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Illuminatus 3 - Leviathan

Illuminatus 3 - Leviathan

Titel: Illuminatus 3 - Leviathan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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das Archiv von Agharti aufgenommen, wo Hagbard sie 1965 dann lesen sollte. Sie waren nicht datiert und von hastiger Hand aufs Papier geworfen worden — Dr. Unbewusst war, an seiner eigenen ReaktionsFormation gegen seine eigene anale Komponente begriffen, eine auffallend unordentliche und unvorsichtige Person — doch lassen sie einiges über ihn erkennen:
    RPD, Alter: 27, latenter Homo. Vater reich wie Krösus. Fünf Sitzungen die Woche a $ 50, $ 25o. Fünf Jahre Therapie, das macht glatte $ 65000. Ehrgeiz: auf zehn Jahre zielen. $ 130000. Wundervoll!
    RPD, überhaupt kein latenter Homo. Psychopath in fortgeschrittenem Stadium. Moralisch schwachsinnig. Genießt es, dem Vater das Geld aus der Tasche zu locken. Hoffnungsloser Fall. Jeder Antrieb ego-symptomatisch. Kümmert sich 'n Dreck um alles, dieser Bastard. Vielleicht sogar 12 Jahre? $ 156000. Eine heiße Sache.
    RPD wieder zurück auf Sadismus. Denkt, das wäre der Schlüssel. Muß sehr vorsichtig sein. Wenn er erwischt wird, Gefängnis oder Sanatorium; und kann dann den $ 156000 nachweinen. Drogen, um ihn zu beruhigen?
    RPD heute wieder in Schizo-Stimmung. Steckt voller Scheiß, den ihm irgendeine Wahrsagerin erzählte. Äußerste Vorsicht geboten: Wenn die Okkulten ihn kaufen, flattern dreizehn Scheinchen aus dem Fenster.
    Anhaltspunkt auf RPD: Alles geht auf den Krieg zurück. Kann den Gedanken nicht ertragen, daß jeder sterben muß. Metaphysisch blockiert. Kann nichts machen. Gäbe es nur eine Unsterblichkeitspille. Risiko, daß ich ihn an die Okkultisten oder sogar an die Kirche verlieren kann, schlimmer als ich befürchtete. Ich kann die dreizehn Braunen aus meinen Fingern gleiten sehen. RPD will nach Europa gehen. Will Treffen, vielleicht Therapie mit diesem Dummkopf, Carl Jung. Muß Eltern warnen. Zu krank zum Reisen.
    RPD hat nach nur zehn Monaten aufgehört. Ein lausiger Elftausender-Fall. Zu wütend, heute Patienten zu sehen. Den ganzen Morgen Brief an den Globe zusammengebastelt, warum Wahrsager per Gesetz verboten werden sollten. Kriegte ich diese Frau nur zu fassen, an ihrer fetten Gurgel, diese Nutte, diese fette unwissende und stinkende Nutte. $ 156000. In den Ausguß. Nur weil er Unsterblichkeit braucht und nicht weiß, wie er sie erlangen soll.
    (In Ingolstadt starren sich Danny Pricefixer und Clark Kent noch immer über die schlafende Lady Velkor hinweg an, als Atlanta Hope hereingeplatzt kommt, frisch aus dem Bad, und sich aufs Bett wirft und alle drei liebkost und küßt. «Es war das erste Mal», ruft sie. «Das erste Mal, daß ich's geschafft habe! Es hat euch alle drei dazu gebraucht.» Auf der anderen Seite von Kent öffnet Lady Velkor ein müdes Auge und sagt: «Werde ich gar nicht erwähnt? Auf diese Weise braucht's fünf, weißt du das nicht mehr?»)
    Mama Sutra war damals erst dreißig, aber um dem Image der Weisen Frau Genüge zu tun, färbte sie ein paar graue Strähnen in ihr Haar. Als Drake in den Tee-Salon spaziert kam, erkannte sie ihn auf den ersten Blick: des alten Drakes Sohn, der Verrückte, und besoffen. Er ging auf sie zu, noch bevor die Kellnerin seine Bestellung entgegennehmen konnte. Mama Sutra, rasch im Entdecken von Anhaltspunkten, konnte den Falten in seinem Anzug ablesen, daß er im Anzug irgendwo gelegen hatte; Boston Common ist ein ganz schönes Stückchen Wegs von Beacon Hill; in der Nachbarschaft gab's Seelenschrumpfer; ergo war er nicht von zu Hause gekommen, sondern von einer Therapie-Sitzung.
    « Kaffeesatz oder Karten ?» fragte sie höflich und setzte sich ihm gegenüber an den Tisch.
    «Karten», sagte er abwesend und blickte aus dem Fenster auf die Straße hinab. «Kaffee», fügte er, an die Kellnerin gewandt, hinzu. «Schwarz wie die Sünde.»
    «Haben Sie jenen Predigern da unten zugehört?» fragte Mama Sutra.
    «Ja.» Er grinste einnehmend. « Die sind heute in Hochform.»
    «Mischen Sie», sagte sie und reichte ihm die Karten. «Aber Sie haben in Ihnen ein spirituelles Bedürfnis erweckt, mein Sohn. Deshalb sind Sie hierhergekommen.»
    Er blickte ihr voller Zynismus ins Auge. «Ich bin gewillt, jede Art von Hexerei einmal zu probieren. Ich komme gerade von einem Praktiziercr der neuesten Variante, geradewegs vom Schiff nach ein paar Jahren in Wien.»
    Bullauge, dachte sie.
    «Weder deren Wissenschaft noch ihr unerleuchteter Glaube kann Ihnen helfen », sagte Mama mit düsterer Stimme, seinen Zynismus ignorierend. «Hoffen wir, daß die

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