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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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Lanze den Schild Agamemnon der Herrscher,
    Und nicht hemmete jener den Speer; durchstürmte das Erz ihm
    Unten hinein in den Bauch, den künstlichen Gurt ihm durchbohrend.
    Dumpf hinkracht’ er im Fall, und es rasselten um ihn die Waffen.
    Jetzo entrafft’ Äneias der Danaer tapferste Männer,
    Krethon samt dem Bruder Orsilochos, Söhne Diokles’.
    Aber der Vater wohnt’ in der schöngebaueten Fähre,
    Reich an Lebensgut, und erwuchs vom Geschlecht des Alpheios,
    Welcher den breiten Strom hinrollt durch der Pylier Äcker,
    Der den Orsilochos zeugt’, ein großes Volk zu beherrschen;
    Aber Orsilochos zeugte den hochgesinnten Diokles,
    Und dem Diokles wurden die Zwillingssöhne geboren,
    Krethon und Orsilochos beid, allkundig des Streites.
    Beid als Jünglinge nun in dunkelen Schiffen des Meeres
    Folgeten Argos’ Heere zum Kampf mit den Reisigen Trojas,
    Ruhm für Atreus’ Söhn’ Agamemnon und Menelaos
    Suchend im Streit; nun hüllte sie dort des Todes Verhängnis.
    Wie zween freudige Löwen zugleich auf ragenden Berghöhn
    Wuchsen, genährt von der Mutter, in dunkeler Tiefe des Waldes
    (Jetzo Rinder umher und gemästete Schafe sich raubend,
    Weit der Männer Gehege verwüsten sie; bis sie nun selber
    Fallen durch Menschenhand, von spitzigem Erze getötet):
    So voll Kraft, von Äneias’ gewaltigen Händen besieget,
    Sanken die zween, gleich Tannen mit hochaufsteigenden Wipfeln.
    Ihren Fall betraurte der Rufer im Streit Menelaos.
    Rasch durch das Vordergewühl, mit strahlendem Erze gewappnet,
    Nahet’ er, schwenkend den Speer; und das Herz ermuntert’ ihm Ares,
    Weil er hofft’, ihn gestreckt von Äneias’ Händen zu schauen.
    Als ihn Antilochos sahe, der Sohn des erhabenen Nestor,
    Eilt’ er durchs Vordergewühl; denn er sorgt’ um den Hirten der Völker,
    Daß er blieb’ und dem Volke vereitelte alle die Arbeit.
    Beide schon die Arm’ und die erzgerüsteten Lanzen
    Hielten sie gegeneinander gewandt, in Begierde des Kampfes.
    Aber Antilochos trat dem Völkerhirten zur Seite,
    Und nicht harrt’ Äneias, obgleich ein rüstiger Kämpfer,
    Als er sah zween Männer voll Muts miteinander beharrend.
    Jene, nachdem sie die Toten zum Volk der Achaier gezogen,
    Ließen dort die Armen gelegt in die Hände der Freunde;
    Doch sie selber gewandt, arbeiteten wieder im Vorkampf.
    Ihnen sank Pylämenes nun, dem Ares vergleichbar,
    Fürst der Paphlagonen, der schildgewappneten Streiter,
    Welchen des Atreus Sohn, der streitbare Held Menelaos,
    Stach, wie er stand, mit der Lanz am Schlüsselbein ihn durchbohrend.
    Aber Antilochos warf den zügellenkenden Diener
    Mydon, Atymnios’ Sohn, da er wandte die stampfenden Rosse,
    Grad an des Armes Gelenk mit dem Feldstein, daß ihm die Zügel,
    Schimmernd von Elfenbein, in den Staub des Gefildes entsanken;
    Doch Antilochos naht’ und hieb ihm das Schwert in die Schläfe.
    Und er entsank aufröchelnd dem schöngebildeten Sessel
    Häuptlings hinab in den Staub, auf Scheitel gestellt und Schultern.
    Also stand er lange, vom lockeren Sande gehalten,
    Bis anstoßend die Ross’ in den Staub hinwarfen den Leichnam;
    Denn sie trieb mit der Geißel Antilochos zu den Achaiern.
    Jetzt wie sie Hektor ersah durch die Ordnungen, stürmt’ er auf jene
    Her mit Geschrei; ihm folgten zugleich Heerscharen der Troer,
    Tapfere. Dort ging Ares voran und die grause Enyo,
    Diese Getös herbringend und unermeßlichen Aufruhr;
    Ares dort, in den Händen die schreckliche Lanze bewegend,
    Wandelte bald vor Hektor einher, bald folget’ er jenem.
    Ihn erblickt’ aufschauend der Rufer im Streit Diomedes.
    So wie ein Mann, unkundig der Fremdlinge Fluren durchwandernd,
    Steht am Rand des reißenden Stroms, der ins Meer sich ergießet,
    Starr voll Schaum hinbrausen ihn sieht und in Eile zurückkehrt:
    Also entriß der Tydeid’ in Eile sich, sprach dann zum Volke:
    Freunde, wie sehr erstaunen wir doch dem göttlichen Hektor,
    Ihm als Lanzenschwinger und unerschrockenen Krieger?
    Geht bei ihm doch immer ein Gott und wehrt dem Verderben!
    Jetzt auch naht’ ihm Ares, der dort wie ein Sterblicher wandelt!
    Auf denn, gegen die Troer zurückgewendet das Antlitz,
    Weichen wir, nicht verlangend den Kampf mit unsterblichen Göttern!
    Jener sprach’s, und die Troer in Schlachtreihn wandelten näher.
    Aber Hektor erschlug zween streiterfahrene Männer,
    Beid auf einem Geschirr, Anchialos und Menesthes.
    Ihren Fall betrauerte der Telamonier Ajas.
    Näher trat er hinan und schwang die eherne Lanze;
    Selagos’ Sohn

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