Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
Vom Netzwerk:
in die Waagerechte über, und Langdon wurde langsamer. Am Klang seiner Schritte erkannte er, dass er eine große Kammer betreten hatte. Vor sich in der Dunkelheit glaubte er das Glitzern von Licht zu erkennen… undeutliche Reflexionen in der umgebenden Schwärze. Er bewegte sich mit tastend ausgestreckten Händen vorwärts und fand glatte Flächen. Metall und Glas. Es war ein Lieferwagen. Er tastete sich daran entlang, fand eine Tür und öffnete sie.
    Die Innenbeleuchtung flammte auf. Langdon trat zurück und erkannte den schwarzen Lieferwagen des Assassinen. Eine Welle des Abscheus stieg in ihm auf, während er den Wagen anstarrte, dann stieg er ein und kramte in den Ablagefächern in der Hoffnung, eine Waffe zu finden. Er hatte seine Pistole im Vier-Ströme-Brunnen verloren. Bis auf Vittorias zerstörtes Mobiltelefon fand er nichts. Der Anblick des defekten Geräts erfüllte Langdon mit neuer Furcht. Er betete, dass er nicht zu spät kam.
    Als Nächstes schaltete er die Scheinwerfer des Wagens ein. Der Raum ringsum wurde hell – gespenstische Schatten in einer schlichten Halle. Wahrscheinlich war sie früher zum Einstellen von Pferden oder zum Lagern von Munition benutzt worden. Und es gab keinen Ausgang – eine Sackgasse.
    Ich bin auf dem falschen Weg!
    Am Ende seiner Weisheit angelangt, sprang Langdon aus dem Wagen und suchte die Wände ab. Keine Türen. Keine Tore. Er dachte an den Engel hoch oben auf der Burg und fragte sich, ob es ein Zufall gewesen war. Nein! Die Worte des Mörders beim Vier-Ströme-Brunnen fielen ihm ein. An einem sicheren Ort… sie wartet auf meine Rückkehr. Auf Langdons Frage, ob er die Kirche der Erleuchtung meine, hatte der Assassine nur gegrinst. Langdon war zu weit gegangen, um jetzt noch aufzugeben. Sein Herz hämmerte. Enttäuschung und Hass drohten jeden klaren Gedanken zu ertränken.
    Als er das Blut auf dem Boden entdeckte, war sein erster Gedanke: Vittoria! Doch als seine Blicke der Spur folgten, erkannte er, dass es Fußabdrücke waren. Blutige Fußabdrücke. Lange Schritte. Und das Blut war nur am linken Fuß. Der Assassine!
    Langdon folgte der Spur zu einer Ecke der Halle, und sein langer Schatten wurde dunkler. Seine Verwirrung nahm mit jedem Schritt zu. Die blutigen Abdrücke sahen aus, als wäre der Mörder schnurstracks in eine Ecke des Raums gelaufen und hätte sich dort in Luft aufgelöst.
    Doch als Langdon in der Ecke angelangt war, traute er seinen Augen nicht. Der Granitblock im Boden war nicht quadratisch wie die anderen. Es war ein weiterer Wegweiser – ein perfektes Pentagramm, dessen eine Spitze in die Ecke zeigte. Und dort, genial getarnt durch überlappende Wände, befand sich ein schmaler Spalt – der Ausgang.
    Langdon schlüpfte hindurch und gelangte in einen Gang. Vor ihm lagen die Überreste eines schweren Tors, das diesen Tunnel einmal versperrt hatte.
    Und dahinter war Licht.
    Langdon rannte los. Er kletterte über das Holz und rannte dem Licht entgegen. Bald mündete der Gang in eine weitere, größere Kammer. Hier flackerte eine einzelne Fackel an der Wand. Langdon befand sich in einem Bereich der Engelsburg, in dem es keine Elektrizität gab – einem Bereich, den kein Tourist jemals zu Gesicht bekam.
    Der Raum wäre bei hellem Tageslicht schon grausig gewesen; die Fackel machte es nur noch schlimmer.
    Il prigione.
    Langdon sah ein Dutzend winziger Zellen, deren eiserne Gitterstäbe fast weggerostet waren. Eine der größeren Zellen war jedoch intakt geblieben – und dann sah Langdon etwas, das sein Herz beinahe hätte stocken lassen. Schwarze Gewänder und rote Schärpen auf dem Boden. Hier hat der Mörder die Kardinale festgehalten!
    In der Nähe der Zelle war eine Eisentür. Sie stand offen. Dahinter sah Langdon einen weiteren Gang. Er rannte darauf zu, blieb dann aber davor stehen. Die blutige Spur führte nicht hinein. Als Langdon die Worte über dem Durchgang sah, wusste er den Grund. 
    Il Passetto.
    Er war wie betäubt. Viele Male hatte er von diesem Tunnel gehört, doch er hatte nie gewusst, wo genau der Eingang lag. Il Passetto – der kleine Gang – war ein schmaler, knapp über einen Kilometer langer Tunnel zwischen dem Castel Sant’ Angelo und dem Vatikan. Er war von verschiedenen Päpsten bei Belagerungen der Vatikanstadt als Fluchtweg benutzt worden… und von einigen weniger moralischen Päpsten, um heimlich ihre Mätressen zu besuchen oder der Folterung von Feinden und Gegnern beizuwohnen. Heutzutage waren die beiden schweren

Weitere Kostenlose Bücher