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0481 - Laurins Amazonen

0481 - Laurins Amazonen

Titel: 0481 - Laurins Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sie kamen aus dem Nichts.
    Von einem Augenblick zum anderen waren sie da, erschienen einfach einer nach dem anderen. Männer und Frauen in silbernen, weit geschnittenen Overalls, die in der Taille von Gürteln gerafft wurden. In den Gürtelschließen dunkelten blaue Dhyarra-Kristalle. Die Köpfe wurden von schwarzen Helmen bedeckt, auf denen das Emblem einer liegenden Acht vor einer goldenen Galaxisspirale signalisierte, daß es sich bei den Overallträgern um Angehörige der DYNASTIE DER EWIGEN handelte, jenes jahrmillionenalten Geschlechtes, das einmal die ganze Galaxis oder vielleicht noch mehr beherrscht hatte und nach einem vor rund tausend Jahren erfolgten völligen Rückzug von allen besetzten und beherrschten Welten jetzt erneut nach der Macht griff.
    An ihren Overalls glänzten die Rangsymbole; vergoldete Buchstaben des griechischen Alphabets. An ihren Gürteln waren Magnetplatten mit den daran »klebenden« Strahlwaffen befestigt.
    Einer der Ewigen trug kein Rangsymbol. Dafür war sein Gesicht von einer Maske bedeckt, die nicht erkennen ließ, wer sich dahinter verbarg. Nicht einmal die Augen waren zu sehen; sie wurden von einem umlaufenden Facettenband geschützt, hinter dem ein schwachrotes Glühen flackerte.
    Dieses Wesen war der ERHABENE.
    Er benötigte keine Rangsymbole. Er identifizierte sich durch den Machtkristall in seiner Gürtelschließe, dessen charakteristische Ausstrahlung von jedem anderen Ewigen sofort identifiziert werden konnte. Der Dhyarra-Kristall 13. Ordnung war der absolute Gipfel magischer Macht. Nichts vermochte ihn mehr zu übertreffen, und wer diesen Kristall besaß, war automatisch der ERHABENE, Herrscher über die Dynastie.
    Die Ewigen rückten zusammen, bildeten einen Halbkreis. Der ERHABENE, der ihre Ankunft erwartet hatte, saß auf einem Felsblock und sah sie durch das Facettenband vor seiner Gesichtsmaske an. Er war sicher, daß sie alle sich fragten, wer sich wirklich hinter dieser Maske verbarg nicht daran, sein Inkognito zu lüften. Sie brauchten nicht zu wissen, mit wem sie es zu tun hatten - noch lange nicht. Zu herrlich war es, sich ungetarnt zwischen ihnen zu bewegen und ihnen zu lauschen, wie sie über den ERHABENEN und seine Pläne redeten. Wer ahnte denn schon, daß der rangniedrige Omikron Yared Salem in Wirklichkeit der ERHABENE war und über allen Alphas stand?
    Sie ahnten ja nicht einmal, daß es einen Machtwechsel gegeben hatte. Merlins Tochter Sara Moon, die lange Zeit unter dem Einfluß des schon bei ihrer Geburt in ihr verankerten Psychoprogramms CRAAHN gestanden hatte und unter diesem Einfluß sowohl mit den unheimlichen MÄCHTIGEN aus den Tiefen von Raum und Zeit kooperierte, als auch sich zur ERHABENEN aufgeschwungen hatte, war durch den von Ted Ewigk ausgelösten Dhyarra-Schock von dem unheilvollen Einfluß befreit worden und hatte daraufhin die Seiten gewechselt. Nun war Magnus Friedensreich Eysenbeiß im Körper des Ewigen Yared Salem still und heimlich an ihre Stelle getreten; er besaß ihren Machtkristall, und er benutzte ihren Overall, ihren Maskenhelm und ihren Vokoder, der damals ihre und jetzt seine Stimme derart verzerrte, daß sich nicht einmal feststellen ließ, ob sie einem Mann oder einer Frau gehörte, geschweige denn, wer der Sprecher war.
    So mußten sie davon ausgehen, daß sie es hier noch mit derselben Person zu tun hatten wie damals. Daß der ERHABENE für geraume Zeit nicht präsent war und durch seine Abwesenheit bereits einen Machtkampf unter den Alphas ausgelöst hatte, dafür war er ihnen keine Rechenschaft schuldig. Der ERHABENE konnte tun oder lassen, was er wollte. Nun war er wieder aufgetaucht, und sie hatten ihm zu gehorchen. Natürlich durften sie Kritik anbringen und Vorschläge machen, aber schlußendlich geschah das, was der ERHABENE befahl.
    »Ihr habt uns lange warten lassen, ERHABENER«, ergriff einer der Alphas das Wort. »Unsere Expansionsbestrebungen haben dadurch möglicherweise einen Rückschlag erlitten. Rhet Riker, unser Vertragspartner bei der Tendyke Industries, Inc., die uns beim Bau des neuen Sternenschiffes finanziell und materiell unterstützen soll, stellt fast unannehmbare Bedingungen. Wir…«
    »Das steht heute nicht zur Debatte«, unterbrach Eysenbeiß ihn. »Zu gegebener Zeit werden wir uns darum kümmern. Zunächst gibt es Wichtigeres zu tun: wir werden einen neuen Stützpunkt in Besitz nehmen. Noch gehört er Wesen, die später unsere Sklaven sein werden. Ich habe die entsprechenden Informationen

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