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Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Erregung des Gefühls, sie in einem einzigen Augenblick töten zu können. Was spielte es für eine Rolle? Sie war ein Niemand, ein Ding, das zum Dienen und zum Vergnügen da war, weiter nichts. Seine starken Finger umfassten ihre Kehle, und er spürte ihren schwachen Puls. Doch er kämpfte gegen das Verlangen an und zog die Hand zurück. Arbeit wartete auf ihn. Arbeit für eine höhere Sache als sein persönliches Vergnügen.
    Während er aus dem Bett stieg, wurde ihm einmal mehr bewusst, welch große Ehre der vor ihm liegende Auftrag bedeutete. Er hatte noch immer keine Vorstellung vom Einfluss dieses Mannes namens Janus und der alten Bruderschaft, die er huldigte. Wunderbarerweise hatten sie ihn auserwählt. Irgendwie mussten sie von seinem Abscheu erfahren haben… und von seiner Geschicklichkeit. Wie, würde er nie herausfinden. Ihre Wurzeln reichen weit…
    Und nun hatten sie ihm die höchste aller Ehren zuteilwerden lassen. Er würde ihre Hand und ihre Stimme sein. Ihr Assassine und ihr Bote. Er würde derjenige sein, den sein Volk Malakalhaq nannte – der Engel der Wahrheit.
     

19.
     

    Vetras Labor war – mit einem Wort beschrieben futuristisch. Weiße Wände, weißer Boden, weiße Decke, Computer, wohin das Auge sah, sowie spezielle elektronische Apparaturen; es erinnerte an einen hochmodernen Operationssaal. Langdon fragte sich, welche Geheimnisse es in diesem Labor geben mochte, die es rechtfertigten, einem Menschen ein Auge herauszuschneiden, um sich Zutritt zu verschaffen.
    Kohler wirkte nervös, als sie eintraten. Seine Blicke wanderten hierhin und dorthin und suchten nach Anzeichen eines Eindringlings. Doch das Labor war leer. Vittoria bewegte sich ebenfalls langsam… als wäre das Labor ein völlig unbekannter Raum, wenn ihr Vater sich nicht hier aufhielt.

    Langdons Blick blieb in der Mitte des Labors hängen, wo eine Reihe kleiner Säulen stand. Es sah aus wie ein Miniatur-Stonehenge; ein Dutzend der vielleicht einen Meter hohen Gebilde aus poliertem Edelstahl war in einem Kreis angeordnet. Auf jeder Säule stand ein transparenter Behälter von der Größe einer Tennisballdose. Die Behälter schienen leer zu sein.
    Kohler betrachtete die Behälter verwirrt; dann beschloss er offenbar, sie für den Augenblick zu ignorieren. Er wandte sich zu Vittoria um. »Wurde irgendetwas gestohlen?«, fragte er.
    Scanner lässt niemanden hinein außer uns!«
    »Sehen Sie sich einfach nur um.«
    Vittoria seufzte und untersuchte den Raum einige Minuten lang. Dann zuckte sie die Schultern. »Alles sieht so aus wie immer. Geordnetes Chaos.«
    Langdon spürte, wie Kohler zögerte. Wahrscheinlich fragte er sich, wie weit er gehen konnte… wie viel er Vittoria sagen durfte. Offensichtlich entschied er sich, es für den Augenblick zu lassen. Er lenkte seinen Rollstuhl zur Mitte des Labors und betrachtete die mysteriöse Anordnung scheinbar leerer Behälter auf den Säulen.
    »Geheimnisse sind ein Luxus«, sagte er schließlich, »den wir uns nicht mehr länger leisten können.«
    Vittoria nickte ergeben. Sie wirkte mit einem Mal mitgenommen, als wäre hier im Labor eine Flut von Erinnerungen auf sie eingestürzt.
    Lass ihr einen Augenblick Zeit, dachte Langdon.
    Sie schloss die Augen und atmete tief durch, als müsste sie sich innerlich auf das vorbereiten, was zu enthüllen sie im Begriff stand. Atmete erneut. Und noch einmal. Und noch einmal…
    Langdon beobachtete sie, und in ihm regte sich Besorgnis. Ist alles in Ordnung mit ihr? Er warf einen Blick zu Kohler, der ungerührt schien – offenbar hatte er dieses Ritual schon häufiger beobachtet. Zehn Sekunden vergingen, bevor Vittoria die Augen wieder aufschlug.
    Die Verwandlung war unglaublich. Vittoria Vetra war ein anderer Mensch. Ihre vollen Lippen schlaff, die Schultern hängend, die Augen weich und nachgiebig. Es war, als hätte sie jeden Muskel in ihrem Körper dazu gebracht, die Situation hinzunehmen. Das Feuer und der persönliche Schmerz waren irgendwie unter einer Oberfläche aus Gelassenheit verschwunden.
    »Wo soll ich anfangen?«, fragte sie mit nüchterner Stimme.
    »Am besten ganz am Anfang«, entgegnete Kohler. »Berichten Sie uns von den Experimenten Ihres Vaters.«
    »Sein Lebenstraum war, Religion und Wissenschaft zu vereinen«, sagte sie. »Er hoffte beweisen zu können, dass Religion und Wissenschaft zwei durchaus miteinander vereinbare Dinge seien – zwei verschiedene Wege zu ein und derselben Wahrheit.« Sie zögerte, als glaubte sie

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