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Borlik, Michael - Scary City 3 - Der Bezwinger der Dämonen

Borlik, Michael - Scary City 3 - Der Bezwinger der Dämonen

Titel: Borlik, Michael - Scary City 3 - Der Bezwinger der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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Eine bleigraue Wolkendecke hatte die Sonne geschluckt und die Gebirgslandschaft in ein graues Totenreich verwandelt. Nebelfetzen waberten aus Erdspalten und ein unheimlicher Wind pfiff um die Felsnadeln, die wie die Gerippe urzeitlicher Riesenechsen aus dem Boden ragten. Es war ein verfluchter Ort, aber das kümmerte Vlad nicht. Überhaupt gab es nicht viel, was der Anführer der Nightscreamer fürchtete.
    »Hier werden wir es finden?«, fragte die Gestalt rechts von ihm mit einer Stimme, die so hohl und verzerrt klang, als käme sie aus einem Brunnenschacht.
    »Meine Quellen haben sich noch nie geirrt«, erwiderte Vlad, der es hasste, wenn man seine Entscheidungen infrage stellte. Er trat über einen Riss hinweg, aus dem schwefelgelber, nach faulen Eiern stinkender Dampf aufstieg. »Es ist ganz in unserer Nähe«, fügte er hinzu. »Ich fühle es.«
    »Wenn wir unseren Bruder befreit haben, sind wir bereits zu dritt.« Die Gestalt, deren langer Kapuzenmantel im Wind flatterte, wandte Vlad das Gesicht zu. Ein Totenschädel, in dessen schwarzen Augenhöhlen grüne Funken glommen. »Dann müssen wir uns nur noch das Artefakt holen, das uns die beiden Menschenkinder gestohlen haben, um auch den Letzten von uns zu befreien.«
    Ein zustimmendes Grunzen erscholl von Vlads linker Seite her, wo ein mittelalterlicher Krieger mit Helm und Lederrüstung einherschritt. In der rechten Hand hielt er ein Schwert. In der anderen eine Kriegskeule, die mit Eisendornen besetzt war, von denen eine dunkelrote Flüssigkeit zu Boden tropfte.
    »Ich habe jemanden ausgeschickt, der uns den Goldenen Schlüssel holen wird. Er ist der beste Killer, den ich kenne. Auf ihn kann ich mich verlassen.« Vlad raffte seinen Mantel enger um sich. »Zwar seid ihr im Augenblick kaum stärker als gewöhnliche Menschen«, fuhr er an seine dämonischen Begleiter gewandt fort, »aber wenn eure Brüder erst frei sind, werden eure wahren Kräfte entfesselt. Nichts kann uns dann noch aufhalten. Gemeinsam werden wir die Welt der Menschen auslöschen und eine neue auf ihren Ruinen erbauen.«
    Wie zur Antwort grollte ein zorniger Donnerschlag über die Gipfel der Berge und wurde von den Hängen und Schluchten dutzendfach zurückgeworfen, sodass es klang, als wäre ein ganzes Bataillon Kanonen abgefeuert worden. Ein Mensch hätte sich erschrocken auf den Boden geworfen und die Hände auf die Ohren gepresst. Nicht so Vlad oder einer seiner Begleiter. Im Gegenteil.
    Der Anführer der Nightscreamer hob den Blick zum Himmel, über den in diesem Moment ein Blitz zuckte und der die Diamanten, die seine Augen ersetzten, in einem kalten Licht erstrahlen ließ. Niemand wusste, warum Vlad sein Gesicht hinter einer Maske verbarg, die einzig seinen Mund freiließ, der unablässig zu einem Grinsen verzerrt war. Vielleicht, weil es so hässlich war. Vielleicht aber auch aus einem anderen Grund ...
    »Das ist Asgard, die zerstörte Stadt der nordischen Götter. Nach ihrem Vorbild haben die Menschen ihre eigenen Städte errichtet«, erklärte Vlad, als sie den Rand eines kargen Tals erreichten, durch den sich ein Fluss aus Lava wälzte. An beiden Ufern erhoben sich die Ruinen verfallener, vom Feuer geschwärzter Wolkenkratzer. »Vor langer Zeit war Asgard das Zuhause von Odin, Loki, Thor und anderen Göttern, bevor sie von den Feuerriesen vertrieben wurden. Auch Hel, unsere gefährlichste Widersacherin, stammt von hier.«
    »Hel«, knurrte der Krieger und Rauch kräuselte sich aus den Sehschlitzen seines Helms. Sofort war die Luft vom Geruch verbrannten Fleisches erfüllt. »Als uns der Bezwinger der Dämonen vor tausend Jahren besiegte, waren es sie und ihre Helfer, die uns in unser Gefängnis bannten. Nur warum sollte sie das letzte Siegel nicht längst von hier fortgebracht haben, wo sie doch weiß, dass wir hinter ihm her sind?«
    Vlad lachte auf und entblößte dabei zwei Reihen nadelspitz gefeilter Zähne. »Nachdem sie die Siegel versteckt hatte, belegte sie sich selbst mit einem Vergessenszauber, damit sie die Verstecke niemals verraten kann.«
    »Raffiniert«, meinte die Gestalt, die aussah wie der Tod. »Aber auch dumm. Damit macht sie es uns viel zu leicht.«
    »Das würde ich nicht sagen, denn auch dieses Siegel wird von einem Wächter geschützt.« Vlad stieß zischelnd den Atem aus. »Dieses Mal von Hels Bruder.«
    »Ein Gott?«, fragte der Krieger.
    »Etwas Ähnliches.« Vlad deutete auf einen Höhleneingang ganz in ihrer Nähe. »Dort werden wir ihn und das Siegel

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