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Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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kosteneffiziente Mengen herstellen konnte, und zweitens, dass es eine Methode gab, um die Proben sicher zu lagern. Am Ende hatte sie gewonnen, und ihr Vater hatte wider seine eigene Überzeugung nachgegeben. Allerdings nicht ohne genaue Absprachen, was die Geheimhaltung und den Zugriff auf das Material anging. Die Antimaterie, darauf hatte Leonardo Vetra bestanden, würde im HAZMAT-Labor gelagert werden, einem kleinen Hohlraum im Granitgestein, weitere fünfundzwanzig Meter tiefer unter der Oberfläche. Die Existenz der Probe würde ihr Geheimnis bleiben. Nur sie beide würden Zugang zum HAZMAT- Labor haben.
    »Vittoria?«, beharrte Kohler mit angespannter Stimme. Sie wusste, dass die Menge selbst den großen Maximilian Kohler sprachlos machen würde. Sie stellte sich den Anblick unten im Lagerraum vor. Ein unglaublicher Anblick. In der Falle, sichtbar mit bloßem Auge, tanzte eine winzige Kugel aus Antimaterie. Kein mikroskopisch kleiner Fleck, nein, sondern eine Menge so groß wie eine Schrotkugel.
    Vittoria atmete tief durch. »Ein viertel Gramm.«
    »Was?« Aus Kohlers Gesicht wich alles Blut, und er erlitt einen weiteren Hustenanfall. »Ein viertel Gramm? Das sind… das wären ja fünf Kilotonnen!«
    Kilotonnen. Vittoria hasste diesen Ausdruck. Ihr Vater und sie hatten ihn nie benutzt. Eine Kilotonne war das Äquivalent von eintausend Kilogramm TNT, dem stärksten herkömmlichen Sprengstoff, den die Menschheit kannte. »Kilotonnen« war ein Ausdruck aus der Waffentechnik. Zerstörungskraft. Sie und ihr Vater hatten über Elektronenvolt und Joule gesprochen – konstruktive Energien. Nutzbare Energien.
    »So viel Antimaterie könnte buchstäblich alles im Umkreis von einem drei Viertel Kilometer auslöschen!«, rief Kohler. »Ja, wenn man sie auf einen Schlag annihiliert«, schoss Vittoria zurück. »Was niemand jemals tun würde!«
    »Es sei denn, jemand weiß es nicht besser. Oder die Energieversorgung fällt aus.« Kohler war bereits auf dem Weg zum Aufzug.
    »Deswegen hat mein Vater die Probe ja auch im HAZMAT gelagert und ein ausfalltolerantes, redundantes Sicherheitssystem eingerichtet!«
    Kohler wandte sich zu ihr um und fragte hoffnungsvoll: »Gibt es unten im HAZMAT-Labor zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen?«
    »Ja. Einen zweiten Retina-Scanner.«
    »Nach unten. Sofort«, war alles, was Kohler erwiderte. Der Lastaufzug fiel wie ein Stein.
    Weitere fünfundzwanzig Meter in die Tiefe.
    Vittoria war sicher, dass sie Angs t bei den beiden Männern spürte, während der Lift nach unten sackte. Kohlers für gewöhnlich reglose Miene war angespannt. Ich weiß, dachte Vittoria, die Probe ist gigantisch, aber wir haben so starke Sicherheitsvorkehrungen getroffen, dass…
    Der Aufzug hielt.
    Die Türen glitten auf, und Vittoria führte sie durch einen schwach beleuchteten Gang. Ein Stück voraus endete er vor einer massiven Stahltür. HAZMAT. Der Retina-Scanner neben der Tür war identisch mit dem Gerät vor dem Labor oben. Sie näherte sich und brachte ihr Auge vorsichtig vor die Linse. Und wich zurück. Irgendetwas stimmte nicht. Die für gewöhnlich makellos saubere Linse war verschmiert mit… mit etwas, das aussah wie… Blut? Verwirrt wandte sie sich zu den beiden Männern um, doch ihr Blick begegnete wachsbleichen Gesichtern. Kohler und Langdon starrten fassungslos auf etwas am Boden, zu Vittorias Füßen.
    Vittoria folgte ihren Blicken.
    »Nein!«, rief Langdon und streckte die Hand nach ihr aus. Doch es war zu spät.
    Vittoria hatte den Gegenstand am Boden bereits entdeckt. Er war zugleich unglaublich fremdartig und vollkommen vertraut. Es dauerte nur einen Augenblick.
    Dann, mit plötzlichem Entsetzen, wusste sie Bescheid. Es war ein Augapfel, weggeworfen wie ein Stück Abfall. Sie hätte den Braunton dieser Iris überall erkannt.
     

24.
       
    Der junge Wachmann hielt den Atem an, als sein Vorgesetzter sich über seine Schulter beugte und die lange Reihe von Überwachungsbildschirmen studierte. Eine Minute verging
    Das Schweigen des Offiziers war zu erwarten gewesen, sagte sich der Wachmann. Der Kommandant war ein Mann, der sich in jeder Lage im Griff hatte. Er war nicht zum Chef eines der elitärsten Sicherheitsapparate der Welt geworden, indem er zuerst sprach und dann dachte.
    Aber was denkt er?
    Das Objekt auf dem Schirm war eine Art Behälter – ein Kanister mit Transportgriffen. So viel schien offensichtlich. Der Rest war es, der beiden Kopfzerbrechen bereitete.
    Im Innern des Behälters

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