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Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Titel: Illuminatus 2 - Der goldene Apfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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Prolog
    (Einiges von dem, was jetzt folgt, kennen Sie bereits, wenn Sie ILLUMINATUS!, Erster Teil, Das Auge in der Pyramide gelesen haben)
    Hagbard Celine, ein wahnsinniger Genius, höchst qualifiziert, eine ganze Reihe verschiedenster Tätigkeiten innerhalb von Rechtswissenschaft und Ingenieurwesen auszuüben, entschied sich statt dessen für Piraterie und versucht, der Welt ersten selbstdestruktiven Mynah-Vogel auszubilden. «Komm, kitty-kitty-kitty! Komm, kitty-kitty-kitty!» kann man Hagbard rufen hören, als unsere Kamera in ein Close-Up seines dunklen sizilianischen Gesichts schwenkt. (In Wirklichkeit ist er halb Norweger, und es gibt irgendwo in Ohio einen Zweig seiner Familie mit irischen Namen, wie McGee und Marlowe.) Indem die Kamera zurückfährt, sehen wir Hagbard zwischen zwei Reihen von Mynah-Vögeln stehen, von denen jeder einzelne auf einem Miniatur-Zitronenbäumchen thront. «Komm, kitty-kitty-kitty ! Komm, kitty-kitty-kitty!» wiederholen die Vögel roboterhaft und werden damit auf Selbstzerstörung programmiert sein, wenn er sie in New York City losläßt.
    « So wahr mir Gott helfe », kann man Epicene Wildeblood (New Yorks bissigsten Literaturkritiker) zu einer Gruppe im Confronta-tion-Büro versammelter Skeptiker sagen hören. « Diese verfluchten Vögel begingen Selbstmord. Ich sitze da am Washington Square und höre ihn krächzen Genau so. Es war 'ne ziemlich große siamesische Katze, die ihn erwischte, aber zu dem Zeitpunkt befanden sich bereits alle Katzen aus der ganzen Nachbarschaft auf der Jagd. Ich sage Ihnen, diese Stadt ist am Ende, wenn jetzt sogar schon die Vögel zu depressiven Psychotikern werden.» «Das kannst du dem Occult Digest erzählen», sagte Joe Malik voller Skeptizismus. Eigentlich war Joe — der Confrontation durch die Epochen Joe McCarthy und Jim Garrison, Fliegende Untertassen, Watergate und Linda Lovelace hindurch herausgegeben hatte — inzwischen fast zu einem transzendentalen Agnostiker geworden, bereit, jedes noch so unwahrscheinliche Gerücht als möglicherweise wahr anzuerkennen. Sein Motto lautete inzwischen: «Wenn die Wirklichkeit so oft bizarr ist, könnte das Bizarre oft Wirklichkeit sein»; «aber», fügte er ständig hinzu, «irgendwo muß man eine Trennungslinie ziehen; wie Mason zu Dixon sagte.» Eine solche Trennungslinie zu ziehen, war für ihn inzwischen zunehmend schwieriger geworden, insbesondere seit dem Demokratischen Kongreß in Chicago, 1968, als er Simon Moon von der Namenlosen Anarchistischen Horde getroffen und von den geheimnisvollen und teuflischen bayrischen Illuminaten gehört hatte.
    Schnitt. Großaufnahme von Simon Moon, der uns über sich selbst erzählt. «Nun, ah, Dad und Mom waren beide Anarchisten,
    verstehen Sie ? Er war Bakunin-Anhänger und Mitglied in der Industrial Workers of the World-Gewerkschaft; und haltet euch Stahlhelme griffbereit, Jungs, die Revolution kann jetzt täglich beginnen. Sie hing Tolstoi an, lehnte jegliche Gewalt ab, Jesus-Trip und so, der nächste Schritt in menschlicher Evolution ist Universal Love; na, Sie wissen schon. So war es nur zu natürlich, daß ich gegen beide rebellierte und Schüler von Donatien Alphonse Francois de Sade wurde. Wenigstens 'ne Zeitlang. Aber dann führte Padre Pederastia mich bei den JAMs ein.» Die JAMs -JustifiedAncients of Mummu — das ist ein sehr alter babylonischer Geheimbund, seine Anhänger verehren Mummu, den Gott des Chaos. («Der chinesische Taoist kann da nur lachen und geht seines Weges », erklärt Simon, « aber die babylonischen Chaoisten setzen Termiten auf die Grundmauern an.») Als Simon und der Padre Joe Malik rekrutierten — ein Prozeß, der während des allerletzten SDS-Kongresses, 1969, begonnen und in die siebziger Jahre fortgesetzt wurde - Joe war zu dieser Zeit noch immer überzeugter Skeptiker —, befanden sich die JAMs im 59. Jahrhundert ihres Krieges gegen die Illuminaten, ein paar Jahrhunderte der Allianz mit ihnen nicht mitgerechnet.
    Joe Malik, dessen schmales, intelligentes Gesicht alle Vieldeutigkeiten eines arabisch-amerikanischen Intellektuellen, der römisch-katholisch erzogen und während des Hitler-Stalin-Paktes den Trotzkisten beigetreten war, in sich vereinigt und der eine Zeitschrift herausgibt, die radikal genug ist, wöchentlich Tonnen von ausgeflipptester Fanpost anzuziehen, dieser Joe Malik lächelte müde und sagte: « Bevor ich Simon und den Padre kennenlernte, waren

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