
    Medon drauf vor den Phthiern, zugleich der tapfre Podarkes.
    Jener war ein Bastard des göttergleichen Oileus,
    Medon, des Ajas Bruder, des kleineren; aber er wohnte
    Ferne vom Vaterland in Phylake, weil er den Vetter
    Einst erschlug Eriopis’, der späteren Gattin Oileus’;
    Doch Podarkes ein Sohn des Phylakiden Iphiklos.
    Diese, voran gewappnet vor Phthias mutiger Jugend,
    Kämpften, der Danaer Schiffe verteidigend, nächst den Böoten.
    Ajas wollte sich nie, der rasche Sohn des Oileus,
    Fernen, auch nicht ein wenig, vom Telamonier Ajas,
    Sondern wie zween Pflugstiere den starken Pflug durch ein Brachfeld,
    Schwärzlich und gleich an Mute, daherziehn und an den Stirnen
    Ringsum häufiger Schweiß vorquillt um die ragenden Hörner
    (Beide von einem Joch, dem geglätteten, wenig gesondert,
    Gehn sie die Furche hinab, den Grund durchschneidend des Feldes):
    So dort halfen sich beid und wandelten dicht aneinander.
    Aber Telamons Sohn begleiteten viel und entschlossne
    Männer, zum Streite gesellt, die seinen Schild ihm enthoben,
    Wann ihm die Kriegsarbeit und der Schweiß die Knie beschwerte.
    Doch nicht folgten die Lokrer dem mutigen Sohn des Oileus,
    Denn nicht duldet’ ihr Herz, im stehenden Kampfe zu kämpfen;
    Denn nicht hatten sie Helme von Erz mit wallendem Roßschweif,
    Hatten auch nicht gewölbete Schild’ und eschene Lanzen,
    Sondern mit Bogen allein und geflochtener Wolle des Schafes
    Zogen sie voll Vertraun gen Ilios, warfen mit diesen
    Dichte Geschoss’ und brachen die troischen Kriegesgeschwader.
    Jene nunmehr vornan in prangendem Waffengeschmeide
    Kämpften mit Trojas Volk und dem erzumschimmerten Hektor;
    Diese, von fern herwerfend, verbargen sich. Aber die Troer
    Dachten nicht mehr des Gefechtes, verwirrt von dem Sturm der Geschosse.
    Schmachvoll wären anjetzt von den Schiffen daher und Gezelten
    Heimgekehrt die Troer zu Ilios’ luftiger Höhe.
    Aber Polydamas sprach, dem trotzigen Hektor sich nahend:
    Hektor, du bist nicht leicht durch anderer Rat zu bewegen.
    Weil dir ein Gott vorzüglich des Kriegs Arbeiten verliehn hat,
    Darum willst du an Rat auch kundiger sein vor den andern?
    Aber du kannst unmöglich doch alles zugleich dir erwerben.
    Anderem ja gewährte der Gott Arbeiten des Krieges,
    Anderem Reigentanz und anderem Harf und Gesänge;
    Anderem legt’ in den Busen Verstand Zeus’ waltende Vorsicht,
    Heilsamen, dessen viel im Menschengeschlecht sich erfreuen,
    Der auch Städte

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