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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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Patroklos verfolgte, mit Macht die Achaier ermunternd,
    Unglück drohend, den Feind, und rings mit Geschrei und Getümmel
    Füllten sie jeglichen Weg, die Zerstreueten; hoch zu den Wolken
    Wirbelte finsterer Staub, und es sprengten die stampfenden Rosse
    Langgestreckt nach der Stadt, von den Schiffen hinweg und Gezelten.
    Er, wo das dickste Gedräng hintummelte, sprengte Patroklos
    Nach mit tönendem Ruf; und vorwärts unter die Räder
    Stürzten die Männer in Staub, und zerrüttete Sessel erkrachten.
    Über den Graben hinweg nun sprang der unsterblichen Rosse
    Schnelles Gespann, die dem Peleus die ehrenden Götter geschenket,
    Vorwärts eilend im Sturm; denn auf Hektor reizte der Mut ihn,
    Daß sein Speer ihn ereilte, der schnell mit den Rossen dahinfloh.
    Wie wenn stürmischer Regen die schwarze Erd umher deckt,
    Spät in Tagen des Herbstes, wann reißende Wasser ergießet
    Zeus, heimsuchend im Zorn die Freveltaten der Männer,
    Welche gewaltsam richtend im Volk die Gesetze verdrehen
    Und ausstoßen das Recht, sorglos um die Rache der Götter
    (Alle nunmehr sind ihnen gedrängt die flutenden Ströme,
    Viel Abhäng’ auch verschwemmen die schroff aushöhlenden Wasser;
    Und in das finstere Meer mit lautem Geräusch sich ergießend,
    Taumeln sie hoch vom Gebirg, und verheert sind die Werke der Menschen):
    Also die troischen Rosse, da laut mit Geräusch sie dahinflohn.
    Doch wie Patroklos nunmehr abschnitt die nächsten Geschwader,
    Scheucht’ er gewandt zu den Schiffen die Flüchtlinge, und zu der Stadt nicht
    Ließ er die Sehnenden weiter hinaufziehn, sondern im Mittel
    Dort der Schiff’ und des Stromes und dort der türmenden Mauer
    Mordet’ er stürmend umher und schaffte sich viele Vergeltung.
    Siehe, den Pronoos warf er zuerst mit blinkender Lanze
    Neben dem Schild in die offene Brust und löst’ ihm die Glieder;
    Dumpf hinkracht’ er im Fall. Dann auf Thestor, Enops’ Erzeugten,
    Wieder dahergestürzt; der saß in dem zierlichen Sessel,
    Eingeschmiegt; denn die Angst betäubte sein Herz, und den Händen
    War das Gezäum entsunken. Da stieß ihm jener genahet
    Rechts in den Backen den Speer und ganz ihm die Zähne durchbohrt’ er;
    Über den Rand dann zog er am Schaft ihn. Gleich wie ein Fischer,
    Auf vorragender Klippe gesetzt, den gewaltigen Meerfisch
    Aufwärts zieht aus den Fluten an Schnur und eherner Angel,
    So an blinkender Lanze den Schnappenden zog er vom Sessel;
    Schüttelt’ ihn dann aufs Gesicht, und der Fallende hauchte den Geist aus.
    Jener nun warf Eryalos, der gegen ihn lief, mit dem Steine
    Grad auf die Mitte des Haupts, und ganz voneinander zerbarst es
    Unter dem lastenden Helm, und vorwärts hin auf den Boden
    Taumelt’ er; aber des Todes entseelender Schauer umfloß ihn.
    Weiter den Erymas dann und Amphoteros und den Epaltes,
    Pyres und Echios dann und Tlepolemos, Sohn des Damastor,
    Ipheus dann und Euippos und Argeas’ Sohn Polymelos
    Streckt’ er gehäuft miteinander zur nahrungsprossenden Erde.
    Jetzt, wie Sarpedon ersah die gurtlos trotzenden Freunde
    Unter Patroklos’ Hand, des Menötiaden, bezwungen,
    Laut ermahnt’ er und schalt der Lykier göttliche Heerschar:
    Schande doch, Lykias Volk! Wo entflieht ihr? Rüstig gewandt nun!
    Denn ich will begegnen dem Manne da, daß ich erkenne,
    Wer da umher so schaltet und schon viel Böses den Troern
    Stiftete, weil er vieler und Tapferer Knie gelöset!
    Sprach’s, und vom Wagen herab mit den Rüstungen sprang er zur Erde.
    Auch Patroklos, sobald er ihn schauete, sprang aus dem Sessel.
    Beide, den Habichten gleich, scharfklauigen, krummgeschnabelt,
    Die auf luftigem Fels mit wildem Getön sich bekämpfen:
    Also mit lautem Geschrei nun stürzten sie gegeneinander.
    Diese schaut’ erbarmend der Sohn des verborgenen Kronos,
    Und zur Here begann er, der leiblichen Schwester und Gattin:
    Wehe mir, wann das Geschick Sarpedon, meinen Geliebten,
    Unter Patroklos’ Hand, des Menötiaden, mir bändigt!
    Zwiefachen Rat nun bewegt mein sinnendes Herz im Busen:
    Ob ich ihn lebend annoch aus der tränenbringenden Feldschlacht
    Setze hinweggerafft in Lykiens fruchtbare Fluren,
    Oder ihn unter der Hand des Menötiaden bezwinge.
    Ihm antwortete drauf die hoheitblickende Here:
    Welch ein Wort, Kronion, du Schrecklicher, hast du geredet!
    Einen sterblichen Mann, längst ausersehn dem Verhängnis,
    Denkst du anitzt von des Tods graunvoller Gewalt zu erlösen?
    Tu’s! Doch nimmer gefällt es dem Rat der anderen Götter!
    Eines verkünd ich dir noch,

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