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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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kennet!
    Vater Zeus, ob du des mir ereifertest, wenn ich den Ares
    Schlagend mit traurigem Schlag hinweg aus dem Kampfe verscheuchte?
    Ihr antwortete drauf der Herrscher im Donnergewölk Zeus:
    Frisch nur, gereizt auf jenen die Siegerin Pallas Athene,
    Die am meisten ihn pflegt in bitteren Schmerz zu versenken!
    Jener sprach’s, ihm gehorchte die lilienarmige Here.
    Treibend schwang sie die Geißel, und rasch hinflogen die Rosse
    Zwischen der Erd einher und dem sternumleuchteten Himmel.
    Weit wie die dunkelnde Fern ein Mann durchspäht mit den Augen,
    Sitzend auf hoher Wart, in das finstere Meer hinschauend:
    So weit heben im Sprung sich der Göttinnen schallende Rosse.
    Aber nachdem sie Troja erreicht und die doppelte Strömung,
    Wo des Simois Flut sich vereiniget und des Skamandros,
    Jetzo hemmt’ ihr Gespann die lilienarmige Here,
    Abgelöst vom Wagen, und breitete dichtes Gewölk aus;
    Aber Ambrosia sproß der Simois jenen zur Weide.
    Sie nun eilten dahin gleich schüchternen Tauben am Gange,
    Beid entbrannt, zu helfen den Männerscharen von Argos.
    Als sie nunmehr hinkamen, allwo die meisten und stärksten
    Standen um Tydeus’ Sohn, den gewaltigen Rossebezähmer,
    Dichtgedrängt, blutgierig wie raubverschlingende Löwen
    Oder wie Eber des Waldes von nicht unkriegrischer Stärke,
    Jetzo stand sie und rief nun, die lilienarmige Here,
    Stentorn gleich, dem Starken, an Brust und eherner Stimme,
    Dessen Ruf laut tönte wie fünfzig anderer Männer:
    Schande doch, Argos’ Volk, ihr Verworfenen, trefflich an Bildung!
    Weil noch mit in die Schlacht einging der edle Achilleus,
    Wageten nie die Troer aus Dardanos’ schirmenden Toren
    Vorzugehn; denn sie scheuten Achilleus’ mächtige Lanze!
    Nun ist ferne der Stadt bei den räumigen Schiffen ihr Schlachtfeld!
    Jene rief’s und erregte den Mut und die Herzen der Männer.
    Aber zu Tydeus’ Sohn enteilete Pallas Athene,
    Und sie fand den Herrscher am rossebespanneten Wagen,
    Wie er die Wund abkühlte, die Pandaros’ Pfeil ihm gebohret.
    Denn ihn quälte der Schweiß und der Druck des breiten Gehenkes
    An dem geründeten Schild, und kraftlos starrte die Hand ihm.
    Jetzo hob er den Riemen und wischte sich dunkeles Blut ab.
    Aber das Joch der Rosse berührt’ und sagte die Göttin:
    Wenig gleicht dem Erzeuger der Sohn des mutigen Tydeus!
    Tydeus dort war klein von Gestalt nur, aber ein Krieger!
    Selbst einmal, da ich jenem den Kampf nicht wollte verstatten
    Noch ausschweifenden Trotz, da er einging fern von Achaiern,
    Abgesandt in Thebe, zu häufigen Kadmeionen
    (Ruhig hieß ich ihn sitzen am Feiermahl im Palaste):
    Dennoch zeigt’ er den Mut voll Ungestüms, wie beständig,
    Rief die Kadmeier zu Kämpfen hervor, und in jeglichem siegt’ er
    Sonder Müh. So mächtig als Helferin naht’ ich ihm selber.
    Zwar auch deiner walt ich mit Hilf und schirmender Obhut,
    Und zu freudigem Kampf ermahn ich dich wider die Troer;
    Doch dir starren vielleicht von stürmischer Arbeit die Glieder,
    Oder dich lähmt auch Furcht, die entseelende! Nimmer in Zukunft
    Scheinst du von Tydeus erzeugt, dem feurigen Sohne des Öneus!
    Ihr antwortete drauf der starke Held Diomedes:
    Wohl erkenn ich dich, Göttin, des Ägiserschütterers Tochter,
    Drum verkünd ich dir frei und unverhohlen die Wahrheit.
    Weder lähmt mich die Furcht, die entseelende, weder die Trägheit,
    Sondern annoch gedenk ich, o Herrscherin, deines Gebotes:
    Niemals seligen Göttern im Kampf entgegenzuwandeln,
    Allen sonst; doch käme die Tochter Zeus’, Aphrodite,
    Her in den Streit, die möcht ich mit spitzigem Erze verwunden.
    Darum weich anjetzo ich selber zurück und ermahn auch
    Andre von Argos’ Volk, sich hieher alle zu sammeln;
    Denn ich erkenne den Ares, der dort das Treffen durchwaltet.
    Drauf antwortete Zeus’ blauäugige Tochter Athene:
    Tydeus’ Sohn, Diomedes, du meiner Seele Geliebter,
    Fürchte du weder den Ares hinfort noch einen der andern
    Götter umher, so mächtig als Helferin nah ich dir selber!
    Mutig zuerst auf Ares gelenkt die stampfenden Rosse!
    Dann verwund in der Näh und scheu nicht Ares, den Wütrich,
    Jenen Rasenden dort, den verderbenden Andrenumandren!
    Ihn, der neulich mir selbst und zugleich der Here gelobte,
    Trojas Volk zu bekämpfen und beizustehn den Argeiern,
    Aber anjetzt die Troer verteidiget, jener vergessend!
    Jene sprach’s, und sofort den Sthenelos trieb sie vom Wagen,
    Ihn mit der Hand abreißend; und nicht unwillig entsprang er.
    Doch sie trat in den Sessel zum edlen

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